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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Bildschirmanzeigen.
    »Ich habe alles fein durchgekämmt«, begann Sten. »Ich habe versucht, alles durchzulesen – zumindest die Zusammenfassungen –, was hinsichtlich des Privatkabinetts verzeichnet war, beginnend mit seiner Einrichtung bis zum Attentat. Außerdem habe ich ein zweites Team auf die Gegenwart angesetzt, das nach möglichen untergeordneten Vergehen Ausschau hält.
    Wir sollten jedoch mit den beiden krassen Bluttaten anfangen«, sagte er. »Die erste ist der Mord an Volmer. Warum wurde er umgelegt? Wir wissen, dass ihn ein Profi auf einen offenen Vertrag erwischt hat. Der Vertrag war von einem Unterweltboß ausgeschrieben, der jetzt ebenfalls tot ist. Auch der Mörder ist von uns gegangen, richtig?«
    »Das hat mir jedenfalls Chief Haines berichtet.«
    »Glaubst du, dass sie dir etwas vorenthalten hat?«
    »Nein.« Alle drei Männer entspannten sich allmählich. Die Situation war ihnen vertraut: es war eine ganz normale Vorbereitungssitzung, die jedes Mantis-Team vor einem Einsatz abhielt. Dass es dabei um Königsmord und Hochverrat ging, stand auf einem anderen Blatt.
    »Sollten wir uns noch einmal mit ihr unterhalten?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Also muss jemand zur Erstwelt«, sagte Sten. »Volmer, ein Mitglied des Privatkabinetts, wurde umgebracht. Warum? Wollte er bei der Verschwörung gegen den Imperator nicht mitziehen? Wollte er sich die Macht allein unter den Nagel reißen?«
    »Wir haben nicht genug Informationen, um darüber zu spekulieren«, meinte Alex.
    »Nein. Input: Kurz vor seiner Ermordung trat das Privatkabinett zusammen. Auf der Erde. Meinen Unterlagen zufolge war das das einzige Mal, dass sie sich nicht auf der Erstwelt getroffen haben. Jedenfalls laut offiziellem Protokoll.«
    »Müssen wir überprüfen.«
    »Also doch ein Abstecher zur Erstwelt«, stimmte Sten zu. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir etwas finden, wenn wir Volmers Tod genauer untersuchen. Es könnte aber doch etwas dabei herausspringen.
    Jetzt der dicke Brocken. Der Imperator wird von einem wahnsinnigen Attentäter ermordet. Chapelle. Ein Psycho. Wie wahrscheinlich ist es, dass er ein irrer Einzelgänger war? Und dass das Privatkabinett, das ohnehin schon Pläne schmiedete, eines Tages die Macht zu übernehmen, die Gelegenheit einfach nur beim Schopf gepackt hat?«
    »Negativ«, sagte Mahoney barsch. »Dazu haben sie zu schnell reagiert. So clever sind sie nicht. Vielleicht abgesehen von Kyes.«
    »Richtig. Ich habe die Aufzeichnungen durchgesehen, Ian. Chapelles Leben war Tag für Tag verzeichnet; plötzlich verschwindet er ungefähr einen Monat lang, und plötzlich taucht er mit einer Pistole wieder auf. Hast du vielleicht etwas übersehen? Musstest du die Stadt verlassen, bevor du die fehlenden Stücke finden konntest?«
    »Wieder negativ. Er verschwand. Alles, was ich in Erfahrung bringen konnte, war, dass er noch zweimal in Begleitung gesehen wurde, und zwar mit diesem Typen, der ziemlich reich aussah, und ziemlich … ach du grüne Neune!« stieß Mahoney plötzlich erschrocken aus.
    »Es ist nie verkehrt, die Fakten noch mal durchzukauen«, sagte Alex mit interessiertem Blick. »Fahren Sie fort, Flottenmarschall.«
    »Der reiche Bursche. Seine Führung, aber klar doch. Was ich mir bereits gedacht hatte, so dumm bin ich auch wieder nicht. Aber ich habe nie den MO überprüft. Gauner benutzen immer den gleichen Modus Operandi. Das mache ich so, das macht ihr so, und das machte auch dieser Gauner dort. Ich finde es akzeptabel, dieser Erörterung Alk hinzuzufügen. Mein Hirn fängt allmählich wieder an zu arbeiten.«
    »Ah.« Sten hatte kapiert und holte für Mahoney den verlangten Drink herbei.
    »Genau. Vergesst mal den ganzen Dreck Drumherum für einen Augenblick, als da wäre: Sullamora erledigte die Drecksarbeit bei der Verschwörung. Kam in der Explosion ums Leben. Blubber, blubber, wen interessiert schon, ob es ein Unfall war oder nicht. Das Interessante daran ist, dass Tanz Sullamora viel zu gut war, um sich jemals mit demjenigen zu treffen, der den Finger am Abzug haben würde. Es musste also einen Mittelsmann geben. Führung. Angenommenes Profil. Nimm das bitte auf.«
    Sten zog sich einen Recorder heran.
    »Geheimdienstprofi. Etabliert – sauberes, klassisches Verfahren. Ausfindigmachung oder Heranziehung eines Psychopathen, der in die richtige Richtung gelenkt und mit der richtigen Waffe an den richtigen Ort gestellt wird. Chapelle hatte keinerlei Verbindung zur Organisation selbst, auch zu keiner

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