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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Kampfbereitschaft vor der Invasion hinzurechnete …
    Gregor hatte keine Lust, sich diese Zahlen auch noch anzusehen.
     
    Ein anderer Admiral war mit dem Zustand seines Universums nicht weniger unzufrieden.
    Flottenadmiral Fräser saß mit ihrem gesamten Kommandostab auf dreien der Al-Sufi Welten fest. Ihre Befehle waren eindeutig: abwarten, bis die 23. Flotte eintrifft. Auftanken an den AM 2 Transportern. Die eignen Kräfte mit der 23. vereinen und selbst das Kommando über beide Flotten übernehmen. Mission zum Erstwelt-Sektor weiterführen. Dort auf weitere Befehle warten.
    Sie hatte eine ziemlich gute Vorstellung davon, in welcher Verfassung sich die 23. befinden musste. Gregor hatte versucht, seine Berichte so günstig wie möglich klingen zu lassen. Da komplette Lügen jedoch nicht erlaubt waren, erwartete Fräser nichts anderes als eine zusammengestoppelte Ansammlung fußlahmer Schrottkisten.
    Fräser, eine aggressive Führungspersönlichkeit, glaubte an das Diktum Nelsons, dass niemand allzu sehr in Bedrängnis kommen konnte, wenn er nur immer unbeirrbar auf den Kanonendonner zuhielt. Sie hätte ihre Befehle nur zu gern abgewandelt und wäre abgehoben, um Gregors angeschlagener Flotte zu Hilfe zu eilen.
    Das jedoch war ihr ausdrücklich untersagt. Das ihr zur Verfügung stehende AM 2 ermöglichte ihrer Flotte nicht mehr als einen einmaligen Aktionsradius von einem halben E-Tag. Für alle Schiffe.
    Fräser war kein besonders glücklicher Admiral.
     
    Die 23. kehrte nach Hause zurück. Gregors Navigationsabteilung hatte eine kreisförmige Flugbahn vom Honjo-Sektor nach Al-Sufi vorgeschlagen. Gregor hatte abgelehnt.
    Dafür hatte er einige gute Gründe: der Zustand der Schiffe, der schlechte Ausbildungsstand zu vieler seiner Besatzungsmitglieder hinsichtlich eines Mehrpunkt-Kurses, und schließlich seine Angst vor der Unerfahrenheit der Deckoffiziere, die Konvoi-Position beizubehalten. Nein, dachte er. Die zusätzlichen Schuldzuweisungen, wenn etwa zwei seiner Schlachtschiffe kollidierten, konnte er jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
    Außerdem gewann Gregor nach und nach etwas von seinem üblichen Gleichgewicht zurück. Er nannte es Selbstvertrauen; sein Stab zog den Ausdruck »Arroganz« vor.
    Wer sollte in diesen Zeiten schon eine Imperiale Flotte herausfordern, selbst in ihrem gegenwärtigen Zustand? So gut wie niemand. Wer verfügte über genügend Treibstoffreserven für eine Raumschlacht?
    Um Macht zu stehlen, brauchte man zunächst ein beträchtliches Potential an Macht. Der Kurs würde linear verlaufen; jedenfalls so »linear«, wie vorausberechnete Flugbahnen unter AM 2 -Antrieb sein konnten.
    Die Wachen kamen und gingen. Gregor fühlte sich bestätigt.
    Kontakt: negativ. Bis auf zwei.
    Der eine wurde als kleine Flottille leichter Kampfverbände gemeldet. Eine Systempatrouille? Marodeure? Gregor wusste es nicht und wollte es auch nicht wissen. Die 23. war viel zu stark, um einen Angriff zu befürchten.
    Der zweite Kontakt war lächerlich.
    Ein schwerfälliges Handelsschiff kreuzte den Weg der 23. Ein Zerstörer glich seinen Orbit dem des Schiffes an. Kein Grund zur Beunruhigung. Nur ein Händler aus einer unbekannten Kultur namens Bhor. Der Nachrichtenoffizier des Schiffes – ebenso für Post, Zensur, Sport und Freizeit zuständig nahm sich die Zeit, um ein Fiche zu überfliegen. Bhor? Er pfiff durch die Zähne. Die Kerle hatten sich sehr, sehr weit von ihrer Heimat entfernt, um ihren Geschäften nachzugehen.
     
    Sten betrachtete die Projektion des Sockelpilzes. Er drehte sie einige Male um 360 Grad, murmelte vor sich hin und ging dann so nahe heran, wie es seinem Aufklärungs-Handelsschiff möglich war. Er ignorierte die Kalkulation der geschätzten Kräfte, die sofort über einen anderen Schirm rollte. Er hatte sie bereits in seinem Kopf gespeichert.
    Ein dritter Schirm leuchtete auf: SCHLACHTANALYSE ERSTELLT.
    Auch diese Anzeige ignorierte Sten.
    Er erhob sich und fing an, nachdenklich auf und ab zu gehen. Wenn die Imperiale Flotte ihre gegenwärtige Geschwindigkeit beibehielt, blieben ihm ungefähr vier E-Tage, um einen Plan auszuarbeiten, seine Truppen zu positionieren und anzugreifen.
    Kilgour und Otho saßen nicht weit entfernt. Alex war so beschäftigt wie sein Computer; Otho strich sich den Bart und beobachtete den Pilz.
    »Voll rein und gleich wieder raus«, sagte der Bhor-Häuptling.
    »Damit rechnen sie am wenigsten.«
    »Stimmt«, pflichtete ihm Sten bei. »Damit würde ich auch nicht

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