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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Nerven.«
    Cybil lächelte ihn an. »Ja, das stimmt. Er nährt sich nicht nur von Hass, er hasst, vor allem uns. Soweit wir wissen, richten sich seine Aktionen seit Februar auf uns, auf einen Einzelnen oder auf die ganze Gruppe.«
    Sie legte ihr Notizbuch auf die Armlehne des Sofas und zog die Beine unter. »Er verbraucht viel Energie, um uns Angst einzujagen oder uns zu verletzen. Das habe ich heute noch gedacht, als er mich hier im Haus eingeschlossen hat. Er hat eindeutig Energie verbraucht, vielleicht können wir ihn ja dazu bringen, noch mehr zu verbrauchen. Er ist stärker geworden, das stimmt, aber nach einer großen Show ist immer erst mal Pause. Wir können ihn vielleicht nicht schwächen oder abblocken, aber vielleicht können wir ihn wenigstens ablenken. Wenn er sich auf uns konzentriert, kann er immerhin Hollow nicht so stark treffen.«
    »Ich kann dir versichern, dass er uns oft direkt angegriffen hat, aber deswegen in Hollow trotzdem großen Schaden angerichtet hat.«
    Cybil nickte Fox zu. »Ja, ihr wart ja auch immer in der Stadt und habt versucht, Leben zu retten und ihn zu bekämpfen.«
    »Wir haben doch keine andere Wahl«, sagte Cal. »Wir können doch die Leute dort nicht ungeschützt lassen.«
    »Ich behaupte ja gerade, dass sie gar nicht so viel Schutz brauchen, wenn wir ihn dort weglocken können.«
    »Wie denn? Und wohin?«

    »Das Wie könnte schwierig werden«, begann Cybil.
    »Das Wohin kann doch nur der Heidenstein sein. Das haben wir vor vierzehn Jahren schon einmal versucht«, warf Gage ein.
    »Ja, das habe ich in Quinns Notizen gelesen, aber...«
    »Kannst du dich noch an unseren letzten Ausflug dorthin erinnern?«, fragte Gage. »Das war ein Strandspaziergang im Vergleich dazu, was im Wald los ist, wenn die Sieben näher rückt.«
    »Wir sind damals, vor vierzehn Jahren, dort gewesen«, fügte Fox hinzu.
    »Wir dachten, wir könnten ihn aufhalten, indem wir einfach am gleichen Ort, zur gleichen Zeit das Ritual wiederholen. Mitternacht, unser Geburtstag, die Dämmerung der Sieben sozusagen. Hat anscheinend nicht geklappt. Als wir wieder in der Stadt waren, hatte dort eine der schlimmsten Nächte überhaupt stattgefunden.«
    »Und wir konnten niemandem helfen, weil wir nicht da waren«, fuhr Cal fort. »Wir haben die Stadt ungeschützt gelassen. Das können wir doch nicht noch einmal riskieren.«
    Cybil wollte etwas sagen, hielt aber dann lieber den Mund. »Nun, dann wenden wir uns noch einmal dem Blutstein zu. Das ist einer der neuen Faktoren auf unserer Seite der Punktetafel. Ich verfolge da ein paar Spuren, und als ich heute so rüde unterbrochen wurde, war ich gerade dabei, ein bisschen tiefer vorzustoßen. Ich mache morgen damit weiter. Ich wollte auch vorschlagen, Gage, dass du und ich einmal das Gleiche versuchen,
was Cal und Quinn und Fox und Layla schon gemacht haben.«
    »Du willst Sex? Gerne, jederzeit.«
    »Lieb von dir, aber ich meinte eher, dass wir unsere Fähigkeiten mal kombinieren sollten. Wir sollten unbedingt ausprobieren, ob wir gemeinsam weiter oder klarer in die Zukunft blicken können.«
    »Ich bin dazu bereit.«
    »Wie wäre es morgen? Ich komme so gegen eins zu Cal.«
    »Ah, apropos.« Cal räusperte sich. »Nach dem heutigen Vorfall finde ich, dass wir so wenig wie möglich allein sein sollen. Niemand sollte hier oder in meinem Haus allein übernachten. Wir können es ja aufteilen, so dass wir wenigstens immer zu zweit, besser noch zu dritt sind. Und tagsüber sollten wir uns auch immer in Begleitung bewegen, wenn es möglich ist. Du solltest nicht alleine zu meinem Haus fahren, Cybil.«
    »In Bezug auf die Sicherheit widerspreche ich dir nicht. Wer begleitet also Fox nach Hagerstown ins Gericht? Wer fährt mit Gage, wenn er unterwegs ist?«
    Fox warf Cal einen Blick zu und schüttelte traurig den Kopf. »Ich habe dich gewarnt, oder?«
    »Nur fürs Protokoll, ich bin nicht beleidigt, dass ihr mich und meine Freundinnen beschützen wollt.« Cybil lächelte Cal an. »Und du hast recht, wenn du sagst, dass wir so viel wie möglich zusammenbleiben sollten. Aber es ist einfach nicht durchführbar, ständig in Begleitung zu sein. Es sind noch sechs Wochen bis dahin, und ich denke, wir können alle versprechen, vernünftig
und vorsichtig zu sein. Ich für meinen Teil zünde ganz bestimmt keine Kerze an und gehe hinunter, wenn ich nachts merkwürdige Geräusche aus dem Keller höre.«
    »Ich kann gern bei dir übernachten«, sagte Gage zu ihr.
    »Nein, weil es jetzt

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