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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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lieber, du wärst nicht in der Stadt, wenn die Zeugen aufgerufen werden. Zisch los. Mach einen drauf. Ich finde dich, wenn ich dich brauche.
    Was sowieso ziemlich bald sein wird. Das Privatkabinett wird auf die Vorgänge reagieren, ist ja logisch. Sie haben mit aller Mühe eine Flotte mit ihren Oberschurken zusammenbekommen. Loyal, ergeben, der ganze Quatsch eben. Im Klartext: diejenigen, die am tiefsten mit drinhängen, versuchen ihre Loyalität zu beweisen, während wir versuchen, alles aufzuklären.
    Wir sollten für sie einen passenden Empfang vorbereiten. Otho stellt aus seinen Schiffen einen entsprechenden Verband zusammen. Seiner Meinung nach gibt es nichts Schöneres, als dich wieder auf der Kommandobrücke zu sehen.« Mahoney lachte. »Da sieht man mal wieder, welche faszinierenden Möglichkeiten eine Karriere beim Militär bietet, habe ich recht? Heute Polizeispitzel, morgen schon wieder Admiral.«
    Sten behielt seine Ansichten über das Militär im allgemeinen und besonderen für sich, zog sich in sein Quartier zurück und dachte darüber nach, was er mit seiner freien Zeit anfangen sollte. In ein Touristenstädtchen gehen und sich auf der Suche nach Gesellschaft ein wenig herumtreiben? Nein, nicht sehr verlockend. Obwohl er überhaupt nicht an Liebeskummer litt – jedenfalls seiner Ansicht nach. Aber nein, der Gedanke gefiel ihm trotzdem nicht.
    Städte? Auch nicht. Der Lärm der widerlichen Menschenmassen von der Erstwelt hämmerte noch in seinem Hinterkopf, und jetzt wurde er in jeder Stadt daran erinnert.
    Schluss mit der Grübelei. Schau auf das Fiche. Da findest du genau das Richtige.
    Und so war es auch.
    Bergsteigen, auf die harte Tour.
    Man konnte mit künstlichen Hilfsmitteln -Kletterfaden, Hakenpistolen, Klammern und Jumars überall hinaufklettern. Die »echten« Bergsteiger lehnten das natürlich ab und kletterten ohne jedes Hilfsmittel.
    Sten fand das leicht selbstmörderisch. So schlecht ging es ihm nun auch wieder nicht. Aber die verrückte Seite des Unternehmens übte ihre Faszination auch auf ihn aus.
    Er suchte sich einen steil aufragenden Felsen in einer von Newtons naturbelassenen Landschaften und stattete sich mit einer minimalen Ausrüstung aus, die es ihm erlaubte, sich beim Aufstieg ein wenig zu sichern. Er kaufte ein Zelt und einige Nahrungsmittel und fluchte, als er feststellte, dass er Com und Mini-Willygun ebenfalls mitschleppen musste. Schließlich stand er auf der Fahndungsliste.
    Er stöberte Alex irgendwo auf, um ihm zu sagen, dass er jetzt seinen Urlaub antrete. Kilgour war so intensiv mit den Sicherheitsvorkehrungen für das Tribunal beschäftigt, dass er kaum Zeit für ihn hatte, nur schnell einen Gruß vor sich hinbrummelte und ihm kurz den Arm um die Schulter legte.
    Sten ging zu seinem gemieteten A-Grav-Gleiter und fand darin noch eine kleine Überraschung. Er hatte völlig vergessen, dass er das Wörtchen »alleine« besser aus seinem Wortschatz verbannte, zumindest so lange, bis der gegenwärtige Ausnahmezustand beendet war und sich das Privatkabinett wohlbehütet hinter Schloss und Riegel befand. Auf ihn warteten seine sieben Bhor-Leibwächter und Cind. Alle waren mit der gleichen Ausrüstung ausgestattet wie Sten. Erst wollte er protestieren, aber er würde den Streit ohnehin verlieren. Spätestens Kilgour und Mahoney gegenüber. Es lohnte sich gar nicht erst anzufangen.
    Er erteilte jedoch strikte Anweisungen.
    Sie hatten ihr Lager getrennt von seinem aufzuschlagen, mindestens einen Viertelkilometer entfernt. Er legte keinen Wert auf ihre Gesellschaft sorry, etwas grob –, und auf dem Felsen wollte er sie ganz sicher nicht dabei haben.
    »Ich glaube nicht, dass mir die Mörder des Kabinetts nachklettern, falls sie mir überhaupt welche nachgeschickt haben, was ich im übrigen nicht glaube.«
    Die Bhor stimmten zu. Cind nickte.
    »Einfache Anweisungen, Admiral«, dröhnte einer der Bhor. »Den einzigen Bericht über eine Kletterpartie aus meiner Rasse gibt es nur aus der Zeit, als wir noch von Streggans gejagt wurden.«
    Stens Kurzurlaub fing also unter keinen besonders idyllischen Umständen an. Die leichten Misstöne wollten auch weiterhin nicht verschwinden. Die Bergspitze sah genauso aus wie auf dem Vid und ragte beinahe tausend Meter steil hinauf und bis in die niedrigen Wolken hinein. Der Gipfel erhob sich über einer kleinen Bergwiese mit eigener kleiner Quelle und einem eiskalten Teich. Sie war umgeben von den großen Brüdern des Gipfels, die bis in den

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