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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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spuckt Nadelbolzen mit einer höchst unerfreulichen Substanz aus. Auch wenn sie schnell wirkt, so fällt doch das Bewußtsein erst ganz zum Schluß aus. Ich bin ein Experte auf diesem Gebiet – aber auch auf vielen anderen. Daß nur keiner von euch glaubt, er könnte mir entwischen!“
    Han schielte zu Liszendir hinüber. Es war kaum zu s e hen, aber ihm schien es, als ob unter ihrem Gewand jeder einzelne Körpermuskel arbeitete, um sich für den Einsatz aufzuwärmen. Ihre Kiefermuskeln strafften und spannten sich kaum merklich. Ein faszinierender Ausdruck kam in ihr Gesicht, einer, den Han in einem Anflug erotischen Verlangens in seiner ganzen Schönheit ein paar Mal schon gesehen hatte.
    Als Hath’ingar einen sichernden Schritt nach vorn machte, schrie sie nur ein Wort: „Los!“ Dann vollführte sie ein ganz unglaubliches Manöver. Han ließ sich g e konnt auf den Boden fallen – wie sie es ihm beigebracht hatte. Mühelos sprang sie in die Höhe, ohne die Knie auch nur im geringsten dabei anzuwinkeln; Stiefel und Obe r gewand hinter sich lassend, schnellte sie durch den Ko n trollraum auf Hath’ingar zu. Ihr nackter weißer Körper stürzte Han in staunende Verwirrung – all dies spielte sich in einem Schwerefeld von 1 g ab. Noch im Rollen hörte er das Zischen der Pistole – doch der Treffer blieb aus!
    Hath’ingar konnte nicht gleichzeitig auf sie zielen und ihren Angriff abwehren. Er entschied sich für die A b wehr und reagierte mit einer Vorwärtsbewegung, die a l les andere als schwerfällig war. Die Waffe behielt er d a bei in der Hand.
    Nun begann ein Wirbel, dem Han nicht zu folgen ve r mochte. Hinterher konnte er sich nur noch an eine Serie von blitzartigen Angriffs- und Abwehrbewegungen eri n nern. Manchmal trafen die Körper aufeinander, und es gab eine verwirrend schnelle Abfolge gegenseitiger Aktionen, kurzer Schläge und erfolgloser Würgegriffe. Keiner von beiden erreichte sein Ziel, und Hath’ingar hatte noch i m mer die Pistole. Liszendir inszenierte im Kontrollraum ein schwindelerregendes Trommelfeuer von Vor- und Rüc k wärtsbewegungen, um Hath’ingar daran zu hindern, auf sie anzulegen. Dann gerieten sie wieder aneinander. Diesmal kam es zur entscheidenden Wende: Hath’ingar stürzte nach draußen, wobei er noch zum Schluß versuc h te, einen plazierten Schuß a b zugeben, aber er verfehlte knapp. Hans rechtes Ohr dröhnte.
    Sie verriegelte die Tür und stand nun vor ihm: nackt, mit schweißnasser, glänzender Haut und fliegendem Atem. „Hab’ ihm einen direkten Schlag versetzen können – aber er ist stark! Verdammt! Dieser glatzköpfige Affe ist mir entwischt. Zur Hölle mit ihm!“ Han sah, daß sie sich über sich selber ärgerte.
    Mit energischer Stimme fragte sie: „Gibt es eine Mö g lichkeit, das Schiff zu verlassen?“
    „Ja, Rettungsgleiter. In der Kammer hinter dem Pil o tensitz müßten fünf oder sechs davon sein.“
    „Dann nimm eines und verschwinde!“
    „Liszendir, ich …“
    „Nein, tu, was ich dir sage! Gegen ihn allein habe ich eine reale Chance. Außerdem kann ich das Schiff selbst steuern. Ich habe nichts vergessen. Mit dem, was du bi s her gelernt hast, ist er dir weit überlegen. Du wärst nur als Geisel zu gebrauchen. Wenn er dich erwischt, sind wir erledigt. Ich will dich nicht heruntermachen – ich versuche nur, dich zu retten. Ich muß ihn töten. Er b e nutzt eine Schußwaffe gegen uns. Nur allein kann ich ihn bezwingen. Er ist äußerst gefährlich. Du kannst dir nicht vorstellen … wie gefährlich.“
    „Aber er hat diese Pistole, Liszendir …“
    „Kümmere dich nicht drum. Solange ich es nur mit e i nem von dieser Sorte zu tun habe , habe ich kein Pr o blem! Wenn ich siege, komme ich mit dem Schiff z u rück. Sollte er aber siegen, gibt es keine Rückkehr – für keinen von uns. Ich muß es tun, für dich und für mich selbst. Eigentlich ist es falsch und für uns beide verboten, aber ich tu es trotzdem – du darfst nicht in seine Hände geraten. Geh jetzt! Ich muß ihn erwischen – und zwar bald! Ich bin im bandastash, in maximaler Kampfberei t schaft. Sie gibt mir Kraft und Schnelligkeit, aber ich kann sie nicht lange aufrechterhalten, sie kostet viel Energie.“ Sie preßte kurz ihre Wange an die seine – sie war brennend heiß.
    Han sah, daß sie recht hatte. Aber das Schiff aufg e ben? Nein! Doch es war die einzige Möglichkeit – so schwer es auch fiel. Er erinnerte sich plötzlich an einen Merksatz, den man ihm

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