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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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ein gehässiger Verpflegungs-Sergeant erhält den Befehl, die Kost in der Mannschaftskantine zu verbessern. Die Moral sinkt bis auf den traurigen Punkt, an dem die Kommandantin selbst den Nachforschungen ihrer Vorgesetzten unterliegt. Vorschläge werden gemacht, viele, viele Vorschläge, die auch ausgeführt werden. Einer der Vorschläge betrifft das Narkobier. Aber nicht einfach irgendein Narkobier. Die Kommandantin erinnert sich an eine bestimmte Sorte, die sie einst mit ihren Leuten auf einem längst vergessenen Schlachtfeld vor hundert oder mehr Jahren getrunken hat – nur nicht an den verflixten Namen.
    Das ist der einzige Hinweis. Sonst nichts.
    Der Verpflegungs-Sergeant macht sich an die Arbeit und schaltet seinen Computer ein. Der Computer soll die verdammte Biermarke finden. Die Liste, die er alsbald anbietet, enthält garantiert auch die Lieblingsmarke der Kommandantin, doch sie ist garantiert in einer Million oder mehr Alternativen versteckt, ohne die geringste Möglichkeit, die Suche einzuengen – abgesehen davon, dass man alle Marken bestellt und die Kommandantin mehrere Lebensspannen damit verbringt, sie alle durchzuprobieren. Obwohl in gewisser Hinsicht sehr reizvoll, ist diese Lösung doch mit einigen Mängeln behaftet.
    Mit Kyes’ Computer wäre das alles kein Problem. Er wurde unter der Prämisse entwickelt, dass das Hirn von Lebewesen bestimmten Begrenzungen unterlag. Der Computer arbeitete mit gewundenen Pfaden und größeren oder kleineren logischen Sprüngen. Jede einfache Erklärung dieses Computers wäre ein ernsthafter Fehler.
    Wie auch immer, man programmierte ihn grundsätzlich so, dass er von sich selbst wie von einer Schachgroßmeisterin dachte, die mitten in einem Spiel mit einem talentierten, aber unterlegenen Gegner steckte. Sie weiß, dass sie alle möglichen Züge machen kann, in jeder beliebigen Kombination und dabei ihrem Gegenspieler um Längen voraus ist. Trotzdem ist es möglich, dass der Amateur bei einem einzelnen Spiel gewinnt. Seine begrenzten Möglichkeiten können sich unter gewissen Umständen als Vorteil erweisen. Die Schachmeisterin kann ebenso gut Würfel werfen, um herauszufinden, welche dummen Tricks sich dieser Schwachkopf ausgedacht hat.
    Kyes’ geistiges Kind würde die Kommandantin oder zumindest ihre Daten aufrufen. Dann würde er eine Reihe von Fragen stellen: eine kurze Biographie, einige Einzelheiten dieses vergangenen Saufgelages, um bei diesem Beispiel zu bleiben, und ganz sicherlich eine medizinische Untersuchung zur Bestimmung der Geschmacksknospen des betreffenden Wesens. Voila! Das Narkobier konnte lokalisiert und die Moral wiederhergestellt werden. Der Sergeant und die Kommandantin standen nicht länger in Ungnade. Ein Happyend aufgrund eines verbesserten elektronischen Lebens.
    Als Kyes Sr. Lagguth, dem Chef der AM 2 Kommission, sein Lieblingsprojekt vorstellte, verliebte dieser sich sofort in das herrliche Gerät. Mit einer derartigen Maschine konnte er die Spur eines flüchtigen Elektrons durch einen Sternensturm hindurch verfolgen.
    Die nächste Information entzauberte die Situation für ihn gleich wieder.
    »Vergessen Sie das AM 2 «, sagte Kyes. »Es ist nicht wichtig.«
    Lagguth brachte stotternd vor, dass ihm gerade diese Aufgabe eigens vom Privatkabinett aufgetragen worden war, und dass die ganze Zukunft des Imperiums davon abhing, das goldene AM 2 Vlies des Ewigen Imperators ausfindig zu machen. Selbst nach dem erfolgreichen Überfall auf die Honjo reichte der AM 2 -Bonus gerade einmal aus, um das Unvermeidliche um höchstens weitere sieben Monate hinauszuzögern; ungeachtet der immensen Treibstoffkosten, die das Imperium für den Abschluss des Diebstahls ausgeben musste.
    »Haben Sie es denn immer noch nicht kapiert?« fragte Kyes. »Das Geheimnis des Imperators ist mit ihm gestorben. Wir werden es niemals finden. Jedenfalls nicht auf die Art und Weise, wie wir es bislang versucht haben.«
    Dann erzählte er Lagguth, worauf er hinaus wollte.
    Sr. Lagguth protestierte energisch dagegen. Er sagte zwar nicht, dass er Kyes für verrückt hielt, obwohl seine Worte letztendlich darauf hinausliefen. Er sagte jedoch, dass er die Angelegenheit sofort dem Rest des Kabinetts melden und sein Einverständnis darüber einholen müsste, seine Suche aufzugeben und die neue Aufgabe zu übernehmen.
    Kyes ging nicht gleich an die Decke, er drohte nicht, und er beschimpfte Sr. Lagguth auch nicht. Statt dessen klingelte er nach einer Angestellten, die nach

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