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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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rechnen. Aber jede Wette, dass ich mich zu wehren wüsste, bevor der Angreifer viel Schaden anrichten kann.«
    »War ja nur ein Vorschlag.«
    »Als solcher akzeptiert und abgelehnt.«
    Er blickte auf Kilgours Schirm. Kilgour scrollte das stündliche Update von Stens Flotte durch.
    Flotte! Dreiundachtzig Schiffe. Die meisten davon Kriegsschiffe, doch keines davon leichter als die vergleichbare Kreuzer-Klasse und ausschließlich für Sicherheits- und Abfangaufgaben innerhalb des Clusters vorgesehen. Die anderen waren bewaffnete Handelsschiffe und bewaffnete Begleitschiffe. Waffensysteme, Elektronik und Abwehreinrichtungen dürften mindestens eine, die meisten wohl an die fünf Generationen hinter denen der Imperialen Kriegsschiffe zurückliegen. Das war nicht gut.
    Schlimmer noch:
    TREIBSTOFFLAGE. Maximaler Radius bei voller Geschwindigkeit: elf E-Tage. Die Sammelaktion für den Überfall hatte den Lupus-Cluster fast trockengelegt. Momentan war die Flotte »geparkt«, sämtliche Systeme abgeschaltet. Ein kollabierter Stern verbarg sie vor der vorausberechneten Flugbahn der Imperialen.
    Der Statusmonitor flackerte wieder auf und fügte einen überflüssigen Hinweis hinzu:
    MAXIMAL-ZEIT ZUM ABBRUCH … UNTER GEGENWÄRTIGEN BEDINGUNGEN … Das bedeutete, dass sie in dieser Parkposition ungefähr zwei E-Jahrhunderte ausharren konnten. BEI NORMALGESCHWINDIGKEIT  … elf Schiffsstunden … BEI KAMPFGESCHWINDIGKEIT …
    Sten sah sich diese Zahl nicht an. Er konzentrierte sich auf den Pilz. Für einen Konvoi hätte er nicht unbedingt diese Formation gewählt. Alle schweren Brocken waren im vorderen Teil konzentriert. Besser wäre es gewesen, sie etwas außerhalb der Formation und näher an ihrem Zentrum zu positionieren, um bei einer Finte eines Angreifers in jeder Richtung reagieren zu können. »Finte. Hmm. Jawohl, Admiral. Womit wollen Sie Ihre Kriegslist durchziehen? Und nicht vergessen: 83 Schiffe. Gegen … gegen viel zu viele.«
    Auf dem Bildschirm glitt der Hut des Pilzes an seinem »Stängel« vor und zurück, wie bei einem Spielzeugkreisel. Kilgour grinste ihn an.
    »Verdammt noch mal, Alex! Hör mit diesen Kindereien auf!«
    »Ob das ’ne Kinderei ist, Boss, das ist noch die Frage. Oder darf ich jetzt keine Vorschläge mehr machen?«
    Otho erhob sich. »Beim insektenverseuchten Bart meiner Mutter, wir müssen diese elende Krankheit heilen.« Er blickte zu einem Entfernungsschirm hinüber. »Kürzeste Kontaktentfernung … das dauert ja ewig und drei Tage. Zeit für Stregg, sogar noch genug Zeit für einen Kater. Ich hole die Hörner.« Damit drückte er eine Schleusentür zur Seite und ging hinaus.
    »Tut mir leid, Alex«, sagte Sten.
    »Macht nix. Willst du wissen, was ich mir überlegt habe? Ist nur’n kleiner Gedanke, Boss, kein richtiger Plan.«
    Der eigenartige Tanz des Pilzes ergab sich, fuhr Alex fort, nachdem er einen beinahe simultanen Angriff auf die Imperialen aus verschiedenen Richtungen ausprobiert hatte. »Immer um sie herum und herum, und eher früher als später verlieren sie den Überblick. Um daraus einen richtigen Plan zu machen, brauche ich nicht mehr als zwei- bis dreihundert zusätzliche Schiffe.«
    Otho kam mit dem Stregg zurück. Sten spürte, wie etwas in seinem Hinterkopf rumorte und stellte sein Horn in den Ständer, ohne auch nur daran zu nippen.
    »Jetzt bin ich dran«, sagte Sten. »Zunächst einmal weiß ich, wo wir zuschlagen müssen.« Er zeigte auf einen Punkt auf der Route, die die Flotte eingeschlagen hatte. »Hier.«
    »Gut. Ab dann ist es keine Kunst mehr.«
    »Ich weiß vielleicht auch, wie. Vergesst die Schiffe. Vergesst die Waffen. Vergesst sämtliches verdammtes AM 2 im ganzen Universum. Denkt an die Truppen. Mit wem haben wir es hier eigentlich zu tun?«
    »Dein Geist hat sich wohl verabschiedet«, entgegnete Otho. »Wir kämpfen gegen das Imperium, und dir fehlt ein ordentlicher Stregg. Trink, mein guter Sten.«
    Sten ignorierte ihn und fuhr fort. Mit welcher Sorte Imperialer Soldaten hatten sie es zu tun? Sie befanden sich in schwierigen Zeiten, zumal in Friedenszeiten. Die Schiffe waren höchstwahrscheinlich von einer bunten Mischung bemannt, sowohl was die Mannschaften als auch die Offiziere anging: kriegserfahrene Veteranen und Berufssoldaten sowie neue, oder zumindest ziemlich neue Freiwillige.
    »Da hast du die Tatsachen der Weltgeschichte auf deiner Seite«, stimmte ihm Alex langsam zu.
    »Zweitens. Ihr Admiral Werauchimmer. Vorschriften und Regeln. Die richtige

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