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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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hinein. »Aber ich fühle mich nicht anders.«
    Guselka legte den Kopf schief. »Sind Sie sich sicher?«
    »Ich kann jedenfalls nicht durch Wände gehen oder Stahltüren aufbrechen«, sagte sie und lachte nervös.
    »Vielleicht liegt Ihre Kraft ja in einem ganz anderen Bereich. Finden Sie nicht, dass Sie unnatürlich lange schlafen?«
    »Ich fühle mich erschöpft. Ist das ein Wunder – nach allem, was Andre und ich durchgemacht haben?«
    »Natürlich haben wir auch Sie genau untersucht. Neben den Hormonwerten weisen Sie einen anderen Unterschied zu Herrn Jesion auf. Ihr REM-Schlaf ist außergewöhnlich. Sie träumen sehr viel.«
    Nora wankte zurück und ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie runzelte die Stirn, als versuchte sie vergeblich, sich an etwas zu erinnern.
    »Was haben Sie mit der Blume gemacht?«, fragte ich Guselka.
    »Den Blumen«, verbesserte er und drückte wieder die Starttaste der Fernbedienung. »Nachdem Sie den Raum verlassen hatten, geschah etwas sehr Beeindruckendes.«
    Die Blume, die auf dem Boden lag, wurde auf einmal unscharf. Die verschwommene Form zog sich in die Breite, bis sich auf einmal zwei Blumen materialisierten. »Sie hat sich geteilt«, beschrieb Guselka das Offensichtliche.
    »Vegetative Fortpflanzung«, sagte ich atemlos. »Also ist es ein Lebewesen.«
    Aus den zwei wurden vier, acht und schließlich sechzehn Blumen. Dann stoppte der Prozess. Dafür fehlte jetzt in der Kontrollkonsole und von der Kammerwand ein großes, halbrundes Stück Metall.
    »Offensichtlich absorbiert dieses Ding das Material für seine Vermehrung aus seiner Umgebung. Der Radius ist aber eingeschränkt. Er beträgt weniger als einen Meter.«
    »Dann hatten wir noch Glück«, sagte ich. »Wenn diese Blume in der Kammer herangewachsen wäre, hätten wir ein Problem.«
    »Das haben wir auch so«, sagte Guselka mit bitterer Ironie. »Seit dem Vorfall hat niemand mehr diesen Ort betreten. Wir haben ihn weiträumig abgesperrt.«
    »Und die Blumen?«, fragte Nora.
    Guselka zuckte mit den Schultern. »Liegen noch immer da.«
    Mich beschlich ein finsterer Verdacht und auch Nora schien zu ahnen, was der Offizier des NKWD im Sinn hatte. »Wir sollen da rein. Sie glauben, weil wir einmal den Kontakt mit der Blume überlebt haben, sind wir gegen diesen Staub immun.«
    »Das ist unsere Überlegung, ja«, sagte Guselka. »Sie würden Ihrem Vaterland einen großen Dienst erweisen.«
    »Und wenn wir uns weigern?«, fragte Nora.
    »Sie werden sich nicht weigern, denn dazu ist Ihr Verantwortungsgefühl zu ausgeprägt. Sie glauben, dass Sie den drei Toten etwas schuldig sind, weil Sie überlebt haben«, sagte Guselka. »Außerdem sind Sie Wissenschaftler. Ich bin mir sicher, dass der Wunsch, dieses Geheimnis zu lüften, sogar noch größer als Ihr Schuldgefühl ist.« Er schaltete den Fernseher aus und legte die Fernbedienung auf den Tisch. »Ich gehe jetzt. Überlegen Sie sich Ihre Antwort. Sie haben bis morgen Früh Zeit.«
    Die Tür fiel ins Schloss und endlich waren wir beide allein. Nora sackte in sich zusammen und lehnte sich an meine Schulter.
    »Nanu«, sagte ich. »So anlehnungsbedürftig kenne ich dich gar nicht.«
    »Du glaubst gar nicht, wie beschissen ich mich fühle«, stöhnte sie. »Zweiundzwanzig Stunden Schlaf bringen mich um.«
    »Das ist unglaublich!«, sagte ich zu ihr. »Du bist nur zwei Stunden am Tag wach!«
    »Und wenn es nach mir ginge, könnte ich mich direkt wieder hinlegen.«
    »Spürst du eine Veränderung in dir?«, fragte ich vorsichtig.
    Sie legte einen Finger auf den Mund und zeigte auf ihr Ohr. Erst verstand ich nicht, was sie meinte. Dann dämmerte es mir. Natürlich. Wir waren in einer Regierungsanlage, also wurden wir überwacht.
    Sie neigte sich so dicht an mich heran, dass sich unsere Wangen berührten. Ihr Atem kitzelte die Härchen in meinem Nacken.
    »Ich träume«, flüsterte sie.
    »Das sagte Guselka bereits«, antwortete ich leise.
    »Aber ich kann mich an die Träume erinnern«, sagte sie eindringlich. Die Angst in ihrer Stimme war nicht zu überhören. »Sie sind so deutlich, dass ich langsam glaube, es sind Visionen.«
    »Von zukünftigen Dingen?«, fragte ich vorsichtig.
    Sie schüttelte den Kopf. »Davon, wie die Dinge sein könnten.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich.
    Nora holte tief Luft.
    »Ich weiß auch nicht, wie ich es dir erklären soll. Heute Nacht habe ich im Traum eine Welt gesehen, die der unseren sehr ähnlich ist.«
    »Aber?«
    »Aber sie unterschied sich

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