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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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als denen draußen im All.
    Neununddreißig Bhorschiffe gingen auf die Kreuzerformation nieder und sorgten für weitere Verwirrung. Die geraubten Transporter entfernten sich immer weiter vom Schlachtgeschehen. Ihre Kontrolleure gingen auf volle Geschwindigkeit.
    »Jetzt«, dachte Sten. »An alle Einheiten. Kontakt abbrechen!«
    »Das ist die Wende. Ich habe ihnen ihr verdammtes Gold geklaut. Den Imperialen bleiben zwei Möglichkeiten. Bitte – wie heißen sie noch gleich, diese verdammten Bhor-Götter – egal, welcher Gott auch gerade zuhören mag … schenk mir ein wenig Glück. Lass diesen verdammten Admiral konsequent bleiben.«
    Gregor blieb konsequent. Nachdem er endlich eine zweite Nachrichtenverbindung innerhalb seiner Flotte aufgebaut hatte, hätte er sofort die allgemeine Verfolgung der Wegelagerer auf der Basis von individueller oder Geschwaderkontrolle befehlen müssen. Das tat er nicht. Vielleicht hatte er von Hattin gehört, wo Saladin eine Kreuzfahrerarmee in die Wüste gelockt und sie dann einen nach dem anderen abgeschlachtet hatte. Soweit er wusste, konnte dort draußen noch eine zweite Armada im Hinterhalt lauern.
    Er befahl seinen Flottenelementen, sich wieder zu formieren – nach Einzelschiffen, nach Geschwadern und dann wieder die Flottenformation einzunehmen. Das Neuformieren bot dem Soldaten zumindest ein erkennbares Aktionsmuster, an dem er sich orientieren konnte. Gerade auf diesem Schlachtfeld, dem es eindeutig an richtungweisenden Direktiven mangelte. Schiffe suchten ihre Anführer. Auf allen Kanälen quakte es wild durcheinander, ein Tohuwabohu, das auch durch Gregors unmöglich umzusetzenden Strom an Befehlen nicht aufgelöst wurde.
    Stens Streitmacht zog sich zurück.
    Das Team Sarla hatte sich, nachdem sich niemand mehr zum töten fand, schon längst wieder auf seine Sturmtransporter zurückgezogen. Cind stand auf einer Seite des Versammlungsdecks; in ihrem Kopf spürte sie die übliche Stille nach dem Kampf. Sie hatte an diesem Tag wirklich etwas von Sten gelernt. Sie beschloss, weiterhin zu versuchen, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Um zu lernen und um zu … Sie lächelte in sich hinein.
    Stens Fluchtplan schien zu klappen. Er leistete sich sogar ein wenig Menschlichkeit und befahl zehn Schiffen, Verlebende aus den zerschossenen Bhorschiffen aufzusammeln. So gut es ging … und falls es ging. Sie sollten versuchen, die Schiffe wieder flottzumachen, waren jedoch angewiesen, jedes Schiff zurückzulassen, das nicht die volle Geschwindigkeit erreichen konnte.
    Jetzt wurde die Sache brenzlig. Mit voller Geschwindigkeit musste seinen Einheiten eher früher als später der Treibstoff ausgehen.
    Weitere Befehle wurden durchgegeben. Bhorschiffe näherten sich dem gekaperten Konvoi. Auf jedem standen die besten Tanktechs bereit. Nur zwei Bhorschiffen ging der Treibstoff aus – doch jetzt hatte Sten vollaufgetankte Schiffe bereit, um sie ins Schlepptau zu nehmen und Energie zu transferieren.
    »Sieht ganz so aus, als wäre dir tatsächlich der größte Raubzug aller Zeiten gelungen, Admiral«, grinste Alex.
    Sten grinste zurück und nahm dann Verbindung mit einer anderen Station auf. »Verluste?«
    Der Sieg gab nicht viel Anlass zu überschäumender Freude. Sten und die Bhor hatten fast die Hälfte ihrer Streitmacht verloren.
    Otho stellte sich neben ihn und warf einen Blick auf die Zahlen. »Besser als gedacht. Schlechter als erhofft. Die Götter haben entschieden.«
    Sten nickte. Womöglich. Aber warum mussten sie derartig mörderische Entscheidungen treffen?
    »Erinnere dich an den See, Sten.«
    Sten erinnerte sich. Ihm stand jetzt genügend Treibstoff zur Verfügung, um seinen Krieg zu führen.

 

 
Kapitel 20
     
    Fünf Minuten, nachdem Raschid an Bord der Santana gegangen war, wusste er, dass Pattipong bei der Beschreibung, wie tief er im Dreck stecken würde, ohne weiteres noch einige »sehr, sehr« hätte hinzufügen können. Dann fragte er sich, warum er selbst erst so spät dahinter gekommen war.
    Vielleicht war diese verrückte Eile an allem schuld. Sowohl Captain Jarvis als auch Maat Moran schienen, kaum dass sie auf dem Landefeld angekommen waren, sofort in Hektik zu verfallen und alles daran zu setzen, den Planeten Hals über Kopf zu verlassen. Raschid kam es beinahe so vor, als rechneten die beiden im Falle weiterer Verzögerungen vor dem Start mit einigen anderen unangenehmen Alternativen.
    Die Santana lag noch mehrere Schiffsgenerationen unterhalb einer Qualifizierung

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