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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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empfän g lich für die Rauheit der Decke. Der Schlaf und das Abendessen waren vergessen. Das Abendessen konnte warten – dies nicht.
     
    Am nächsten Morgen wurden sie erst spät wach, doch sobald sie aufgestanden waren und sich angezogen ha t ten, gingen sie in die Stadt, um zu sehen, was sie über Morgenröte in Erfahrung bringen konnten.
    Sie fanden schnell heraus, daß es außer in den Truhen der Sammler und Liebhaber sowie in einigen religiösen Einrichtungen keine Bücher gab. Die Drucktechnik war auf Morgenröte noch nicht erfunden worden oder – was auf das gleiche hinauslief – das Wissen darüber wieder verlorengegangen. Es gab auch keine Schulen, wo man etwas so lächerlich Einfaches hätte erfragen können wie die geographische Gliederung und Gestaltung des Plan e ten. Karten fehlten ebenfalls; die groben Umrisse des Gebietes um Leilas waren jedem bekannt: die Schlucht, die Talsenke, das Gebirge, die Ebenen westlich des Sees. Alle anderen Landstriche galten als „unerforscht“ und wurden als bedeutungslos erachtet. So waren sie schlie ß lich darauf angewiesen, Astrologen, Wahrsager, Proph e ten und religiöse Weise aufzusuchen, um später im Gas t hof die Vermutungen von den Fakten zu trennen und a l les das zusammenzufassen, was jeder einzelne an Info r mationen beigesteuert hatte.
    Han war ziemlich frustriert über den Mangel an Wi s sen, das in den Straßen von Leilas kursierte. Bei der Auswertung ihrer gesammelten Informationen, die Li s zendir vollständig im Gedächtnis gespeichert hatte, e r hitzte er sich über die allgemeine Ignoranz hierzulande; Liszendir blieb ungerührt, wodurch Hans Ungeduld und Nervosität noch zunahm.
    „Ich möchte wissen, wie sie hier ohne Schulen und Bildung je zu etwas kommen wollen!“
    „Solche Dinge spielen keine übergeordnete Rolle. Die Leute lernen nur das, was sie brauchen – was ihrer U m welt angemessen ist.“
    Nach einem endlosen Disput über die Vor- und Nachteile des Bildungssystems bei Ler und Menschen, beruhigte sich Han, und beide wandten sich wieder ihren anstehenden Problemen zu. Sie mußten jedoch die Fes t stellung machen, daß es nicht viel war, was sie tun kon n ten – allein und auf sich gestellt, in einer fremden und unterentwickelten Welt. Die Einheimischen wußten nur sehr wenig über die Naturgegebenheiten des Planeten. Sie waren der Ansicht, die Welt sei flach und nur die Sonne bewege sich; die Erdbeben wurden ihrer Ansicht nach vom Weltumschlinger verursacht – einem urweltl i chen Reptil mit Namen khashet, das sich von Zeit zu Zeit wand und räkelte. Die Pole waren die Höllen der Sünder, unbekannt und unzugänglich, während die mittleren Bre i ten unter zwei Wintern pro Jahr zu leiden hatten. Westlich von Leilas begann die Wüste, und soweit man wußte, war sie endlos. Die Berge zogen sich weit nach Norden und Süden, und der einzige Durchgang war die Felsenschlucht, die vom Fluß durchschnitten wurde und zu den „ Freiländern“ führte.
    Die Geographie war ganz klar gegen sie. Das Land der Krieger lag irgendwo auf der anderen Seite des Planeten, höchstwahrscheinlich mehr als zwölftausend Meilen en t fernt, und um dort hinzukommen, wären sie gezwungen gewesen, zu Fuß zu gehen! Und das bei diesen kurzen, aber harten, strengen Wintern, dazu unter Umweltsb e dingungen, die eine ganze Zivilisation zur Stagnation verurteilt hatten. Wer war schon in der Lage, Berge zu überqueren, deren Pässe allein zwanzigtausend Fuß über dem Meeresspiegel lagen? Wer konnte Hochebenen durchwandern, die denjenigen glichen, auf der sie nach ihrer Flucht vor den Kriegern gelandet waren? Und wer war fähig, Wüstensenken zu durchqueren, wo das Wasser zu kochen anfing, wenn die Sonne am Himmel stand?
    Auch konnten sie sich keinen Handelskarawanen, Pi l gerzügen oder ähnlichem anschließen. Außerhalb des bekannten Gebietes gab es keinen Reiseverkehr. Man hatte das Gerücht gehört, daß es andere bewohnte Orte, Länder und Städte geben sollte. So glaubte man zum Be i spiel, daß die Krieger in einem sehr großen, schönen Land lebten. Aber niemand war bisher dort gewesen, ausgenommen jene, die die Krieger in ihrem Schiff mi t genommen hatten. Nur mit ihren eigenen Dingen und Angelegenheiten beschäftigt, waren die Leute von der Morgenröte zu einem kulturellen Stillstand verurteilt, ja, schlimmer noch: Je weiter die Zeit und die Jahre vora n schritten, um so unzivilisierter wirkte ihre Kultur.
    Und was den Planeten selbst anbetraf, so

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