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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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vorstellen können – genauso wie die Menschen es mit ihren lieben Haustierchen gehalten haben.“
    „Soll das eine neue Idee sein oder ist es nicht eher eine uralte?“ fragte Han.
    Hatha erwiderte: „Sie ist so alt wie die Zeit und reicht hinab bis zu den Anfängen der Menschheit.“
    Liszendir fügte hinzu: „Ich bin überrascht, daß ihr so leicht diesen Weg geht. Ihr verletzt damit viele Prinzip i en der Vernunft, vieles, das nicht bloß Meinung ist, so n dern Einsicht in die Wahrheit. Ich kenne mich darin aus. Menschen – ich schließe in diesen Begriff die Ler mit ein – sind als Lastenträger von geringem Wert, und als Na h rung sind sie eher erbärmlich zu nennen. Ist ein Lebew e sen auf einem hohen Entwicklungsniveau, so bedeutet das auf keinen Fall, daß es im ökologischen Kreislauf einen nützlichen Platz einnimmt. Wir haben eine Menge Planeten entdeckt, und überall dort, wo einheimische Säugetiere lebten und Meere vorhanden waren, gab es auch Wale. Wale fressen nicht ihre Artgenossen; sie e r nähren sich von der primitivsten Nahrungsform, die zur Verfügung steht. Bartenwale, zumindest die überwiege n de Mehrzahl, leben von schwebendem Plankton, der ei n fachsten Lebensform im Meer. Wir haben uns diese Le h re der Natur zu eigen gemacht.“
    „Nicht ich, Hatha, habe diesen Weg gewählt, sondern er wurde vor vielen, vielen Jahren von den Erstgeborenen beschritten. Und außerdem ist diese Lehre für uns bede u tungslos: Es gibt keine Meere auf Morgenröte – und fol g lich auch keine Wale.“
    „So haben also jene Stadtleute, denen die Worte für g e wisse Naturerscheinungen fehlen, auch keine Ahnung d a von, daß sie überhaupt existieren, genauso wie jemand u n fähig ist, sich Eis in Äquatorwüsten oder Tiger mit Hörnern vorzustellen. Seid ihr vom gleichen Blut wie Sanjirmil?“
    „Wir entstammen in der Tat einer Linie, die auf die große Vorfahrin zurückgeht. Die Menschen haben wir später hinzugenommen. Durch Zufall f ingen wir ein K o lonistenschiff ab. Einige haben wir von Anfang an dom e stiziert, andere wurden über den Planeten verstreut und wuchsen völlig wild und ungebunden auf. Sie kö n nen größere Extreme aushalten als wir. Dies ist lange her und gehört schon ins Reich der Legende. Es hat e t was Myst i sches an sich und soll sich zur Zeit Sanjirmils zugetragen haben, obwohl einige von uns behaupten, daß diese G e schichten erst einige Generationen später entstanden, und zwar auf der Grundlage der älteren E r zählungen. Aber was macht das jetzt schon für einen Unterschied?“
    „Nur den, daß diese Leute in einer Umwelt überleben können, die für euch unerträglich ist.“
    „Was passiert mit uns, wenn wir dein Angebot able h nen? “ fragte Han.
    „Ich werde euch persönlich einen Sack Getreide spe n dieren und vor die Tür setzen; dann könnt ihr machen, was ihr wollt. Ja, beide – das Mädchen ebenfalls. Ich wünsche, daß ihr bleibt und denke nicht daran, euch lo s zuwerden. Das wäre zu einfach, und eine einfache Sache ist eine billige Sache. Ist es nicht so, Kaufmann Han? Wer will schon für ’nen Appel und ’n Ei arbeiten, und wer ist schon bereit, dafür auch noch gut verdientes Geld hinauszuwerfen? Nun denn, weigert euch und geht eurer Wege. Ich kann es mir leisten, großzügig zu sein. Aber bedenkt: Ihr könnt Morgenröte nicht verlassen, denn ich habe die beiden einzigen Raumschiffe im Umkreis von vielen Lichtjahren . Ihr könnt auch nicht die Einheim i schen aufhetzen – weder die Menschen noch die Ler der hiesigen Gegend. Sie werden sich einen Dreck darum scheren. Sie werden euch höchstens als abtrünnige Här e tiker töten, falls ihr mit euren wilden Geschichten a n kommt. Hier geht es nur ums Überleben. Ohne unsere Hilfe würden sie schon bald wieder nach Wurzeln graben und in Höhlen leben. Und was euch selbst anbetrifft, so wißt ihr sehr gut, was mit Liszendir passieren wird. Eine Zeitlang werdet ihr noch zusammenbleiben, du wirst ihr Geliebter sein, und ihr werdet all die Dinge tun, die man in solchen Fällen unter normalen Umständen tut. Aber sobald ihre Fruchtbarkeitsphase einsetzt, wird sie dich entweder verlassen oder beginnen, dich zu hassen. Es ist eine grauenvolle Zeit. So werdet ihr euer Leben umsonst gelebt haben. Tut es also. Ich werde euch – wie ich schon sagte – mit einem Sack Getreide vor die Tür setzen. Geht ruhig zurück nach Leilas, hockt euch auf die Straße und scheißt und freßt wie die Tiere.“
    Er

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