Morituri - Die Todgeweihten
Schluss, dass das Geheimprojekt wohl ein Fehlschlag gewesen sein musste, ein abgebrochenes Forschungsprojekt wie viele andere auch.
Robotschlepper transportierten den Asteroiden in die für ihn vorgesehene Umlaufbahn um einen gasförmigen Riesen und verankerten ihn dort. Später schickte man in dieses System mehrere Mantis-Teams, die von der Existenz des Asteroiden nichts wussten und dort ein leistungsstarkes Überwachungssystem Installierten.
Es gab noch vier andere »Schlüssel« an anderen Stellen des Universums, deren Standort allein der Ewige Imperator kannte. Sie alle dienten demselben Zweck.
Die Funkgeräte waren so ausgerichtet, dass sie nur den Ewigen Imperator akzeptierten, und sie enthielten jede erdenkliche Überprüfungseinrichtung, von DNA-Mustern bis zu Porenabdrücken, sogar die bestechende Bertillon Classification. Sollte jemand anderer den Schutzraum betreten, schmolzen die Coms binnen weniger Sekunden zu wertlosen Klumpen zusammen.
Die Coms waren mit einem Schiff gekoppelt, irgendwo in … einem anderen Raumabschnitt … sowie mit den vollautomatisierten Schürf/Fabrikschiffen ringsum. Auf ein bestimmtes Signal hin würde die Anforderung durch das Schiff sich verändern und die Verschiffung von AM 2 beginnen.
Der lange Zug aus »Robottankern« konnte ebenfalls von dem kleinen Mond aus kontrolliert werden. Unter »normalen« Umständen, etwa wenn der Ewige Imperator durch einen Unfall ums Leben gekommen war, konnten sie zu den herkömmlichen Depot-Welten dirigiert, unter anderen Umständen jedoch auch zu anders lautenden Zielen umgeleitet werden. Um die Getreuen zu belohnen und die Heiden zu bestrafen – oder umgekehrt, je nachdem, welchen Weg der Imperator für den schnellsten und wirkungsvollsten hielt, um die Kontrolle wiederzuerlangen.
Der Ewige Imperator näherte sich dem System. Er hatte keinerlei Eile. Wiederholt vergewisserte er sich mittels der hochmodernen Empfänger, die auf seinen Wunsch hin von den Technikern des dankbaren Kenna zusätzlich im Schiff installiert worden waren. Zeigte auch nur einer der Sensoren ein unbefugtes Eindringen in das System an – ein verirrtes Schürfraumschiff, einen Robotschlepper oder auch nur eine umherziehende Yacht –, so gab es nur eine Möglichkeit. Sofortiger Abbruch und Wechsel zu einem anderen Mond, der als sekundärer Kommandopunkt in Frage kam.
Die Sensoren außerhalb des Systems meldeten jedoch nichts. Der Imperator flog einen weiten Bogen um das ganze System. Nichts. Ermutigt tauchte er wieder in das System ein und näherte sich dem gasförmigen Riesen. Sämtliche Empfänger waren sauber.
Er ging auf der dem Schutzraum gegenüberliegenden Halbkugelseite auf dem kleinen Mond nieder und hielt das Schiff kurz über dem Dock in der Schwebe. Die Schleusen gähnten ihn an, und wieder meldeten sämtliche Empfänger keine Bedenken. Er landete.
Der Imperator stieg in einen Anzug, überprüfte alle Versorgungssysteme und machte sich auf den Weg zum Schutzraum.
Auf halbem Weg den Bergrücken hinauf murmelte er vor sich hin, dass er wirklich zu paranoid war. Es war nicht gerade einfach, sich auf einer Welt fast ohne Schwerkraft auf dem Boden zu halten. Allerdings verspürte er keine Lust zu hüpfen, falls ihn doch jemand in der Kuppel erwartete, und er wollte sich auch nicht in den Orbit katapultieren. Nicht nur, dass es zu peinlich war, mit Hilfe der Düsen zurückzufliegen, er wäre in diesem Fall auch, sollte doch jemand im Hinterhalt liegen, viel zu leicht zu entdecken.
Wenige hundert Meter vom Eingang des Schutzraums entfernt, der wie viele andere Höhleneingänge anderswo auch mit einem Gleitblock verschlossen war, wartete er geschlagene sechs E-Stunden und beobachtete die Umgebung. Nichts. Alles schien sauber zu sein.
Das Umgebungssystem des Anzugs jaulte, als es versuchte, die Temperatur zu stabilisieren und den Schweiß, der dem Körper des Imperators entströmte, zu recyceln. Seine Finger berührten unbewußt seine Brust. Unter dem Anzug, der Haut und den Muskeln wartete die Bombe.
Er klappte das Holster seiner Pistole auf und zog ein winziges Com vom Gürtel, aus dem er eine stabförmige Sonde hervorzog. Eilig überquerte er das restliche offene Gelände und befand sich jetzt vor dem blockierten Eingang. Dort schob er die Sonde in ein fast unsichtbares Loch und drückte auf einen Knopf. Nach einem kurzen Augenblick glitt die Wand geräuschlos zur Seite. Der Imperator spürte die Vibration unter den Stiefelabsätzen.
Er betrat die
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