Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
mir ein bisschen nervös vor.«
    »Das sind wir doch alle im Moment.«
    »Nein, so meine ich das nicht.« Er blickte sie an. »Ist sie schwanger?«
    »Na, du hast aber scharfe Augen. Ja, sie ist schwanger, und ich sage es dir jetzt nur, weil sie gerade auf dem Weg zu Cal ist, um es ihm zu erzählen.«

    Gage rieb sich mit den Händen übers Gesicht. »Du lieber Himmel.«
    »Du kannst das Glas als halb leer oder als halb voll ansehen, Gage. Ich persönlich finde, es fließt über. Das sind gute, positive Neuigkeiten, Gage.«
    »Vielleicht für normale Menschen unter normalen Umständen. Aber versuch es doch mal aus Cals Blickwinkel zu sehen. Wolltest du, dass die Frau, die du liebst, ihr Leben und das des Kindes riskiert? Oder wäre es dir auch lieber, wenn sie weit weg von hier wäre?«
    »Ich würde sie natürlich weit weg wünschen. Glaubst du, ich kann nicht verstehen, wie er sich fühlen wird? Ich liebe sie, aber ich weiß, dass sie jetzt nicht wegkann. Also werde ich die Schwangerschaft, genau wie Quinn, als Zeichen der Hoffnung sehen. Wir wussten doch, dass es kommen würde, Gage. Wir haben dich, Quinn und Cal zusammen gesehen. Sie lebten, und Quinn war schwanger. So wird es auch in der Realität sein. Ich muss es einfach glauben.«
    »Wir haben sie auch tot gesehen.«
    »Bitte nicht.« Cybil schloss die Augen. »Ich weiß, dass wir uns auf das Schlimmste gefasst machen müssen, aber nicht heute.«
    Er fuhr los und schwieg ein paar Minuten. Schließlich sagte er: »In ein paar Tagen macht Fox die Kanzlei zu. Ich weiß ja nicht, ob Layla mit der Renovierung weitermachen will...«
    »Doch. Auch das ist ein positives Zeichen.«
    »Fox kann mit ihr in die Stadt fahren und mit seinem Vater im Laden arbeiten. Cal und sein Vater sind
auch noch da, damit haben wir genug Leute vor Ort. Für Quinn und dich gibt es keinen Grund, in die Stadt zu fahren, bis alles vorbei ist.«
    »Nein, vielleicht nicht.« Das war ein vernünftiger Kompromiss, dachte sie.
    »Mein alter Herr hat Träume«, sagte Gage und erzählte es ihr.
    »Er nährt sich von Ängsten, Schmerzen und Schwächen.« Cybil legte ihre Hand über seine. »Es ist gut, dass er es dir erzählt hat. Auch das ist positiv, Gage, ganz gleich, was du ihm gegenüber empfindest. Man kann in der Stadt jetzt förmlich spüren, wie die Nerven blank liegen, nicht wahr?«
    »Es wird noch schlimmer kommen. Leute, die aus geschäftlichen oder sonstigen Gründen nach Hollow kommen, werden ihre Meinung ändern und abreisen. Andere, die nur durchfahren wollten, werden einen Umweg machen. Einheimische werden für ein paar Wochen verreisen und andere werden sich verbarrikadieren, als ob ein Hurrikan droht.«
    Er beobachtete aufmerksam die Straße, während er fuhr. »Feuer liegt in der Luft, obwohl es noch nirgendwo brennt. Aber wenn es erst einmal anfängt zu brennen, ist niemand mehr sicher.« Er bog in Cals Weg ein.
    »Wenigstens ein paar Menschen werden auf der Farm in Sicherheit sein. Und wenn wir ihn besiegt haben, dann gehen die Feuer aus, Gage.«
    Er öffnete die Fahrertür und blickte sie an. »Wir bringen das Zeug hinein, dann...« Er packte ihre Hand und
riss sie zurück, als sie ihre Tür öffnen wollte. »Bleib im Wagen.«
    »Was ist? Oh, mein Gott.«
    Sie blickte in die gleiche Richtung wie er und sah die Schlangen, die über Cals Veranda krochen.
    »Mokassin-Schlangen«, sagte Gage. »Mindestens ein Dutzend.«
    »Sie sind giftig. Und so viele? Ja, ich bleibe lieber im Truck.« Sie nahm ihre.22 aus der Tasche, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Ich glaube, aus der Entfernung kann ich sie nicht erschießen.«
    Gage griff unter den Sitz und zog seine Luger hervor. »Von hier aus reicht sie auch nicht. Außerdem bringt Cal mich um, wenn ich Löcher in sein schönes Haus schieße. Ich habe eine bessere Idee. Bleib im Truck. Wenn ich gebissen werde, passiert nicht viel, aber wenn du gebissen wirst, bist du für die nächsten Wochen außer Gefecht gesetzt.«
    »Was für eine bessere Idee hast du?«
    »Zuerst einmal tauschen wir.« Er reichte ihr die Luger und nahm die Pistole. »Benutz sie, wenn es irgendwelche anderen Überraschungen gibt.«
    Sie wog die Waffe in der Hand, während er ausstieg. Da ihr nichts anderes übrig blieb, als ihm zu vertrauen, beobachtete sie die Schlangen und versuchte sich zu erinnern, was sie über diese besondere Spezies wusste.
    Giftig, ja, aber der Biss war selten tödlich. Bei ein paar Dutzend Bissen sah das jedoch bestimmt anders aus. Sie

Weitere Kostenlose Bücher