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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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Blätter. Han schätzte, daß er über dreihundert Fuß hoch war. Als sich seine Augen der Umgebung besser ang e paßt hatten, konnte er hier und dort noch weitere Fede r bäume verstreut in der Landschaft erkennen. Einige schienen noch größer zu sein.
    „Da staunst du, was? Ja, Chalcedon ist ein ruhiges Plätzchen. Keine starken Winde, Stürme oder Erdbeben. Es gibt auch keinen Wechsel der Jahreszeiten, da wir eine stabile Umlaufbahn ohne nennenswerte Neigung der Planetenachse haben. Deshalb werden die Bäume so groß. Allerdings – ich finde es doch etwas zu ruhig, zu sehr geordnet – wenn ihr wißt, was ich meine – aber egal! Ein mildes Klima und ein unerschöpflicher Reic h tum der Natur – man braucht nur zuzugreifen … Aber ich schweife ab! Da sind wir!“
    Sie umrundeten einen großen Federbaum, unter dem sich ein kleines Holzhaus mit verfallenem, rustikalem Aussehen duckte. Es machte einen verlassenen und ve r staubten, aber dennoch festen und soliden Eindruck. Li s zendir sagte leise zu Han, daß es wohl nicht ganz nach ihrem Geschmack, aber schon akzeptabel sei, wenn man sonst nichts anderes auftreiben könne. Ohne viel U m stände gab Hath’ingar ihr den Schlüssel, teilte mit, daß er sich noch mit einheimischen Geschäftsleuten treffen müsse und verabschiedete sich.
    Im Gehen hörten sie ihn noch sagen: „Ich bringe sie heute abend mit, wenn es dunkel geworden ist.“ Er mac h te noch eine großartige Bewegung und verschwand sodann im Staubschleier der Landstraße.
     
    Das kleine Haus war sehr verdreckt, und so waren sie erst einmal mit Aufräumen und Putzen beschäftigt, um es wieder einigermaßen bewohnbar zu machen. Es sah aus, als hätte es seit Jahren leergestanden. So beschäftigt, ve r brachten sie den langen Chalcedon-Nachmittag. Gegen Abend, als sie ihrer mühseligen Arbeit überdrüssig w a ren, machte sich Liszendir auf, um für einige Tage E s sensvorräte zu besorgen.
    Nach ihrer Rückkehr machten sich beide hungrig über Brot, Käse, Würste, Schinken und Früchte her. Nachdem sie den ersten großen Hunger gestillt hatten, begann Li s zendir mit leiser Stimme zu sprechen: „Als ich draußen war, habe ich mich ein wenig umgehört. Glaub mir, ich war auf der Hut! Irgend etwas, das ich nicht genau erkl ä ren kann, geht hier vor sich; die hiesigen Ler sind äußerst seltsame Typen – ähneln nicht den mir bekannten. Es ist eine blühende Welt; so wie hier soll es angeblich überall auf dem Planeten sein; das behaupteten sie jedenfalls – allerdings hatte ihre Aussprache einen merkwürdigen Klang.“
    Sie dachte einen Moment lang über irgend etwas nach und fuhr dann fort: „Es war mir einfach nicht möglich, irgendeine Beschreibung jener Waffen zu bekommen, die die Krieger bei ihrem Überfall benutzt hatten. Niemand schien etwas zu wissen. Alle wiederholten immer nur dasselbe: Bombardement aus der Luft, danach Landung. Und erst die Detonationen! Alle wußten zu berichten, daß es gewaltige Explosionen gab, die riesige Krater hi n terließen. Du kennst dich doch damit ganz gut aus. We l ches Waffensystem könnte das sein? Einige erzählten von Donnerschlägen und Feuerblitzen, die kurz danach am Himmel aufleuchteten. Für mich ist das alles sehr verwirrend.“
    Han überlegte kurz. „Ich weiß es auch nicht. Was die Krater anbelangt, so könnte man fast auf Strahlwaffen tippen: Laser oder Maser, die mit einem Frequenzbereich jenseits des sichtbaren Lichts arbeiten. Andererseits hi n terlassen solche Strahlen keine derartigen Krater. Zudem verursachen sie Flächenbrände. Ich habe keine nennen s werte Radioaktivität feststellen können, als wir landeten. Ich habe es extra überprüft. Hätten wir mehr Daten, könnte man Rückschlüsse ziehen. Materieumwandlung aus weiter Entfernung? Kann ich nicht glauben. Theor e tisch ist es möglich, aber realiter ist der Vorgang kaum zu kontrollieren. Das kann man also getrost ausscheiden – ebenso Nuklearwaffen; andernfalls hätten wir ja radioa k tiven Niederschlag, kleinere Krater mit breiterer Stre u ung und typische Gebäudezerstörungen durch Druck- und Hitzewellen. Nichts von alledem. Ich kann mich nur wundern. Aber was es auch war – sie beherrschen ihr Waffensystem ausgezeichnet.“
    „Es wurden außerdem nur sehr wenige Bewohner g e tötet. Sie vermieden konsequent die Ballungszentren.“
    „Somit hatten sie es weder auf die Zerstörung strat e gisch wichtiger Objekte abgesehen noch auf die Tötung der Einwohner, sondern

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