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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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im Messerblock fehlte. Rasch lief sie in den Flur, gerade als Quinn aus dem Badezimmer kam. Cybil legte den Finger an die Lippen und drückte Quinn das Messer in die Hand. Sie wies auf die Schlafzimmertür.
    »Lauf und hol Hilfe«, flüsterte sie.
    »Ich lasse dich doch nicht allein. Und Layla auch nicht.« Quinn zog ihr Handy aus der Tasche.
    Im Schlafzimmer starrte Layla den Jungen an, der die Pizza brachte und sich mit Fox immer über Sport unterhielt. Rede mit ihm, befahl sie sich. »Kaz, irgendetwas ist mit dir passiert. Es ist nicht deine Schuld.«
    »Blut und Feuer«, sagte er grinsend.
    Er ritzte sie mit dem Messer am Arm, als sie zurückwich. Es gelang ihr, hinter dem Rücken in ihrer Tasche zu kramen, bis sie den gesuchten Gegenstand in der Hand hielt. Dann schrie sie, und er heulte auf, als sie ihm das Pfefferspray in die Augen sprühte.
    Quinn und Cybil kamen ins Schlafzimmer gestürmt. Layla hockte auf dem Boden und griff nach dem Messer, während der Junge, den sie beide erkannten, heulend
die Hände vors Gesicht hielt. Instinktiv trat Cybil dem Jungen zwischen die Beine, und als er sich vor Schmerzen krümmte, schob sie ihn in den Schrank. »Schnell, schnell, wir müssen die Kommode vor die Tür schieben«, befahl sie und schlug die Schranktür zu.
    Er schrie, er weinte, er hämmerte gegen die Tür.
    Mit zitternden Händen wählte Quinn die Nummer der Polizei.
    Eine Viertelstunde später befreite Chief Hawbaker den weinenden Jungen aus dem Schlafzimmerschrank.
    »Was ist denn los?«, fragte Kaz. »Meine Augen! Ich kann nichts sehen! Wo bin ich? Was ist los?«
    »Er weiß wirklich nicht mehr, was passiert ist«, sagte Cybil. »Der Dämon hat ihn verlassen.«
    Hawbaker legte Kaz Handschellen an, dann wies er auf die Dose, die auf dem Fußboden lag. »Hat er davon etwas abbekommen?«
    »Ja. Das ist Pfefferspray.« Layla setzte sich aufs Bett und schmiegte sich an Fox. »Ich habe in New York gelebt.«
    »Ich nehme ihn mit und kümmere mich um seine Augen. Sie müssen alle auf die Wache kommen und Ihre Aussagen machen.«
    »Ja, wir kommen später. Bis dahin kannst du ihn einsperren.« Fox blickte Kaz an.
    Hawbaker studierte das Seil, die Messer, den Benzinkanister. »Ja, das mache ich.«
    »Meine Augen brennen. Ich verstehe nicht«, weinte Kaz, als Hawbaker ihn abführte. »Fox, hey, Fox, was ist denn los?«

    »Er war es wirklich nicht.« Layla blickte Fox beschwörend an.
    »Ich hole dir ein Glas Wasser.« Cybil eilte in die Küche. In diesem Moment stürmten Cal und Gage herein. »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie. »Niemandem ist etwas passiert.«
    »Fasst nichts an«, warnte Fox. »Komm, Layla, ich bringe dich hier raus.«
    »Er war es nicht«, wiederholte sie und umfasste Fox’ Gesicht mit den Händen. »Du weißt, dass es nicht seine Schuld war.«
    »Ja, das weiß ich. Das bedeutet zwar nicht, dass ich ihn nicht am liebsten zu Brei schlagen würde, aber ich weiß natürlich, dass es nicht seine Schuld war.«
    »Möchte uns mal jemand informieren?«, fragte Cal.
    »Der Junge wollte Layla umbringen«, sagte Gage gepresst. »Cybil und ich haben es gesehen. Er wollte sie ausziehen, fesseln und die Wohnung anzünden.«
    »Aber wir haben ihn aufgehalten. So wie Fox Napper aufgehalten hat. Es ist nicht passiert. Das war jetzt schon das zweite Mal.« Layla stieß die Luft aus. »Wir haben zweimal den Lauf der Ereignisse verändert.«
    »Dreimal.« Cybil wies auf Fox’ Wohnungstür. »Das ist doch die Tür, aus der Quinn herauswollte, als sie erstochen wurde, oder?« Sie wandte sich an Gage. »Kaz hatte ein Messer aus dem Messerblock in der Küche genommen. Nichts ist passiert, weil wir vorbereitet waren. Wir haben das Mögliche verändert.«
    »Die Waagschale neigt sich immer mehr zu unseren Gunsten.« Cal zog Quinn an sich.

    »Wir müssen auf die Polizeiwache und Anzeige erstatten.«
    »Fox.«
    »Es sei denn, er verschwindet aus der Stadt«, fuhr er fort. »Er kann auf die Farm gehen oder bis nach der Sieben verreisen. Wir reden mit ihm und seinen Eltern. Wir können nicht riskieren, dass er in Hollow bleibt.«
    Layla stieß erneut die Luft aus. »Geht ihr schon mal vor? Ich möchte einen Moment mit Fox allein sein.«
     
    Später fuhr Cybil mit Gage noch einmal in Fox’ Wohnung, um die Lebensmittel mitzunehmen.
    »Warum machst du dir denn wegen einem Viertelliter Milch und ein paar Eiern so viel Mühe?«
    »Ich verschwende eben nicht gerne Lebensmittel. Außerdem braucht dann Layla vorerst nicht

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