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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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entschuldigen. Aber jetzt tu ich’s trotzdem. Zum allerletzten Mal.«
    Sie grinste. »Weißt du … falls du im Laufe der nächsten hundert oder hundertfünfzig Jahre noch an dem einen oder anderen Kurs teilnimmst, erlaubt man dir am Ende vielleicht doch noch, ein ordentliches Mitglied der menschlichen Rasse zu werden.
    Okay. Was brauchst du?«
     
    Ein weiteres Missverständnis war von Alex Kilgour aus dem Wege geräumt worden, bevor er zu seiner Rekrutierungstournee aufbrach, um neue Truppen anzuwerben. Merkwürdigerweise gab es gewisse Parallelen zu dem, was auch Sten erkannt und Lisa Haines ausgesprochen hatte.
    Kilgour hatte Stens Leibwächtern mitgeteilt, dass ihre Hilfe im Moment nicht mehr benötigt würde. Ab sofort waren sie wieder zum Schutz des Gerichts abgestellt.
    Cind hatte um ein Gespräch mit ihrem derzeitigen befehlshabenden Offizier gebeten. Ihre erste Frage an Alex war, warum dieser Wechsel erfolgte. Hatten sie etwas falsch gemacht?
    »Befehl ist Befehl, Soldat. Sicherheit ist Sicherheit. Weiter brauchst du nichts zu wissen. Sten hat andere Sachen zu erledigen.«
    »Verlange Wiedereinstellung, Sir.«
    »Als was denn? Persönliche Sicherheit?«
    »So was in der Art.«
    Kilgour knurrte. »Das erste und einzige Mal, als ich eine Aufgabe zu persönlich genommen habe, nahm mich mein Mantis-Spieß zur Seite und ging mit mir in die Baracken. Sie hat mir die Ohren vollgejammert und gesagt, entweder du erledigst deine Aufgaben wie ein Profi, oder du gehst zurück ins schottische Hochmoor, zum Schafe hüten.
    Recht hat sie gehabt.
    Und dich werd’ ich jetzt auch aufklären.
    Muss ich übrigens gar nicht. Ich könnte dir einfach sagen: »Befehl ausführen, Soldat!«, und dann hätt’ ich meine Ruhe.
    Aber jetzt bekommst du sogar noch eine Extra-Erklärung mitgeliefert. Also, zieh deinen Kopf aus deinen Geschlechtsdrüsen, oder wo er auch stecken mag, wieder heraus und hör gut zu.
    Erstens: deine Bosse wissen, was sie tun. Zweitens: du liegst völlig falsch, was die Gründe angeht. Und heul mir bloß nicht die Ohren voll wegen dieser Flinte und dass du selbst ein Geheimdienst-Profi bist. Weiß ich alles.
    Du bist für den Einsatz ungeeignet, weil du zu … gut bist. Du darfst niemals, unter keinen Umständen, auffallen, wenn deine Aufgabe darin besteht, im Verborgenen zu schnüffeln. Du bist ein Soldat. Ein Soldat hat andere Aufgaben als ein Spion.
    Aber ist ja auch egal. Letzter und wichtigster Grund: du bist einfach zu verdammt jung. Glaubst noch an höhere Werte. Weißt nichts davon, wie bodenlos und verderbt der menschliche Geist ist. Falls du nicht von Calvinisten großgezogen und vollgequatscht worden bist, so wie ich. Ein Agent muss immer zwei Dinge vor Augen haben: Keinem trauen und immer nur vom Schlimmsten ausgehen.
    Eine harte Lektion. Eine, die man eigentlich besser gar nicht lernen sollte, ehrlich gesagt.
    Und jetzt gehst du an deine Aufgabe. Ich schätze, dass noch mehr als genug Blut fließen wird. Wirst ausreichend Gelegenheit haben, bei deinen Vorgesetzten angenehm aufzufallen – oder bei deinem Boss, wenn’s dir darum geht. Abtreten.«
    Als sie draußen war, seufzte Kilgour schwer. »Jesus am Krückstock«, dachte er. Er hörte sich langsam an wie ein väterlicher Command Sergeant Major. »Du wirst alt, Kilgour. Richtig alt …«
     
    Zuerst hielt Sten den Abstecher zur Erstwelt lediglich für einen weiteren brandgefährlichen Auftrag. Er musste drei Aufgaben erledigen: mehr Informationen über den Auftragsmord an dem Pressemogul Volmer beschaffen, als Haines geliefert hatte; schriftliche Beweise des ersten – Fragezeichen – Treffens der Verschwörer auf der Erde; und die Beantwortung der Frage, ob es noch ein weiteres Treffen gegeben hatte, bevor Chapelle eingesetzt wurde. Zusätzlich, allerdings als untergeordnetes Ziel, wollte er herausfinden, ob mehr an der Chapelle-Führung-Sullamora-Verbindung dran war als bislang bekannt, obwohl Mahoney der Meinung war, das sei ziemlich unwichtig.
    Bis jetzt hatte er einen erstklassigen Null-Job erledigt. Haines hatte tatsächlich keine weiteren Informationen über Volmer oder den »Selbstmord« seiner Mörder. Sie gab offen zu, in dem Fall nicht weiter nachgebohrt zu haben – er war eindeutig politisch. Die Leute waren immer dann abgetaucht, wenn die Polizei zu unbequeme Fragen über Politiker stellte. Jedenfalls, fügte sie hinzu, denke sie auch nicht, dass da noch viel zu holen sei, zumindest nicht, solange das Privatkabinett nicht

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