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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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haben«, sagte Pitcairn. »Wenn Moran nicht jemanden totschlägt, wird uns Jarvis eines schönen Tages volltrunken in einen Kollapsar steuern.«
    »Meuterei ist ein ziemlich dickes Ding.«
    »Davon hat keiner was gesagt. Noch nicht.«
    »Welche ändern Möglichkeiten habt ihr denn haben wir denn? Ich habe noch nirgendwo ein Beschwerdekomitee entdeckt, an das wir uns wenden könnten.«
    »Du bist schnell«, sagte Pitcairn. »Die anderen sind natürlich noch nicht auf den Trichter gekommen.«
    »Wie viele sind denn dabei?«
    »Zehn. Mit dir elf.«
    »Das ist schon mal ein Anfang. Aber wir haben noch nicht genug Leute auf unserer Seite. Wenn wir die schwarze Flagge hissen, berauben wir uns weiterer Optionen. Vor allem dann, wenn dabei ein Offizier zu Tode kommt oder ausgesetzt wird. Die Bosse verstehen keinen Spaß, wenn so was vorkommt. Sie werden uns jagen, egal wie lange, und dann sind wir am Arsch gepackt.«
    »Du sprichst wohl aus Erfahrung.«
    Raschid hätte fast gesagt: »Nur ungefähr ein paar tausend Jahre«, hielt sich aber zurück. Wo zum Teufel kam das denn her? Er war doch nicht Methusalem.
    »Hab ich gelesen«, erwiderte er statt dessen. »Aber angenommen, jemand denkt ein wenig nach, und der Mist bricht über uns herein. Was dann? Dann haben wir ein Schiff. Vielleicht mit halbvollen Treibstoffkammern. Mit einer Ladung. Was haben wir damit erreicht? Diese Schüssel taugt nicht einmal zum Schmuggeln, und Piraten gibt es nur in den Livies.
    Angenommen wir machen uns auf den Weg zum nächstbesten Schmugglernest, das wir ausfindig machen können. Was kriegen wir für das, was in unseren Frachträumen liegt?
    Eine noch bessere Frage: Wo fliegen wir überhaupt hin? In welcher traurigen Ecke des Universums werden wir landen? In einer Wüste voller Kannibalen oder irgendwo, wo wir Moran was über den Schädel ziehen und mit dem, was wir haben, glücklich bis ans Ende unserer Tage weiterleben können?«
    »Nicht dumm gefragt«, sagte Pitcairn, nachdem sie eine Weile nachgedacht hatte. »Wir brauchen mehr Informationen. Mit dem, was wir momentan haben, können wir nicht kalkulieren. Das Problem liegt darin, dass wir aufpassen müssen, dass keiner sein Maul vorzeitig aufreißt oder durchdreht, sonst klebt hier bald Blut an den Schotts.«
    »Du hast doch für die Gewerkschaft agitiert. Mit diesen zwölf Halsabschneidern dürftest du wohl keine großen Schwierigkeiten haben«, meinte Raschid.
    »Eine Zeitlang kann ich sie unter Kontrolle halten«, antwortete Pitcairn. »Aber sie werden nicht ewig stillhalten. Wir brauchen unsere Infos so schnell wie möglich.«
    Vier Schiffstage später waren sie soweit. Ihr Bestimmungsort waren die Cairenes, genauer gesagt ihr Hauptplanet, Dusable.
    »Das ist gar nicht gut«, bemerkte Pitcairn. »Ich habe dort ungefähr zwanzig Minuten lang organisiert. Wenn es in diesem verdammten System auch nur ein einziges ehrenhaftes Lebewesen gibt, dann habe ich es jedenfalls nicht getroffen. Außerdem haben sie mit einer ausgewachsenen Depression zu kämpfen. Wenn wir dort von Bord gehen, sitzen wir sehr, sehr lange auf dem Trockenen.
    Hast du schon einmal was von Dusable gehört?«
    Raschid wollte schon nein sagen, tat es aber nicht. Denn mit einem Mal ging ihm auf, dass er jede Menge über dieses System und seine politische und wirtschaftliche Struktur wusste. Doch er konnte sich nicht daran erinnern, den Cairenes jemals einen Besuch abgestattet oder etwas darüber gelesen zu haben.
    »Ein wenig«, log er. »Aber das tut momentan nichts zur Sache. Jetzt würde mich weit eher interessieren, was wir überhaupt geladen haben.«
    »Ich habe Moran gefragt, und er hat mich deswegen ziemlich fertiggemacht.«
    »Herkules hilft denen, die sich selbst helfen.«
    »Bete du zu deinen Göttern. Ich halte es mit Jack London. Wir beschließen, auf Zehenspitzen durch die Schleuse zu schleichen, Moran sieht den Schleusenalarm, und dann sind wir beide schneller da draußen, als man sich überlegen kann, wie man im All atmet.«
    »Der Schleusenalarm ist eine ganze Woche lang unterbrochen. Ich habe dafür gesorgt, dass zumindest ein Anzug dicht ist. Ich sehe mich nach einem zweiten um.«
    »Alle Achtung. Zuerst die Wanze, jetzt der Alarm. Für einen Koch gibst du einen ziemlich guten Spion ab. Na schön. Erste Wache. Moran schläft wie ein Toter, solange man nicht versucht, in sein Quartier einzubrechen.«
    Sie verließen die Luftschleuse so leise es ihnen möglich war. Raschid zuckte zusammen, als die Luft

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