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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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und Trara, wieder andere bei Grabg e sängen – aber alle sterben!“
    Dies klang merkwürdig fremd in Hans Ohren. Aber noch fremdartiger war Liszendirs Antwort, die sie sto ckend in ihrer eigenen Sprache formulierte: „Si-tasi maharalo al-tenzh-idh.“ Dann übersetzte sie für Han: „Das ist der Gang der Welt.“ Hath’ingar blieb die Antwort schuldig.
    Es entstand eine Pause, als wüßte niemand so recht, was er jetzt sagen sollte. Dann ergriff Hath’ingar das Wort: „Was ist euer nächstes Ziel?“
    Han entgegnete: „Ich denke, wir fliegen hinüber zur Westküste des Kontinents. Unsere Karten sind wah r scheinlich nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber es soll dort angeblich eine größere Stadt geben. Bestimmt wurde sie ebenfalls stark getroffen; deshalb wird man auch dort einige Güter gut gebrauchen können.“
    „Ja. Das wird Libreville sein. Sie leiden dort großen Mangel. Ich hörte, daß sie völlig ausgebombt wurden und die Stadt verlassen haben. Ich kenne noch andere Sie d lungsplätze, die eure Ware ebenso nötig hätten. Glaubt mir, ich will mich nicht aufdrängen, aber ich könnte euch zeigen, wo diese Orte liegen. Ihr wäret hier schneller fe r tig und könntet euch sofort auf den Weg machen.“
    Liszendir war schon ins Raumschiff gegangen. Han musterte lange den älteren Ler unten auf dem Feld. Nach einiger Zeit meinte er, trotz einer inneren Stimme, die ihn warnte: „Also gut, komm herauf!“
    Han blieb auf den Stufen stehen, um zu sehen, ob Hath’ingar beim Erklimmen der hohen Leiter Hilfe brauchte. Im Gegenteil – Han sah voller Überraschung, wie Hath’ingar mit weitaus größerer Leichtigkeit und Gewandtheit als er selbst die Sprossen erklomm. Er schrieb es seiner guten körperlichen Kondition zu und vergaß es wieder. Die beiden betraten das Schiff.
    Als sie im Kontrollraum waren, wanderte Hath’ingar umher und nahm alles höchst amüsiert und voll bewu n dernder Anerkennung in Augenschein. „Absolut pe r fekt“, meinte er überschwenglich. „Wirklich erstklassige Arbeit – Spitzenqualität! Wurde das Schiff von Me n schen oder von Ler gebaut?“
    „Menschenarbeit“, antwortete Han, als er sich in se i nen Pilotensessel fallen ließ. Liszendir setzte sich neben ihn, allerdings in einer merkwürdigen Art und Weise, die nichts Gutes vermuten ließ. Han spürte es deutlich, kon n te aber die Ursache nicht feststellen.
    Sie hoben ab und fuhren die Landungsbeine ein. Da sie nicht sehr weit fliegen wollten, programmierte Han keinen Orbitalkurs, sondern wählte eine niedrigere Flu g bahn mit minimalem Energieverbrauch. Als er damit fe r tig war, drehte er sich um. „ Wohin jetzt, Hath’ingar?“ Keine Antwort. Er war verschwunden. „Schön“, sagte er in Liszendirs Richtung, „wahrscheinlich schaut er sich den Wohnkomfort an.“
    Im selben Augenblick tauchte Hath’ingar wieder auf, aber dieses Mal ohne die traditionelle Ler-Bekleidung; er war nackt bis auf einen Lendenschurz mit langen, präc h tig dekorierten Enden, und statt des geflochtenen grauen Haars zierte ihn nun ein glattrasierter Schädel. Auf seiner bloßen, unbehaarten Brust befand sich eine detaillierte Tätowierung, die einen titanischen Kampf zwischen zwei Ungeheuern zeigte, die Han noch nie zuvor gesehen ha t te. Er war längst nicht so alt, wie er vorher den Anschein erweckt hatte. Han knurrte grimmig; Hath’ingar hatte eine Waffe in der Hand, die exakt jener ähnelte, die Li s zendir damals in Efrems Wohnung entschärft hatte. Wo war sie eigentlich? Han knurrte erneut. Wenn es nicht die in Hath’ingars Hand war, so lag sie noch immer gut ve r packt in einer Box direkt hinter Hath’ingar. Sie hätte s o mit genausogut in Efrems Zimmer sein können – so u n nütz war sie im Augenblick. Und was jene Gestalt am anderen Ende des Raumes anbetraf: eine Masse voll g e ballter Kraft. Der ehemalige Stadtrat verharrte ruhig, das Körpergewicht auf den Fußballen balancierend.
    „Ja, reingelegt“, sagte er. Dann fuhr er fort: „Ohne Umschweife und ohne faule Tricks bitte: Nimm Kurs auf die beiden Gasriesen dieses Sonnensystems. Sie stehen gerade in Konjunktion und liegen dem Zentrum der G a laxis gegenüber. Dort werden wir auf meine Krieger st o ßen.“
    „Deine Krieger?“ Han wollte Zeit gewinnen, obwohl er nicht genau wußte, was er mit ihr anfangen sollte. U n ter ihnen verschwand allmählich der Planet Chalcedon.
    „Ja, ich bin der Führer der Außenhorde. Mach keine hastigen Bewegungen. Diese Waffe

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