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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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endlosen Zeitraum nichts geändert. Ich glaube kaum, daß sie schon morgen gleich nebenan ein Raumschiff aus dem Boden stampfen werden.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß. Nun sag mir aber, Han, was willst du tun? Du, für dich? Mal ehrlich!“
    Er saß auf der Bettkante und überlegte eine Zeitlang still vor sich hin, wobei er sinnend in die Kerze schaute. Schließlich sagte er: „Natürlich will ich versuchen z u rückzukommen. Aber wenn ich es nicht schaffe, so kann ich auch mein Leben genausogut hier wie sonstwo b e schließen. Doch ich will zurück in meine eigene Welt, zu meinem Volk. Ich will versuchen, ihnen unser Schiff wieder abzunehmen; aber sie sind weit weg, auf der a n deren Seite des Planeten, und nach allem, was wir über sie wissen, könnten sie irgendwohin verschwunden sein, mit Pech gerade dann, wenn wir dort ankommen.“
    „Was hast du über Morgenröte herausbekommen?“
    „Nicht viel. Es gibt Geographen und Astrologen für das, was hier so an Gelehrsamkeit und Bildung vorha n den ist. Wir müssen herausbekommen, wo wir uns im Verhältnis zum Land der Krieger befinden, um abschä t zen zu können, ob wir es von hier aus schaffen können. Und was die Ler der oberen Länder anbetrifft … Ich weiß auch nicht so recht. Alles, was uns übrigbleibt, ist hingehen und fragen.“
    „Na schön, beginnen wir also morgen. Unser Geld ist knapp.“
    Sie erhob sich vom Bett, ging schweigend darum he r um und stand eine Zeitlang am Fenster. Han blies die Kerze aus und trat an ihre Seite.
    „Da ist noch etwas, Liszen …“, sagte er voller Erwa r tung.
    Sie zog die Schultern hoch und ließ ihr Hemd zu B o den gleiten. Ihre Augen glänzten. „Ich dachte schon, du würdest nie mehr fragen“, sagte sie mit weicher Stimme. „Sag mir, meine Körper-Liebe, was ist dein Wunsch?“
    Er schlüpfte ebenfalls aus seinen Kleidern. „… daß ich diese Nacht deinen ganzen Körper genießen darf wie e i ner, der ohne Zähne, Arme oder Löffel eine Schüssel voll warmes Apfelmus ißt.“ Sein eigener Spruch klang ihm irgendwie merkwürdig und wundersam im Ohr, aber er wußte inzwischen, daß es genau das war, was sie von einem Geliebten ihres eigenen Volkes erwartete. Sie l ä chelte ihn an und erschauerte verzückt. Er drückte sich eng an sie, roch ihr Haar, atmete ihren Duft so tief ein, als wäre es das letzte Mal, berührte ihre kühle, glatte Haut. Die Körper aneinander geschmiegt, sanken sie auf das kleine Be t t, alle Sinne geweitet, selbst noch empfän g lich für die Rauheit der Decke. Der Schlaf und das Abendessen waren vergessen. Das Abendessen konnte warten – dies nicht.
     
    Am nächsten Morgen wurden sie erst spät wach, doch sobald sie aufgestanden waren und sich angezogen ha t ten, gingen sie in die Stadt, um zu sehen, was sie über Morgenröte in Erfahrung bringen konnten.
    Sie fanden schnell heraus, daß es außer in den Truhen der Sammler und Liebhaber sowie in einigen religiösen Einrichtungen keine Bücher gab. Die Drucktechnik war auf Morgenröte noch nicht erfunden worden oder – was auf das gleiche hinauslief – das Wissen darüber wieder verlorengegangen. Es gab auch keine Schulen, wo man etwas so lächerlich Einfaches hätte erfragen können wie die geographische Gliederung und Gestaltung des Plan e ten. Karten fehlten ebenfalls; die groben Umrisse des Gebietes um Leilas waren jedem bekannt: die Schlucht, die Talsenke, das Gebirge, die Ebenen westlich des Sees. Alle anderen Landstriche galten als „unerforscht“ und wurden als bedeutungslos erachtet. So waren sie schlie ß lich darauf angewiesen, Astrologen, Wahrsager, Proph e ten und religiöse Weise aufzusuchen, um später im Gas t hof die Vermutungen von den Fakten zu trennen und a l les das zusammenzufassen, was jeder einzelne an Info r mationen beigesteuert hatte.
    Han war ziemlich frustriert über den Mangel an Wi s sen, das in den Straßen von Leilas kursierte. Bei der Auswertung ihrer gesammelten Informationen, die Li s zendir vollständig im Gedächtnis gespeichert hatte, e r hitzte er sich über die allgemeine Ignoranz hierzulande; Liszendir blieb ungerührt, wodurch Hans Ungeduld und Nervosität noch zunahm.
    „Ich möchte wissen, wie sie hier ohne Schulen und Bildung je zu etwas kommen wollen!“
    „Solche Dinge spielen keine übergeordnete Rolle. Die Leute lernen nur das, was sie brauchen – was ihrer U m welt angemessen ist.“
    Nach einem endlosen Disput über die Vor- und Nachteile des Bildungssystems bei

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