Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
nahm wieder die ursprüngliche Konvoiformation ein.
    Am Ende des Stiels schwärmten die Kreuzer recht wirkungsvoll aus, wobei die Basis nach oben schwenkte, um die Transporter abzuschirmen.
    »Com! Haben wir Verbindung?« erkundigte sich Sten.
    »Alle Schiffe auf Empfang.«
    »Sten an alle Schiffe. Bereithalten zum Feuern aus der Entfernung – wie angegeben.«
    »Wir warten … bereit … alle Schiffe bereit, Sir.«
    »Abwehrsysteme«, sagte er zu einem anderen Offizier. »Was machen sie jetzt?«
    »Ihre Detektoren haben uns … zwei … sechs Torpedos unterwegs. Fünf ineffektiv … einen erfasst.«
    »Kilgour. Sprich.«
    »Wir kommen näher … sieben Sekunden … drei … Ziel erfasst!«
    »Alle Schiffe. Feuer!«
    Die Flotte der Bhor spuckte Raketen – aber nicht alle gleichzeitig. Sten hatte wellenförmige Salven angeordnet, angefangen bei den am weitesten hinten stehenden Schiffen. Kaum hatten die Raketen die vorderen Schiffe der Bhor passiert, machten die Armierungsoffiziere die Schiffskiller scharf und peilten ihre Ziele an. Für eine so große Schlacht wurden nicht allzu viele Raketen abgefeuert, doch sie alle waren so kalkuliert, dass sie zum selben Zeitpunkt ihre Ziele erreichten.
    »Alex, ich möchte diesen Keil zwischen den schweren Brocken erweitern. Erste Sektion … auf eigene Faust … Ziel erfassen und feuern.
    Abwehrsysteme! Wie sieht’s aus?«
    »B’Kholoric … nicht viel zu sehen.«
    »Bericht, verdammt!«
    Der Bhor tat sein Bestes, um die Rolle eines effizienten, tonlosen Imperialen Offiziers zu spielen. »Nur wenige Raketen … die meisten auf unsere Torpedos gerichtet. Korrigiere mich. Jetzt habe ich einen Massenbeschuß. Zentralkontrolle steht auf Überlastung.«
    Auf den Schirmen zeigte sich ein Glitzern zwischen den beiden aufeinander zurasenden Flotten: ferngelenkte Antischiffsraketen; höchstwahrscheinlich Kali II. Wenn sie nicht ausgeschaltet wurden, trafen sie ihre Ziele. Doch darüber wollte sich Sten nicht den Kopf zerbrechen.
    Er stellte den »Aber was ist, wenn wir zu den weniger Glücklichen zählen« Teil seiner Gedanken ab und sah hinter das Glitzern.
    Plötzlich grinste er und gab einen Kommentar von sich, bei dem man in der Admiralsschule die Stirn gerunzelt hätte.
    »Kilgour! Du schuldest mir einen Stregg! Der Kerl geht wirklich nach dem Buch vor!«
    Genau das tat Gregor. Es gab viele mögliche Reaktionen auf eine Umfassung. Die beste für Gregor wäre gewesen, den Pilzhut aufzulösen und mit einer Speerspitze oder einer geschlossenen Angriffsreihe Stens Flotte in der Mitte zu durchstoßen. Auf der anderen Seite des Halbmonds, der nur zwei Schiffe tief war, hätte er umkehren und die zerstreuten Angreifer einzeln vernichten können.
    Doch das hätte bedeutet, den Transport bis auf das Kreuzergeschwader ungeschützt zurückzulassen. Zweifellos hatte dieser Imperiale Admiral über Cannae gelesen. Allerdings bestand ein gewichtiger Unterschied: weder war Sten Hannibal, noch konnte er mit einer schlagkräftigen Infanterie aufwarten, um die Spitzen des Halbmonds zu schließen.
    Der Admiral stellte seine Flotte statt dessen in einer Linie auf. Das war zweifellos eine mögliche Gegentaktik zur drohenden Umklammerung, eine Taktik, wie sie die Türken in Lepanto hätten anwenden sollen. Nicht schlecht. Damit konnte er nach und nach die Flotte der Bhor vernichten. Nach und nach.
    Die Lücke, die entstand, während sich die Imperiale Formation noch in ihrer Kuppelform befand, blieb bestehen, als sich die Schiffe zur Neuaufstellung zusammenfanden, was Sten sofort ausnutzte.
    »An alle Schiffe«, befahl Sten. Er schickte seine Meldung unverschlüsselt hinaus, da er keine Zeit hatte, Codes abzusprechen oder das Polyglott auszuprobieren, das auf den Brücken der Bhorschiffe gesprochen wurde. Er hoffte, dass die Reaktion des Imperialen Admirals so träge erfolgte, wie es bislang der Fall gewesen war.
    »Bereit, Sir.«
    »Ich möchte einen Blip auf diese Lücke in der Imperialen Formation«, befahl er einem zweiten Com-Offizier. »Auf die Schirme aller Schiffe. Jetzt!«
    »Ausgestrahlt, Sir.«
    »Gut. An alle Schiffe … Manöverpunkt wie angezeigt … X-Ray Yaphet … wenn bereit, anzeigen.«
    »Alle Einheiten bereit, Sir.«
    »Manöver … jetzt!«
    Die Bhor-Kapitäne, von denen jeder einzelne ein einstrahliges Transportschiff durch eine enge Kopfsteinpflastergasse manövrieren konnte, stießen ihre Befehle kurz und knapp aus. Stens Halbmond stülpte sich um und verwandelte sich in

Weitere Kostenlose Bücher