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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Laborbefund, dann werden wir Sie auf ein normales Zimmer verlegen.«
    »Und Nora Blavatsky?«
    »Bisher zeigt auch sie keine Symptome einer Krankheit«, sagte Guselka. »Wir mussten auf Nummer sicher gehen. Die drei anderen Männer, die mit Ihnen in der Kammer waren, sind tot.«
    »Sie sind an dem gestorben, was diese Blume abgesondert hat.«
    »Vermutlich.«
    »Wissen Sie schon, woraus dieser Staub besteht?«, fragte ich. »Sind es Sporen oder handelt es sich um ein Gift?«
    »Das darf ich Ihnen leider nicht sagen. Ihnen fehlt die nötige Sicherheitsfreigabe.«
    »Hören Sie, das können Sie nicht machen«, fuhr ich ihn wütend an. »Ich sterbe beinahe an etwas, was schon drei Männer ins Jenseits befördert hat. Und das Einzige, was Ihnen dazu einfällt, ist: ›Sie haben nicht die nötige Sicherheitsfreigabe‹!« Ich warf die Decke beiseite und setzte mich auf die Bettkante.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Guselka. Er trat einen Schritt zurück und stolperte dabei fast über einen Hocker.
    »Was ist?«, rief ich. »Stimmt etwas nicht mit mir? Die Schwester schien auch schon Angst vor mir zu haben.«
    »Es ist alles in Ordnung! Bitte regen Sie sich nicht auf!«
    Ich stand auf. Ich war noch ziemlich wackelig auf den Beinen und ich trug nicht einmal eines dieser Krankenhausnachthemden, die hinten offen sind, doch das war mir egal. »Holen Sie Paul Allendorf.«
    »Das geht nicht«, sagte Guselka. Seine Stimme hatte auf einmal jede Selbstsicherheit verloren. Er schien regelrecht in Panik zu verfallen, das konnte ich sogar durch den dicken Plastikvorhang erkennen.
    »Warum?« Mir war schwindelig, trotzdem machte ich einen Schritt nach vorne.
    »Weil dies eine militärische Einrichtung der Roten Armee ist!«, sagte Guselka.
    Ich spürte, wie die Wut in mir hochstieg. »Was hat die Rote Armee damit zu tun? Das Speicherring-Experiment ist ein ziviles Projekt!« Auf einmal war meine Sicht wieder klar. Guselka stöhnte und wich weiter zurück.
    »Verdammt, was ist mit Ihnen?«, schrie ich ihn an. »Warum haben Sie solche Angst?« Dann bemerkte ich es: Ich hatte das Isolierzelt, das mein Bett umgab, verlassen. Doch es war noch immer verschlossen!
    Es dauerte einige Sekunden, bis ich die Ungeheuerlichkeit dessen verstand, was da gerade geschehen war. Ich schritt langsam auf die Plane zu und streckte meine Hand aus.
    Sie ging glatt durch das Plastik hindurch.
    Erschrocken zog ich sie wieder zurück und starrte darauf. Sie hatte sich nicht verändert. Ich hatte noch immer die kleine Narbe zwischen Daumen und Zeigefinger, die ich mir als Kind zugezogen hatte, als ich bei einem Sturz vom Fahrrad in Stacheldraht gegriffen hatte. Die beiden Muttermale auf meinem Handrücken, von denen Nora scherzhaft gesagt hatte, sie seien meine ersten Altersflecken, waren auch noch da.
    Ich fuhr herum. »Was ist mit mir geschehen?«
    »Wir wissen es nicht«, sagte Guselka, der seine Fassung zurückgewonnen hatte. »Wir vermuten nur, dass es etwas mi t … dieser Blume zu tun haben muss.«
    »Was ist mit Nora?«, fragte ich und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen.
    »Ihr geht es gut«, sagte der Arzt.
    »Hat sie sich auch verändert?«, fragte ich.
    »Nein, bisher noch nicht«, sagte Guselka.
    »Ich will zu ihr.«
    »Auf gar keinen Fall!«, rief Guselka. »Man wird Sie erschießen!«
    Statt auf seine Worte zu achten, ging ich durch die Tür, ohne sie zu öffnen, und betrat eine Luftschleuse. Das war einfach. Und es fühlte sich großartig an! Ungefähr so wie in einem dieser Computerspiele, bei denen man durch einen Tastaturbefehl die Kollisionsabfrage ausschalten kann. Da konnte man plötzlich auch durch Wände schweben. Doch es war nicht die Welt um mich herum, die sich verändert hatte. Die Wände, die Türen, der Tisch, die Schränke waren noch da und vermutlich so beschaffen wie immer. Nein, ich hatte mich verändert! Und obwohl die Situation so widernatürlich war, musste ich lachen.
    Guselka war mir gefolgt und zog jetzt seinen Schutzanzug aus. Wenn ich ein ansteckendes, womöglich tödliches Virus hatte, war es jetzt ohnehin in der Welt. Aber ich war mir sicher, dass ich nicht unter etwas wie Ebola oder der Spanischen Grippe litt.
    »Gut«, begann Guselka. »Sie haben Ihren Standpunkt deutlich gemacht. Aber tun Sie mir und sich einen Gefallen. Machen Sie das nicht vor Zeugen, ja? Glauben Sie mir: Es ist nicht in Ihrem Interesse, dass die falschen Leute von Ihrer Veränderung erfahren.«
    Obwohl ich noch immer kaum einen klaren

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