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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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der beiden, der während der langen Zeit ihrer Gefangenschaft weitergelaufen war, investiert und immer wieder investiert hatte. Sie hatte nicht genau erklärt, wie es ihr gelungen war, doch sie hatte die beiden Ex-Sträflinge zu steinreichen Männern gemacht. Sie waren mehr als nur stinkreich gewesen … und könnten es wieder sein, wenn das Privatkabinett zerschlagen war und sie nicht länger ein Dasein als Flüchtlinge führen mussten.
    Ida hatte damals für diese Botschaft ein einzigartiges Finale gefunden: sie hatte ihnen ihr Hinterteil zugekehrt und die Röcke gehoben.
    Wie Alex damals treffend beobachtet hatte: »Das Mädel trägt immer noch keine Unterhosen.«
    »Meine Familie wird sich uns zum Fest anschließen«, sagte Ida. »Sie sind schon neugierig, wie sehr ich in Bezug auf euch Gadjes geflunkert habe. Versau mir das bloß nicht, Alex.« Sie führte sie zu einer Anrichte und goss drei Drinks in Kristallgläser ein. »Auf die tote Vergangenheit … und möge ihr diese verfluchte Gegenwart schleunigst nachfolgen!«
    Ida war schwermütig geworden.
    »Ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut, Sten«, sagte sie.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sie eine so große Wirkung hervorrufen würde.«
    »Hast du nur mich erwartet oder vielleicht mich und meine Vita, meine Familie?«
    »Mehr hatte ich nicht zu hoffen gewagt.«
    »Die Zeiten haben sich für uns alle drastisch geändert. Du bist jetzt Admiral. Ich bin eine Voivode, die Fürstin meiner Sippe. Andere Voivodes hören auf meine Worte, obwohl ich eine Frau bin.«
    »Wenn so viele deiner Leute hier hergekommen sind, Ida, steckt doch gewiss mehr dahinter. Nach allem, was du mir erzählt hast, lassen sich Zigeuner sonst nicht für groß angelegte Sachen begeistern«, sagte Sten skeptisch.
    »Nein. So sind wir nun mal. Deshalb haben sich in unserer Vergangenheit schon schreckliche Tragödien abgespielt. Und jetzt zeichnet sich eine weitere Tragödie am Horizont ab.«
    Ida erklärte es ihm. Die Zigeuner mochten zwar Außenseiter sein, doch sie hielten stets sorgfältig Kontakt zu allem, was sich um sie herum abspielte.
    »Dieses verdammte Kabinett, das den Imperator ermordet hat, ist zu der Meinung gekommen, dass wir Läuse im Pelz des Imperiums sind. Wohl hauptsächlich deshalb, weil wir noch genug AM 2 haben, um zusammenzuhalten. Sie glauben, dass wir viel mehr haben, als es wirklich der Fall ist – und sie wissen nicht, dass ein Zigeuner, der nicht mehr umherziehen kann, stirbt.
    Also wird es nicht mehr lange dauern, bis sie uns für vogelfrei erklären. Sie werden unsere Schiffe beschlagnahmen. Unsere Fracht. Und unseren Treibstoff. Was mit den Leuten an Bord geschieht … dazu ließ sich noch kein Wort vernehmen.«
    »Das wird die Garde nicht akzeptieren«, schnaubte Alex.
    »Die Garde ist nicht mehr das, was sie mal war. Einige von ihnen werden es nicht akzeptieren. Andere schon. Und wie viele Systeme sind ohnehin der Meinung, dass das Universum besser dran ist, wenn wir ihnen nicht mehr ihre Hühner, ihre Töchter und ihr Gold klauen? Viel zu viele, das kann ich dir sagen.
    Diesmal werden wir nicht so lange warten. Wir werden nicht versuchen, uns unsichtbar zu machen oder uns zu verstecken.
    Euer Tribunal ist ein verdammt zartes Pflänzchen, Sten. Aber es ist das einzige in diesem verdammten Sumpf, das uns immerhin ein wenig Halt gibt.
    Also werden wir Feste abhalten, und Reden und Palaver und vielleicht wird auch die eine oder andere verdammte Messerstecherei stattfinden. Das spielt keine Rolle. Am Ende werden wir euch unverbrüchliche Treue schwören. Jedenfalls so lange, bis das Privatkabinett nur noch totes Fleisch ist oder ihr die Scheune schutzlos verlasst.
    Doch genug davon.« Ida zwang sich, etwas fröhlicher zu klingen. »Deshalb bin ich mit dieser alten Rostbeule hier auf Rekrutenfang gegangen, alles klar? Was ist los, seid ihr schon stubenrein geworden?«
    »Ach was, Mädel«, winkte Kilgour ab. »Das ist nicht gesund. An einem Ende trinken, aus dem anderen pinkeln, damit hält man das System in Schuss.«
    »Du wirst hier überhaupt nicht auffallen«, sagte sie. »Gieß die Tassen noch einmal voll, Admiral. Ach, mir gefällt’s wieder richtig gut bei euch! Einen verfluchten Garde-Admiral als Kellner!«
    Sten bediente sie. »Es macht mir nichts aus, dich zu bedienen, Ida. Apropos: doppelt gedankt. Einmal, weil du dich um unser Geld gekümmert hast … und jetzt für das hier.«
    Ida und Alex leerten die Gläser auf einen Zug. Sten nippte

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