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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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beachtlichen Stolz an den Tag legten. Han hörte besonders aufmerksam zu, als sie über ihr Ortung s system sprachen, das sie zumindest in seiner Grundstru k tur zu begreifen schienen. Sie hielten es für das beste im ganzen Universum. Han war anderer Meinung, behielt sie aber für sich. Peilradar über Empfänger und Verstä r ker, direkt gekoppelt mit mechanisch schwenkbaren A n tennen auf der Spitze des Schiffes. Einfach nicht zu fa s sen! Fast wie in einer Unterrichtsstunde längst versunk e ner Zeiten, wo ein neolithischer Bauer erläutert, wie man einen abgebrochenen Ast als Pflug verwenden kann: Richtig, die Frauen sollten ihn nur immer brav ziehen – aber lenken? Das war schon die feinere Art.
    Nach einiger Zeit hatte Han genügend Einblick g e wonnen, um da und dort geringe Verbesserungen vo r schlagen zu können, die aber wegen des beschränkten Instrumentariums kaum ihre Möglichkeiten erweiterten – dafür machte das Ganze einen guten Eindruck. Zusätzlich stellte er eine Reihe von Bedienungsanweisungen z u sammen, da die Mannschaft offenbar bei all ihrem E i genstolz unfähig war, dies selbst zu tun. Han erklärte sich auch dazu bereit, weitere Triaden auszubilden, die nach Einführung in das neue System für den reibungslosen Ablauf zuständig sein sollten.
    „Nun“, sagte er , „ wie steht’s mit der internen Nac h richtenübermittlung? Mit der Kommandoübertragung? Der Identifizierung? Mit den Verordnungen im Falle e i ner Kampfhandlung?“ Die Antworten, die er erhielt, schockierten ihn. Sie hatten für das Schiff selbst eine elektrische Nachrichtenübermittlung, aber draußen, auf dem Flachland, benutzten sie Kuriere und Blinkzeichen – und falls das Sonnenlicht nicht ausreichte, verstärkten sie es mit Scheinwerfern. Die Zeichen selbst basierten auf einem komplizierten und höchst verschlungenen G e heimcode, den die Krieger wie ihren eigenen Augapfel hüteten. Han schlug einige Verbesserungen vor, die aber für den Moment kaum eine wesentliche Änderung bede u teten: einen vereinfachten Code, bessere Qualität der Blinkzeichen aufgrund eines stärker gebündelten Lich t strahls sowie eine direkte Verbindung zwischen dem Schiff und Hathas Hauptquartier. Ach ja – und einen O f fizier mit gewissen Sonderbefugnissen.
    Zu Hans großem Erstaunen stimmte Hatha bereitwillig zu, anscheinend eher beeindruckt als verärgert über die Vorschläge und Verbesserungen, die Han selbst ziemlich vordergründig fand. Als sie die übrigen Bereiche der Kommandozentrale durchgingen, entdeckte Han ein we i teres Teilchen seines Puzzles, an dem er gerade für sich herumrätselte. Sie besaßen lediglich ein simples Ortung s system; nichts von allem war auch bei großzügigster Auslegung modern zu nennen. Der Kommandoraum machte den gleichen Eindruck oberflächlich-hastiger I m provisation und Erneuerung wie jene Teile, die er schon früher in Augenschein genommen hatte. In der Tat ein interessanter Aspekt. Als das Schiff überholt worden war, hatte man genau jene Dinge übersehen und wegg e lassen, die gerade auf diesem Planeten von großem Nu t zen gewesen wären. War dies vielleicht Absicht? Aber er behielt seine Spekulationen für sich. Er war auch noch nicht dem eigentlichen Kern des Problems nahe genug gekommen – erst benötigte er von Hatha weitere Hinwe i se. Er teilte ihm mit, daß ihm das bisher Gesehene gen ü ge und skizzierte einige Pläne und Projekte, die Hatha überdenken oder zumindest in Erwägung ziehen sollte.
    Hatha schien erstaunt und zugleich dankbar zu sein. Als sie zur Fähre zurückgingen, erging er sich in bege i sterten Sprüchen.
    „O ja, Zusammenarbeit und Fortschritt! Mein Junge, wenn alle so wären wie du, könnten wir uns das zeitra u bende und lästige Bombardieren, Belagern und Plündern schenken. Du bist eine wahre Fundgrube – ein Juwel. Das bedeutet Belohnung und Ehre! Ich hoffe, wir werden in Zukunft mehr davon sehen. Wie du bemerkt hast, b e darf es einiger Verbesserungen. Sicher, es wurde schon eine Menge getan, aber es war noch nicht das Richtige, noch zu unvollständig, verstehst du? Ich bin kein Tec h niker und kenne diese Dinge nicht aus eigener Anscha u ung, dennoch hatte ich immer das Gefühl, daß irgend etwas, etwas Bestimmtes … nicht in Ordnung war.“
    „Ich dachte, du hättest vor, mich zu verkaufen.“
    „Das war eine übereilte Bemerkung, bedingt durch die Situation und die Ereignisse auf Chalcedon. Bleibt j e doch die Tatsache, daß du neben deinem

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