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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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dem Datum und der genauen Zeit ihrer Wahl. Ah, verdammt! Die alte Schachtel hatte ihre Stimme tatsächlich bereits abgegeben.
    Gillia schmierte ihr trotzdem eine. Er war zu besorgt, um genau zu zielen, doch es musste reichen, um sie zu Boden zu schleudern, wo er ihr noch einen Tritt in die Rippen verpassen konnte.
    Als sein Stiefel nach vorne schwang, packte Gillia eine kräftige Hand am Kragen, und er wurde nach hinten gezerrt, wo er gegen eine Tür knallte. Er versuchte, sich zur Seite zu rollen, um dem nächsten Schlag auszuweichen, doch er war nicht schnell genug, und die seitliche Rolle sah eher wie ein Plumpser aus. Der Knüppel traf ihn voll in den Bauch und trieb ihm die Luft aus den Lungen.
    Gillia schnappte nach Luft. Roter Dunst wogte in seinem Gesichtsfeld, und als er sich endlich lichtete, sah er, dass über ihm eine grinsende junge Frau stand. Sie hatte kräftige Schultern, einen muskulösen Hals und muskelbepackte Arme. Nicht weit entfernt hörte er das schrille Kichern der alten Frau. Über ihm verlagerte die junge Frau den Griff am Knüppel und ließ ihn niedersausen.
    Kurz bevor der Knüppel ihn traf und mit ihm Schmerz und Dunkelheit über ihm zusammenschlugen, hörte er seine Leute draußen vor Entsetzen aufschreien.
    Eine Stunde später wurde Gillias bewusstloser Körper zusammen mit allen anderen Mitgliedern seines Wahlkontrollteams in einem weit entfernten Waldstück abgeladen.
    In der Zwischenzeit waren alle ihre A-Grav-Gleiter konfisziert und mit Yelads Namen und Abbild verziert worden. Jetzt machten sich Raschids Betrüger in Tyrennes ureigenen Bezirken auf die Jagd nach Wählern.
    »Eine so hervorragende Idee darf man nicht verkommen lassen«, hatte Raschid zu Avri gesagt.
    Pavy hatte nur allzu gern einige ihrer besten Leute für diese Aktion zu Verfügung gestellt.
     
    Tyrenne Yelad ging eine Stunde vor Schließung der Wahllokale zum Angriff über. Dreihundert handverlesene Schläger überfielen Walshs Hauptquartier. Ihr Befehl lautete, jeden Schädel einzuschlagen, jedes Büro zu verwüsten und jedes Dokument, das ihnen in die Finger kam, mitzunehmen.
    Der kleine Verteidigertrupp vor dem Gebäude nahm den Kampf zum Schein auf, wurde jedoch rasch überrannt und in die Flucht geschlagen. Das Scheiterhaufenteam machte sich sofort daran, vor dem Gebäude ein loderndes Feuer zu entfachen, in das Mobiliar, Dokumente und alles andere Brennbare geworfen werden sollten. Ein anderer Trupp setzte in aller Eile einen stählernen Rammbock zusammen und brach durch die Doppeltür. Einen Augenblick später strömten Yelads Schläger in das Gebäude hinein.
    Raschid lachte, als die Schläger die Treppe heraufeilten. Kurz bevor ihn die erste Welle erreichte, gab er das Signal. Seine Überfalltrupps sprangen aus ihren Verstecken hervor und gingen sofort zum Gegenangriff über. Es waren fünfhundert Leute, und jeder einzelne von ihnen ebenso groß, gemein und fest dazu entschlossen, dem Gegner kein Pardon zu geben, wie Yelads Truppe.
    Raschid packte den ersten Schläger am Arm mit dem Schlagstock, woraufhin ein trockenes Knacken verkündete, dass die Knochen brachen. Dann wirbelte Raschid zur Seite, erwischte den nächsten Schläger am Ohr und benutzte es als Hebel, um ihn damit zu Boden zu schleudern. Das Ohr blieb in seiner Hand, als der Kopf des Angreifers schon gegen eine vorspringende Treppenstufe knallte. Raschid warf das Ohr in das staunende Gesicht eines dritten Schlägers. Noch während er dem Kerl in den Unterleib trat und sich bereits dem vierten Opfer widmete, sah er, wie Yelads Truppe unter der Wucht des Gegenangriffs in die Knie ging.
    Es lief hervorragend. Raschid liebte nichts mehr als handgreifliche Wahlhilfe.
     
    Lieutenant Skinner erreichte das letzte Wahllokal wenige Minuten bevor es geschlossen wurde. Trotz der späten Stunde war sie nicht in Eile.
    Die Wahlnacht gehörte normalerweise zu Skinners bevorzugten Zeiten. Immer gab es hier und da eine nette Keilerei und bergeweise herrenlose Mordida einzusammeln.
    Diesmal war die Polizistin jedoch ziemlich unmotiviert. Rings um sie herum schien der Saft wie ausgetrocknet. Sie sah sich bereits in den Krallen der Armut zappeln, und ihr Hauptmann heulte ihr vor, dass es ihm auch nicht viel besser gehe. Blöder Hund! Sie war sicher, dass er seine Schäfchen rechtzeitig ins Trockene gebracht hatte. Ihre Kollegen in anderen Bezirken stöhnten über ähnliche Probleme.
    Also war sie ziemlich hoffnungslos und ohne große Lust auf die Straße

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