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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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spielte keine Rolle, ob sie das Tribunal und seine Verbündeten vernichteten. Die öffentliche Anklage würde sie früher oder später zu Fall bringen.
    Poyndex war fest entschlossen, nicht mit ihnen unterzugehen. Während seine Kollegen also hitzig debattierten, fing er an, in seiner Tasche mit den Tricks zum Überleben herumzukramen.
    Die Kraas wollten in alle Richtungen Flotten losschicken. Jedes System, das auch nur annähernd etwas mit dem Tribunal zu tun hatte, sollte zerschlagen und mit Imperialen Truppen besetzt werden. Lovett und Malperin brüllten beifällig. Poyndex wartete, bis der erste Dampf abgelassen war, bevor er sich zu Wort meldete.
    »Ich teile Ihre Empörung«, sagte er. »Obwohl ich selbst in diesen frechen Lügen nicht aufgeführt werde. Ich betrachte jeden Angriff auf eines unserer Mitglieder als Angriff auf uns alle. Trotzdem müssen wir der Realität ins Auge blicken. Wir haben einfach nicht genug AM 2 , um auch nur ein Zehntel dessen, was Sie vorschlagen, umzusetzen.«
    Seine Worte riefen ernüchterndes Schweigen hervor. Er hatte recht. Stück für Stück fingen sie an, das Ausmaß der Operation zu begrenzen, wobei Poyndex sie immer wieder subtil dazu ermunterte. Schließlich einigte man sich auf ein einziges Ziel: Newton.
    Eine Strafflotte sollte entsandt werden, und alle Überlebenden – falls es denn welche geben sollte würden zur Bestrafung zur Erstwelt gebracht werden. Malperin gab zu bedenken, dass die Truppen in Anbetracht der jüngsten Säuberungen innerhalb des Militärs womöglich nicht allzu loyal seien. Poyndex wusste, dass sie auch Angst davor hatte, die Attentatsanklage könnte die Lunte am Pulverfass einer Revolte sein. Es war ein sehr schuldbewusster Einwand, der von den anderen ebenso rasch aufgegriffen wurde. Also sollten, soweit das möglich war, nur äußerst verlässliche und loyale Personen die Flotte bemannen.
    Bevor man restlos übereinstimmte und die Flotte entsandt wurde, hisste Poyndex noch schnell eine Warnflagge – sozusagen für die Akten.
    »Natürlich bin ich sicher, dass dieser Schritt jetzt getan werden muss«, sagte er. »Sie haben alle so überzeugend argumentiert. Trotzdem wäre es nachlässig von mir, nicht auf die Gefahren dieser Aktion hinzuweisen.
    Man könnte ebenso gut sagen, es wäre besser, die ganze Angelegenheit einfach zu ignorieren. Sie haben in diesem Zusammenhang bereits an eine imperiumsumspannende Nachrichtensperre gedacht. Gehen Sie weiter in dieser Richtung. Reagieren Sie nicht. Lassen Sie die Sache einfach im Sande verlaufen. Wir können die Urheber immer noch nach Belieben festnehmen. Außerdem könnte ein derartiger Angriff nach hinten losgehen. Unsere eigenen Verbündeten bekommen es womöglich mit der Angst zu tun. Ich bin sicher, dass Sie alle mit derlei Dingen vertraut sind. Ich möchte sie hier nur andeuten, damit kein auch noch so winziges Detail übersehen wird.«
    »Die Verbündeten soll der Teufel holen«, fauchte eine Kraa.
    »Wenn wir jetzt nicht handeln, kommen am Ende ein paar dieser Idioten noch auf die Idee, die Anschuldigungen könnten der Wahrheit entsprechen«, sagte Malperin.
    »Schicken Sie die Flotte los«, sagte Lovett.
    Poyndex schickte die Flotte los. Doch noch während er ringsum Befehle austeilte, trommelte er seine vertrauenswürdigsten Mitarbeiter zusammen. Jetzt galt es, sich im großen Stil den Rücken freizuhalten.
    Wenn Poyndex nicht von den Ereignissen überrollt werden wollte, musste er ihnen stets einen Schritt voraus sein.

 
Kapitel 28
     
    Der Imperiale Captain der Leibgarde (im Ruhestand) Hosford erreichte die Hügelkuppe und ruhte sich auf seinen Stock gestützt aus. Er gewährte sich volle fünf Minuten zum Luftschnappen, bevor er auf der anderen Seite hinabstieg, das nächste Tal durchquerte und sich den nächsten Höhenzug vornahm. »Von wegen Auslaufen«, dachte er. »Das sind die Ausläufer des verdammten Himalaya.«
    Er fühlte sich nicht nur zu fett und zu alt für diesen Auftrag, es handelte sich obendrein um eine völlig sinnlose und undankbare Mission.
    Das Imperium hatte über zwei unsterbliche Einrichtungen verfügt. Eine Pistole und eine Bombe hatten eine davon doch als sterblich entlarvt. Die andere waren die Gurkhas.
    Die Gurkhas waren die besten Soldaten, die jemals von einer Welt hervorgebracht wurden, egal ob von Menschen oder von einer anderen Spezies. Die meisten Leute hofften, dass niemals irgendwo eine Spezies noch effektiverer Killer auftauchte, oder falls doch, dass

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