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Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung

Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung

Titel: Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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geheizt.»
    «Also, die Nacht möchte ich da aber auf keinen Fall verbringen.» Rose war schon wieder in Harnisch. Aber wo sollte sie denn die Nacht verbringen? Das war ja fürchterlich, wenn man nicht wußte, wohin. Vermutlich mußte sie es im Hotel versuchen. Es gab nur ein einziges. Nervös trat Rose durch die Drehtür. Sie war es nicht gewöhnt, Hotels zu betreten. In der Halle saß ein Zigarre rauchender Mann, und Rose wußte schon jetzt, daß er aufstehen und ihr unauffällig folgen würde, wenn sie auf ihr Zimmer ging.
    Aber dazu kam es gar nicht, denn es war kein Zimmer mehr frei. «O du lieber Gott», stammelte Rose, «da bin ich aber schön in der Patsche.»
    «Da sind Sie nicht die einzige, deswegen sind wir ja auch besetzt», sagte das Mädchen am Empfang. Ihre Sorge war das nicht.
    Rose stand da und überlegte, was sie nun tun sollte. Sie fürchtete, daß der Mann mit der Zigarre sich ihr nähern und ihr zweideutige Angebote machen würde, aber zu ihrer Überraschung nahm er keine Notiz von ihr. Was sollte sie nur tun? Am besten ging sie wohl zur Polizei. Die mußten ja etwas tun.
    Da fiel ihr Bobs ein. Sie könnte ja zu ihm in die Wohnung gehen und ihn um Hilfe bitten. Vielleicht versuchte er sogar, sie nach Hause zu fahren. Und sie würde Gelegenheit haben, sich bei ihm zu entschuldigen. Dort, in seiner stillen Wohnung, könnten sie sich wieder versöhnen.
    In seiner stillen Wohnung! Wenn er nun, wenn er nun dachte, sie liefe ihm nach. Ihr wurde ganz heiß. Wenn er nun versuchte, sie bei sich zu behalten. Schließlich und endlich war auch der liebe Bobs nur ein Mann. Und es hieß ja immer, daß alle Männer gleich seien, wenn es - um gewisse Dinge ging.
    Aber die Aussicht, Bobs zu sehen, war stärker als alle Bedenken. Sie und der Gedanke, in einer fremden Stadt nicht mehr allein zu sein.
    Sie kannte seine Wohnung. Von einer ziemlich mißglückten Party her. Fünf Minuten später klingelte sie bei ihm.
    Rose konnte sich nicht einreden, daß Bobs über ihren Anblick erfreut war. «Was, um alles in der Welt, tust du denn hier?» fragte er, sie unter der Tür anstarrend.
    «Bobs, ich komme nicht nach Hause», erklärte sie. «Es fahren keine Züge mehr.»
    «Aber um Himmels willen, du kannst doch nicht bei mir bleiben.»
    «Nein, natürlich nicht, Bobs», sagte sie hastig, «ich dachte... ich dachte nur, du hast vielleicht irgendeine Idee.»
    Er überlegte. «Einen Verein Christlicher Junger Mädchen gibt es hier ja nicht», sagte er.
    Schlimmer hätte es kaum kommen können. Aber immerhin gab er sich Mühe. So dachte Rose wenigstens. «Das Hotel ist besetzt», sagte sie.
    «Ach, verflixt.» Er trat beiseite. «Aber komm doch erst mal rein, damit wir in Ruhe überlegen können», sagte er galant.
    Sie trat ein. Eine gemütliche kleine Wohnung. Neben dem Kamin summte der Teekessel. Die obdachlose Rose glaubte sich im Himmel. Er mochte den hungrigen Blick aufgefangen haben, mit dem sie sich umsah. «Ich wollte gerade Tee machen», sagte er, «willst du eine Tasse trinken, während wir Überlegungen anstellen...?»
    «O Bobs, meinst du, das wäre schicklich? Ich meine... ich möchte nicht...»
    «Ach was, ist schon in Ordnung», sagte er ziemlich unwirsch. «Komm, leg erst mal ab.»
    Mit einer Mischung von Widerstreben und Erregung trennte Rose sich von ihrem Mantel. Widerstreben, weil man in der Wohnung eines Junggesellen gar nicht genug Kleider anhaben konnte. Erregung, nun, weil in der Wohnung eines Junggesellen den Mantel abzulegen eben erregend war.
    «Eier im Glas gefällig?» fragte er.
    «Ja, gern. Soll ich mich um den Toast kümmern?»
    Sie hockte sich mit der Toastgabel vor das Kaminfeuer; ihre Schuhe fingen zu dampfen an, und Bobs bereitete den
    Tee und die Eier. Nach der Kälte draußen rötete das Kaminfeuer' ihr die Wangen. Das Abenteuer dieses himmlischen Intermezzos ließ ihre Augen leuchten. Als sie beide nebeneinander vor dem Feuer auf dem Sofa saßen und ihre Eier im Glas verzehrten, betrachtete er sie mit erwachendem Interesse. «Ich glaube fast, du mußt heute nacht doch hierbleiben», sagte er und fügte hastig hinzu: «Ich schlafe natürlich auf dem Sofa und überlasse dir mein - Bett.»
    Das schreckliche einsilbige Wort platschte in die Stille wie ein Stein in einen tiefen Brunnen und erschreckte Rose zu Tode. «Aber nein, das kann ich doch nicht.» Vor Erregung ließ sie fast den Teller fallen. «Wirklich nicht, Bobs.»
    «Ich tu dir schon nichts», sagte er kalt.
    «Ach, das weiß

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