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Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung

Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung

Titel: Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Bildfläche erschienen, aber heute war er es. Um ehrlich zu sein, war er noch nie in seinem ganzen Leben so froh gewesen, jemandem zu begegnen; aber er zeigte es natürlich nicht, denn er hatte das Gefühl, es würde ihnen nicht bekommen.
    «Du bist ja so still», sagte Mummi. «Fehlt dir was?»
    «Ich hab Kopfschmerzen», erklärte Gaylord.
    Mummi haßte Gaylords Kopfschmerzen. Sie konnten fast alles bedeuten. «Hat es Ärger in der Schule gegeben?» fragte sie.
    «Ja, aber nichts Schlimmes», sagte Gaylord erleichtert. Wenn Mummi ihre eigene Erklärung für die Dinge gefunden hatte, gab sie sich meist zufrieden damit und stellte keine lästigen Fragen mehr.
    Er behielt recht. Mummi und Paps marschierten weiter, machten fröhliche Bemerkungen über den Schnee und erlaubten Gaylord damit, seinen sorgenvollen Gedanken weiter nachzuhängen.
    Aber eigentlich gab’s da nicht viel zu denken. Die Tatsachen standen fest. 1. mußte Gaylord bis nächsten Montag Willies Dings wiederbeschaffen, oder er wurde fertiggemacht, 2. konnte Gaylord bis nächsten Montag Willies Dings nicht beschaffen, weil er keine Ahnung hatte, wo es sich befand. Also 3., er wurde fertiggemacht.
    Alles war ganz einfach.
    Er dachte noch einmal an seine erste Erfahrung mit dem Schmerz am Weihnachtstag. Er fühlte sich einsam, verängstigt und verwirrt. So erschreckt, daß er fast bereit war, seinen Eltern davon zu erzählen. Aber diesen Gedanken schlug er sich rasch aus dem Kopf. Mummi würde alles genau wissen wollen. Und wenn sie alles aus ihm herausgeholt hätten, würde es heißen: «Das kommt dabei raus, wenn du mit Willie redest. Ich hab’s dir doch gleich gesagt. Oder nicht?» Und so weiter und so fort. Nein. Es mußte noch einen anderen Ausweg geben. Aber welchen?
    Als er diesen Abend betete: «Und möge Gott Mummi und Paps und Opa und Tante Becky und Tante Rose beschützen, und auch Abdullah, falls es nicht zu spät ist», fügte er hinzu: «Und laß nicht zu, daß Bert mich fertigmacht.» Er konnte an gar nichts anderes mehr denken.
     

11
     
    Bobs legte, nachdem er Roses Hand ergriffen hatte, den einen Arm um ihre Schultern. «Gemütlich?» fragte er.
    Rose betrachtete ihn lange und nachdenklich. Aber dann entspannte sie sich plötzlich und lächelte. Ein trauriges, bemühtes Lächeln. Das Lächeln einer verliebten Frau, die genau weiß, daß der Mann sie nicht wiederliebt. «Sehr gemütlich», flüsterte sie.
    «Fein.» Er küßte sie.
    Es hätte wunderschön sein müssen. Das war es aber nicht. Da gab es zu viele Fragen und Zweifel. Sanft und nachdenklich erwiderte sie seinen Kuß, wie jemand, der einen Wein probiert, von dem er weiß, daß er zu stark ist. Und die Uhr zeigte erst auf sechs, und der lange Abend lag noch vor ihnen.
    Da klingelte es.
    Selbst Rose hätte nicht sagen können, ob sie Gott sei Dank! oder Verdammt noch mal sagen sollte. Bobs hingegen sagte: «Wer um alles in der Welt...?» Und ging an die Tür.
    Rose saß still da, war wieder steif und verkrampft. Wer konnte das sein? Hoffentlich niemand, den sie kannte. Sie hätte es nicht ertragen, mit einem Mann allein in seiner Wohnung angetroffen zu werden. Sie hätte auf lächerliche Weise schuldbewußt gewirkt, ohne etwas dagegen tun zu können.
    Doch eigentlich konnte es niemand sein, den sie kannte.
    Vielleicht nur einer von Bobs Freunden... Oder jemand aus der Nachbarwohnung, der...
    «Rose ist doch nicht etwa zufällig bei Ihnen?» hörte sie eine freundliche, etwas heiser klingende Stimme fragen. Die allerletzte Stimme, die sie gern gehört hätte. Und Bobs darauf ganz selig: «Nein, so was, Becky, kommen Sie herein. Was für eine freudige Überraschung.»
    Becky, reizvoll in einen Lammfellmantel gehüllt, trat herein. Ihr munterer, amüsierter Blick erfaßte die Situation sofort. «Hallo, Rose, hab mir doch gleich gedacht, daß du steckengeblieben bist.»
    «Hallo», sagte Rose.
    «Ich kann in deinem kleinen Köpfchen wie in einem Buch lesen. Ich wußte sofort: Rose wird nicht nach Hause kommen können. Also wird sie zu Bobs gehen. In Ingerby kennt sie außer ihm keine Menschenseele. Bin ich nicht klug?»
    Bobs sagte, sich die Hände reibend: «Da Sie schon mal hier sind, können Sie ruhig Ihren Mantel ablegen. Setzen Sie sich doch neben Rose.»
    Beckys schöne Augen strahlten vor Dankbarkeit. «Bobs, Sie sind wirklich süß. Aber ich wollte Rose abholen. Peter steht mit seinem Kombiwagen draußen. Er glaubt, daß er bis zu uns durchkommt.»
    «Ich hol nur meinen

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