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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Nachmittag.

    Sie ließ kein Detail aus, stellte Gage fest, und sie schreckte nicht davor zurück.
    »Es war Blut im Haus«, sagte Quinn.
    »Ja, die Illusion von Blut.«
    »Und die Fliegen, der Lärm, die Dunkelheit, hast du das auch alles gesehen und gehört?«, wandte Quinn sich an Gage.
    »Ja.«
    »Türen und Fenster waren von innen verschlossen.«
    »Die Haustür ließ sich von außen öffnen«, erwiderte Gage. »Aber als wir ins Haus gingen, war die Küchentür ebenso wie das Fenster über der Spüle noch verschlossen.«
    »Aber der Dämon - der Junge«, warf Layla ein, »war draußen am Fenster. Er ist nicht hereingekommen.«
    »Ich glaube, das konnte er nicht.« Nachdenklich trank Cybil einen Schluck Tee. »Wenn er es gekonnt hätte, hätte er es bestimmt getan, weil ich mich sicher noch viel bedrohter gefühlt hätte, wenn er hier mit mir eingeschlossen gewesen wäre. Er hat mich Dinge sehen und hören lassen, die nicht real waren. Er konnte die Hintertür und das Fenster verriegeln, aber nicht die Haustür. Vielleicht hat er ja all seine Energie für diesen Bereich des Hauses verbraucht. Blöd, dass mir das nicht eingefallen ist, als es passierte.«
    »Ja.« Cal blickte sie kopfschüttelnd an. »Ziemlich blöd von dir, nicht rational zu reagieren, wenn du in einem dunklen Haus eingesperrt bist und ein Dämon über die Fensterscheibe krabbelt.«
    »Wir sollten uns fragen, warum er nicht hereinkommen
konnte.« Fox saß auf dem Boden und kraulte seinen Hund. »Vielleicht ist das wie bei Vampiren, und er muss eingeladen werden.«
    »Lass Dracula lieber im Reich der Fantasie. Er war einfach noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Es dauert ja schließlich noch ein paar Wochen«, sagte Gage.
    »Eigentlich...« Cybil runzelte die Stirn. »Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Untoten, Bluttrinker und so weiter ihre Ursprünge ebenfalls in diesem Dämon haben. In den Legenden heißt es doch oft, dass Vampire ihre Opfer hypnotisieren können. Und sie nähren sich von Menschenblut. Aber das ist mehr dein Bereich, Quinn, nicht meiner.«
    »Du machst das aber ganz gut.«
    »Also, man sagt ja, dass Vampire sich in eine Fledermaus oder einen Wolf verwandeln können. Und unser Dämon verändert seine Gestalt, also kommt auch noch die Möglichkeit des Gestaltwandlers hinzu, zu dem auch der Lykanthrop gehört.«
    Sie ergriff ihr Notizbuch und schrieb etwas hinein, während sie fortfuhr. »Untot. Wir wissen, dass er die Gestalt von jemandem annehmen kann, der gestorben ist. Und mal angenommen, das ist kein neuer Trick, sondern er hatte diese Fähigkeit auch schon, bevor Dent ihn gefangen genommen hat. Und jetzt, wo doch angeblich die letzte Sieben bevorstehen soll, ist er dazu erneut in der Lage.«
    »Er bringt also Onkel Harry um«, warf Fox ein, »nur, damit er als Onkel Harry zurückkommen und den Rest der Familie terrorisieren kann.«

    »Ja, er hat einen kranken Sinn für Humor.« Quinn nickte. »Sollten wir also anfangen, Pflöcke anzuspitzen?«
    »Nein. Aber wir sollten uns schon genau überlegen, wie die Waffen, die wir haben, funktionieren. Aber das hier ist auch interessant.« Cybil tippte mit ihrem Kugelschreiber auf ihren Block. »Wenn er nicht hereinkommen kann, gibt uns das ein bisschen mehr Sicherheit und Frieden. Hat einer von euch ihn jemals in einem Haus gesehen?«
    »Nein. Er beeinflusst nur die Menschen, die darin leben, es anzuzünden oder sich umzubringen«, erwiderte Gage.
    »Vielleicht gibt es ja einen Weg, um ihn abzublocken oder zumindest zu schwächen.« Layla setzte sich neben Fox auf den Fußboden. »Er besteht doch aus Energie, oder? Und zwar aus Energie, die sich bevorzugt aus negativen Emotionen nährt. Wut, Angst, Hass. Und bei jeder Sieben sind seine ersten Ziele Vögel und andere Tiere, weil sie weniger intelligent sind als Menschen. Damit lädt er sich auf, um auf Menschen loszugehen, die labiler sind, also unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen oder so stehen. Nach und nach wird er dann immer stärker.«
    »Er ist schon stärker«, warf Cal ein. »Tiere hat er bereits beeinflusst, er hat auch Block Kholer so weit infiziert, dass er Fox beinahe zu Tode geprügelt hätte.«
    »Das war zielspezifisch, und den Polizeichef konnte er zum Beispiel nicht beeinflussen, als er Block festgenommen hat. Das könnte ein weiterer Vorteil für uns sein.« Cybil runzelte nachdenklich die Stirn.

    »Nicht wenn du das Ziel bist«, widersprach Fox. »Dann geht es dir ernsthaft auf die

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