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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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bin.“
    Liszendir fügte tonlos hinzu: „Ich ebenfalls.“ Das war kurz entschlossen, ohne einen Hinweis auf Gefühle, Hoffnungen und Absichten.
    Dann fragte sie: „Mich würde eines noch interessieren: Warum hast du am Anfang versucht, uns auf Chalcedon zu fangen? Ich meine: du – nur du allein. Warum hast du nicht eine ganze Mannschaft von Untergebenen losgeschickt?“
    „Zum einen war außer mir niemand greifbar. Ein Spion muß wirkungsvoll zu Werke gehen, muß großen Entscheidungsspielraum haben, falls es die Lage erfordert, und zudem auf hoher sozialer Stufe stehen. Für das, was wir auf Chalcedon vorhatten und warum wir es taten, war ein hoher, gesellschaftlicher Status erforderlich, annähernd dem meinen vergleichbar. Ich war dort, um auszukundschaften und – wenn möglich – die Reaktion in die richtigen Bahnen zu lenken. Efrem, du verstehst? Er ist gar nicht erst angekommen. Wir erwischten ihn schon vorher auf Stationskurs – diesen kleinen, dreckigen Profilhai. Er wollte sehen, was wir dort unten tun würden. Er hatte vor, auf eigene Faust zu plündern und zu stehlen. Also gaben wir ihm einen Sack voll Geld und schickten ihn nach Hause, damit er in eurem Unionsgebiet Gerüchte verbreitet.“
    „Ihr habt also Efrem ermordet, damit er nicht mehr die Wahrheit ausplaudern kann!“ rief Han.
    Hatha antwortete irritiert: „Nein, ich habe damit absolut nichts zu tun. Ich war ziemlich überrascht – falls die Nachricht überhaupt wahr ist.“
    „Und ob sie wahr ist. Ich habe die Leiche selbst gesehen, und es gab da …“ Han wurde durch einen kräftigen Tritt unter dem Tisch unterbrochen, ohne daß die übrigen etwas davon bemerkten. Es war Liszendir. Han hatte eigentlich berichten wollen, daß Aving zu jenem Zeitpunkt auf Glanzmeer gewesen war – aber sie wollte offensichtlich nicht, daß er davon sprach. Aving hatte nichts gemerkt. Er war völlig in die Musik versunken.
    Hatha bemerkte wohl die Unterbrechung, schien ihr aber keinerlei Bedeutung beizumessen. Er fuhr fort: „Ich war dort, wartete auf eine Reaktion. Ihr zwei habt mich ziemlich überrascht; jedoch die Größenordnung eurer Unternehmung überzeugte mich, daß wir es bei eurer Aktion mit großer Zaghaftigkeit oder aber mit einer solch raffinierten Hintergründigkeit zu tun haben würden, daß diese von Zaghaftigkeit kaum zu unterscheiden wäre. Ein Schläger bedroht zwei Feiglinge; der eine macht sich unterwürfig und sagt: ‚Ich bin ein Feigling!’ Der andere tut dasselbe, aber sagt: ‚Ich warte, bis ich zurückschlagen kann.’ Beide aber kriechen vor ihm, verstehst du? Heimliche Schliche sind nichts anderes als eine dumme Entschuldigung für Schwäche. Ich wollte euch gefangennehmen, weil ich annahm, ihr wärt auf ähnlich hohem sozialem Niveau wie ich. Ihr wart allein und hattet Entscheidungsfreiheit, somit hielt ich euch für wichtige Schlüsselfiguren. Spätere Ereignisse zeigten mir, daß ich im Irrtum war. Ich merkte, daß man auf euch verzichten konnte – kleine Fische, ohne großen Wert, höchstens als Fühler eines größeren und vorsichtigeren Organismus, von dessen eigentlicher Stärke ich auch dann noch keine Vorstellung besaß, als ich euch beide kennengelernt hatte. Auch jetzt weiß ich noch nichts darüber, werde aber demnächst einige weitere Entdeckungs- und Erkundigungsfahrten unternehmen. Seid nicht gleich beleidigt – es war nicht so gemeint. Somit überlegte ich also: fähig, einfallsreich und obendrein noch billig eingekauft! Ehrlich, an Einfallsreichtum und Können allein seid ihr mehr als nur ein Streichholz, um meine Krieger zu entflammen. Besäßen sie solche Eigenschaften und diese Art zu denken – wir hätten schon längst die ganze Union in die Tasche gesteckt! So also bin ich jetzt – nach vielen Korrekturen – doch noch jenem eigentlichen Kurs nahe gekommen, der mich genau dort hinbringen wird, wohin ich es wünsche.“
    Liszendir fragte zurück: „Es gibt in der Tat noch offene Fragen, auf die wir keine Antwort wissen. Was zum Beispiel macht ihr statt der Viererverwebung? Dieses Problem will mir nicht aus dem Kopf, seit ich meinen Fuß auf diesen schrecklichen Planeten gesetzt habe.“
    „Du bist sehr klug, Liszendir, aber auch wieder nicht klug genug, um nicht wie die anderen auch auf Konventionen hereinzufallen und für manche Dinge blind zu werden. Eine interessante Frage, die ich gern beantworten will. Wir haben mehrere Systeme. Als wir anfangs hierherkamen, gab es eine große

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