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Morgendaemmerung der Liebe

Morgendaemmerung der Liebe

Titel: Morgendaemmerung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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die Hand, und Panik griff nach Jessica.
    Hektisch wich sie vor ihm zurück. Er durfte sie jetzt auf gar keinen Fall berühren. „Ich will, dass du gehst, Jake.“
    „Das glaube ich dir gern.“ Er lächelte boshaft, aber er senkte die Hand. „Na schön, ich gehe. Aber vergiss Weihnachten nicht, Jessica.“
    „Weihnachten!“ Ihre Augen weiteten sich entsetzt. „Ich kann unmöglich mit dir fahren.“
    „Warum? Weil Amanda nicht dabei sein wird? Sei nicht albern, Jessica. Oder willst du etwa deinen Freund mitbringen, um den elterlichen Segen einzuholen?“
    „Ralph? Natürlich nicht.“ Sobald die Worte heraus waren, wurde ihr der Fehler bewusst. Jake hatte ihr die perfekte Ausrede geboten, und sie hatte sie nicht genutzt.
    „Und du wirst ja wohl nicht deine Mutter und meinen Vater enttäuschen wollen, oder?“, hakte er nach. „Die beiden freuen sich nämlich schon unbändig darauf, dass du nach Hause kommst. Um ihretwillen sollten wir versuchen, ein einträchtiges Bild zu bieten, meinst du nicht auch?“
    Sie öffnete den Mund, um ihm klar und deutlich zu sagen, was sie tatsächlich meinte, aber sie schloss ihn wieder. Wie hatte sie sich nur von ihm überreden lassen können, die Weihnachtsfeiertage in Queensmeade zu verbringen. Jetzt war es zu spät, um einen Rückzieher zu machen, und Jake wusste das.
    „Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, als wärst du immer noch achtzehn“, neckte er sie.
    „Ich bringe dich zur Tür“, stieß sie nur gepresst hervor.
    An der Haustür blieb er stehen. „Ach, noch eines.“
    „Was?“
    „Das hier.“
    Bevor sie reagieren konnte, hatte er die Arme um sie gelegt, zog sie zu sich heran und presste seine Lippen auf ihren Mund.
    Sich kraftvoll zu wehren war sinnlos, das hätte den Kontakt mit seinem trainierten Körper nur noch intensiviert. Also konzentrierte Jessica sich darauf, ihre Sinne im Zaum zu halten, nicht schwach zu werden und sich ihrem Verlangen zu ergeben.
    Sechs Jahre war es her, seit Jake sie zum letzten Mal geküsst hatte. Aber ihr Körper erinnerte sich, als wenn es gestern gewesen wäre. Jakes Verführungskunst und Entschlossenheit konnte sie nicht lange standhalten, so sehr sie auch dagegen ankämpfte. Und dann, genau in dem Moment, als sie aufgab und sich gegen ihn fallen ließ, brach er den Kuss ab und schob sie von sich.
    Das erste Gefühl von Verlust wurde rasch verdrängt von Schock und Wut, als sie sein kleines Lächeln sah. Er wusste, wie sehr er sie erregt hatte.
    „Entweder ist er ein schlimmerer Langweiler, als ich dachte, oder ich bin besser, als ich in Erinnerung hatte“, spottete er. „Ich hätte Lust, hierzubleiben, nur um herauszufinden, was stimmt. Leider muss ich etwas Dringendes erledigen.“
    Jessica holte zum Schlag aus, doch er fing ihr Handgelenk ab. „Tu’s lieber nicht, Jessica. Meine Reaktion würde dir nicht gefallen.“ Er zog die Tür auf. „Du magst mich verabscheuen, aber du kannst nicht abstreiten, dass ich dich noch immer errege.“
    Sie schloss die Tür hinter ihm ab und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Wie hatte sie nur so dumm sein, sich so verraten können?! Sie hätte doch wissen müssen, was passieren würde. Er war gefährlich wütend wegen Amandas Rückzieher. Und er war hergekommen, um es an ihr auszulassen und es ihr heimzuzahlen.
    Das ist ihm gelungen, gestand sie sich in Gedanken verzweifelt ein.

5. KAPITEL
    „Braves Mädchen. Ich bin froh, dass du dich wenigstens einmal vernünftig verhältst.“
    Nur schwer widerstand Jessica der Versuchung, Jake den Koffer auf die Zehen fallen zu lassen. Er nahm ihr Gepäck und verstaute es im Kofferraum des teuren BMWs, der schon an dem Abend, als sie von der Party der Johnsons zurückgekommen war, vor ihrer Tür geparkt hatte.
    Jessica biss die Zähne zusammen. Sie wollte nicht mit Jake streiten, sondern die Fahrt nach Queensmeade in Ruhe hinter sich bringen.
    Noch bis gestern war sie entschlossen gewesen, eine Ausrede zu finden, um nicht mitfahren zu müssen. Doch dann hatte ihre Mutter am Abend angerufen. Sie sagte mehrmals, wie sehr sie sich freue, dass ihre Tochter über Weihnachten nach Hause komme. Mit zitternder Stimme bemerkte sie leise: „Vielleicht ist es das letzte Weihnachtsfest für Mark.“ Dieser Satz hatte Jessica erschüttert. Es hatte lange gedauert, bis ihre Stimme fest genug war, um ihre Mutter zu fragen, was genau sie mit dieser Bemerkung meinte.
    Es schien, dass Marks Herzschwäche ernster war als zuerst vermutet. Die Ärzte

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