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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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ich zunächst an einen Hinterhalt, bei dem ich mich sicher im Hintergrund gehalten hätte. Betäubungsgewehre … Gas … dergleichen. Sie sofort bewegungsunfähig machen, Sie unter Drogen halten, bis ich mich Ihrer Gedanken hätte bemächtigen können. Aber keiner dieser Pläne überzeugte mich. Sie sind in der Vergangenheit bereits durch zu viele Netze geschlüpft. Außerdem … hätten Sie bei Gewaltanwendung meinerseits mein Angebot bestimmt abgelehnt.«
    »Ich höre.«
    »Zunächst einmal biete ich Ihnen meine uneingeschränkte persönliche Loyalität und Unterstützung an. Ich werde alles unternehmen, sei es von innen oder von außen, um das Privatkabinett zu stürzen.
    Ich versuche nicht, Sie zu überzeugen, dass meine Hilfe den Ausgang, den ich für unvermeidbar halte, entscheidend beeinflusst. Aber ich könnte den Fall des Kabinetts beschleunigen und vielleicht den Schaden begrenzen, den die anderen bei ihrem Niedergang womöglich anrichten.
    Und sobald unser Imperium wieder errichtet ist, biete ich Ihnen meine fortgesetzte Loyalität und Unterstützung an.«
    »Man gewöhnt sich schnell dran, sein Mäntelchen nach dem Wind zu hängen«, konterte der Imperator.
    »Das wird nicht geschehen. Nicht, wenn Sie Ihren Teil unserer Abmachung einhalten.
    Aber das liegt nicht in meiner Entscheidung. Vielleicht ist es Ihnen lieber, nicht an … daran erinnert zu werden, was in meiner Gegenwart geschah. In diesem Falle akzeptiere ich das Exil, was jedoch mein Angebot, Ihnen auf jede denkbare Art dienstbar zu sein, keineswegs schmälert.
    Wie auch immer, ich kann noch etwas weitaus Wichtigeres anbieten. Meine gesamte Spezies als Ihre bereitwilligen Sklaven – nein, »Sklaven« ist nicht das richtige Wort. Aber im Grunde genommen wären wir genau das, falls Sie sich vorstellen können, dass ein Sklave freiwillig in seine Ketten hüpft.
    Auch das kann leicht erreicht werden.«
    »Ihr Volk wäre mir zweifelsohne willkommen«, sagte der Imperator, »wenn es sich dazu entschlösse, das Imperium zu stützen. Etwas, das – außer mir entgeht hier etwas –, das leicht erreicht werden kann, wie Sie sich soeben ausgedrückt haben.«
    »Sie täuschen sich.«
    »Na schön. Und was habe ich Ihnen Besonderes zu bieten?« fragte der Imperator, obwohl ihm plötzlich siedendheiß bewusst wurde, wie die Antwort lautete.
    »Das Leben«, sagte Kyes heiser, beinahe krächzend. »Die Unsterblichkeit. Ich nehme an, Sie haben eine Vorstellung von der Tragödie des Todes. Aber was, wenn Sie sich zu einer vorherbestimmten, biologisch festgesetzten Zeit ereignet, zu einer Zeit, in der sich ein Lebewesen auf dem Höhepunkt seiner Macht und seines Bewusstseins befindet? Das ist die Tragödie unserer Spezies.
    Ich möchte – für mich und mein Volk – das ewige Leben erbitten. Die gleiche Unsterblichkeit, die auch Sie besitzen.
    Ich habe Ihnen eine Abmachung angeboten. Ich setze noch eins drauf. Ich stehe für alles ein, was ich gesagt habe, wie auch immer. Und als Ihr Untertan bitte ich Sie um dieses Geschenk.«
    Kyes kniete sich umständlich nieder.
    Dann herrschte Schweigen, unendliches Schweigen.
    »Sie armer, bemitleidenswerter Wicht«, sagte der Imperator schließlich.
    Kyes erhob sich. »Wie können Sie meine Bitte nur zurückweisen? Wie können Sie meine Logik ignorieren? Meine Versprechungen?«
    Der Imperator wählte seine Worte mit Bedacht: »Logik … Versprechungen … haben damit nichts zu tun. Hören Sie, was ich Ihnen zu sagen habe. Ich bin unsterblich. Aber dieser Körper«, damit tippte er sich gegen die Brust, »ist es nicht. Sie verlangen etwas von mir, das ich Ihnen nicht geben kann. Ihnen nicht, und auch keinem anderen Wesen oder einer anderen Rasse oder Spezies.«
    Kyes’ Augen flammten wie brennende Lanzen. »Ist das wahr?«
    »Ja.«
    Kyes glaubte ihm. Aber sein Blick blieb weiterhin bohrend auf ihn gerichtet. Der Imperator drehte sich weg, und wieder entstand ein langes Schweigen. Dann griff der Ewige Imperator tief in seine Trickkiste.
    »Vielleicht … vielleicht gibt es da einen Kompromiss. Ich bin geneigt, ein Gegenangebot zu machen. Sie helfen mir dabei, das Kabinett zu vernichten, und ich werde die Quellen für ein Forschungsprogramm auftun, das so ausgestattet sein wird wie ein Manhattan-Projekt.
    Vielleicht dauert es Generationen. Ein solches Programm wird weder Ihnen noch Ihrer Generation helfen – falls überhaupt eine Lösung gefunden wird. Aber es ist das beste Angebot, das ich Ihnen machen kann.«
    Er

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