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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Umstände gab Hath’ingar ihr den Schlüssel, teilte mit, daß er sich noch mit einheimischen Geschäftsleuten treffen müsse und verabschiedete sich.
    Im Gehen hörten sie ihn noch sagen: „Ich bringe sie heute abend mit, wenn es dunkel geworden ist.“ Er machte noch eine großartige Bewegung und verschwand sodann im Staubschleier der Landstraße.
     
    Das kleine Haus war sehr verdreckt, und so waren sie erst einmal mit Aufräumen und Putzen beschäftigt, um es wieder einigermaßen bewohnbar zu machen. Es sah aus, als hätte es seit Jahren leergestanden. So beschäftigt, verbrachten sie den langen Chalcedon-Nachmittag. Gegen Abend, als sie ihrer mühseligen Arbeit überdrüssig waren, machte sich Liszendir auf, um für einige Tage Essensvorräte zu besorgen.
    Nach ihrer Rückkehr machten sich beide hungrig über Brot, Käse, Würste, Schinken und Früchte her. Nachdem sie den ersten großen Hunger gestillt hatten, begann Liszendir mit leiser Stimme zu sprechen: „Als ich draußen war, habe ich mich ein wenig umgehört. Glaub mir, ich war auf der Hut! Irgend etwas, das ich nicht genau erklären kann, geht hier vor sich; die hiesigen Ler sind äußerst seltsame Typen – ähneln nicht den mir bekannten. Es ist eine blühende Welt; so wie hier soll es angeblich überall auf dem Planeten sein; das behaupteten sie jedenfalls – allerdings hatte ihre Aussprache einen merkwürdigen Klang.“
    Sie dachte einen Moment lang über irgend etwas nach und fuhr dann fort: „Es war mir einfach nicht möglich, irgendeine Beschreibung jener Waffen zu bekommen, die die Krieger bei ihrem Überfall benutzt hatten. Niemand schien etwas zu wissen. Alle wiederholten immer nur dasselbe: Bombardement aus der Luft, danach Landung. Und erst die Detonationen! Alle wußten zu berichten, daß es gewaltige Explosionen gab, die riesige Krater hinterließen. Du kennst dich doch damit ganz gut aus. Welches Waffensystem könnte das sein? Einige erzählten von Donnerschlägen und Feuerblitzen, die kurz danach am Himmel aufleuchteten. Für mich ist das alles sehr verwirrend.“
    Han überlegte kurz. „Ich weiß es auch nicht. Was die Krater anbelangt, so könnte man fast auf Strahlwaffen tippen: Laser oder Maser, die mit einem Frequenzbereich jenseits des sichtbaren Lichts arbeiten. Andererseits hinterlassen solche Strahlen keine derartigen Krater. Zudem verursachen sie Flächenbrände. Ich habe keine nennenswerte Radioaktivität feststellen können, als wir landeten. Ich habe es extra überprüft. Hätten wir mehr Daten, könnte man Rückschlüsse ziehen. Materieumwandlung aus weiter Entfernung? Kann ich nicht glauben. Theoretisch ist es möglich, aber realiter ist der Vorgang kaum zu kontrollieren. Das kann man also getrost ausscheiden – ebenso Nuklearwaffen; andernfalls hätten wir ja radioaktiven Niederschlag, kleinere Krater mit breiterer Streuung und typische Gebäudezerstörungen durch Druck- und Hitzewellen. Nichts von alledem. Ich kann mich nur wundern. Aber was es auch war – sie beherrschen ihr Waffensystem ausgezeichnet.“
    „Es wurden außerdem nur sehr wenige Bewohner getötet. Sie vermieden konsequent die Ballungszentren.“
    „Somit hatten sie es weder auf die Zerstörung strategisch wichtiger Objekte abgesehen noch auf die Tötung der Einwohner, sondern wollten nur ihre Macht demonstrieren.“
    „Ich glaube auch, Han. Aber zu welchem Zweck?“
    „Um Gefangene zu machen.“
    „Ja, Efrem meinte, es waren nur Menschen eines bestimmten Typs und dazu einige wenige Ler. Letztere eher zufällig dabei – wenigstens schien es so.“
    „Somit sind wir genauso klug wie vorher.“
    „Nicht ganz. Ich habe mir die Gespräche auf dem Markt angehört. Die Leute glauben, daß die Krieger immer noch in der Nähe des Planeten sind – irgendwo auf stationärem Kurs, und zwar weil sie hoffen, ein eventuell vorbeikommendes Kriegsschiff kapern zu können.“
    „Haben sie irgend etwas erwähnt, was diesen Verdacht stützt?“
    „Nein, aber alle schienen davon überzeugt zu sein. Sie hatten Angst.“
    Wie es nun im einzelnen auch sein mochte – die beiden hatten keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken und zu spekulieren, da die Sonne untergegangen war und Hath’ingar – wie er es versprochen hatte – mit einem buntgemischten Haufen einheimischer Kaufleute im Hof unter dem Federbaum auftauchte.
    Bis spät nach Mitternacht feilschten und handelten sie, machten Angebote und Gegenangebote, einige begleitet von spöttischem

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