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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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nicht verlasse.«
    »Einer dieser Gründe ist Ihre Eitelkeit«, sagte Hakon. »Sie bilden sich viel auf die beeindruckenden geistigen Fähigkeiten ein, die Sie durch den Kontakt mit der Eskaton-Blume erworben haben.« Hakon brachte sein Gesicht nahe an das von Mersbeck. »Die Vorstellung, eines Tages diese Fähigkeiten zu verlieren, ist absoluter Horror für Sie. Sie wollen kein normaler Mensch mehr sein. Und auch Ihre Gabe, sich innerhalb des Kollektivs von den anderen abzuschotten, erfüllt sie mit einem Gefühl von Überlegenheit. Wollen Sie noch mehr hören?«
    »Danke«, sagte Mersbeck sichtlich verärgert. »Das genügt.«
    »Gut. Aber eines möchte ich Ihnen dennoch sagen«, erwiderte Hakon. Er setzte sich auf die Kante eines niedrigen Marmortisches und schlug die Beine übereinander. »Ihr Selbstbild ist ziemlich angekratzt. Der Ansturm neuer Eskatay hätte Sie beinahe umgebracht. Und Sie verdrängen den Verdacht, Präsident Begarell könnte seine wahre Macht vielleicht noch gar nicht gezeigt haben.«
    »Bist du fertig?«, fragte Mersbeck ungehalten. »Willst du weiter ins Detail gehen? Sollen wir noch über meine unglückliche Kindheit sprechen?«
    »Sie hatten keine unglückliche Kindheit«, sagte Hakon. »Ihre Eltern waren sehr liebevoll. Was die wohl zu Ihrer einzigartigen Karriere sagen würden?«
    »Was willst du von mir?«, fauchte ihn Mersbeck an.
    »Sie sind mir etwas schuldig. Ich habe gerade Ihr Leben gerettet.«
    »Und ich das deiner Schwester. Wir sind quitt.«
    Hakon beugte sich vor. »Ich möchte, dass Sie Ihren gesunden Menschenverstand benutzen und mit diesen eitlen Spielereien aufhören. Tun Sie, was Ihnen Ihr Gewissen sagt. Ich weiß, dass Sie eines haben.«
    Mersbeck zögerte.
    »Ihre Fähigkeit, den Geist zu verschließen, ist beeindruckend. Doch Sie sind geschwächt. Ein paar Dinge kann ich erkennen. Diese Blumen waren für die Übernahme ausländischer Regierungen bestimmt«, fuhr Hakon fort. »Die Eskatay wollen die Welt erobern! Haben Sie sich schon einmal überlegt, was das für Folgen hätte?« Hakon beantwortete die Frage gleich selbst. »Natürlich haben Sie das. Sie wissen ganz genau, wie die Blumen auf das zentrale Nervensystem eines Menschen wirken. Sie haben es ein paarmal mit eigenen Augen gesehen. Aber ich bezweifle, dass Sie eine Ahnung von der Größenordnung der Katastrophe haben, von der wir hier sprechen. Ic h …« Hakon hielt inne. »Runter!«, schrie er und riss Mersbeck augenblicklich zu Boden. Mit einem donnernden Knall zerfetzte eine Ladung Schrot das Polster des Sessels, auf dem der Doktor gerade noch gesessen hatte. York wirbelte herum.
    Hinter ihnen stand ein Mann, der hektisch eine neue Patrone in den Lauf seiner einschüssigen Flinte schob. Ohne lange zu überlegen, griff Hakon nach einem abgebrochenen Stuhlbein und hielt es hoch. Er blinzelte einmal, und Hakon umklammerte das Gewehr, das der Mann vor einer Sekunde noch so ungeschickt nachladen wollte. Einen Moment starrte der Mann das Stück Holz mit weit aufgerissenen Augen an, dann ließ er es fallen und rannte los.
    York sprang und riss den Fliehenden um, der daraufhin hart der Länge nach hinschlug. Mit wild zappelnden Beinen versuchte der Mann wieder aufzustehen, aber da war Hakon bei ihm, die Waffe im Anschlag. Der Mann hob den Arm und drehte das Gesicht weg, als wollte er einen Schlag abwehren. »Nicht schießen! Bitte!«, wimmerte er.
    Hakon senkte das Gewehr, klappte den Lauf nach unten und ließ die rote Patrone zu Boden fallen, die der Mann so mühsam nachgeladen hatte.
    »Ich kenne Sie!«, sagte York. »Sie arbeiten doch hier im Hotel! An der Rezeption, nicht wahr?«
    Der Mann nickte.
    »Was ist geschehen? Warum haben Sie auf uns geschossen?«, fragte Hakon.
    »Ich hatte Angst.« Er wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab. Es war eine kindliche, fast trotzige Geste. »Draußen ist die Hölle los. Menschen sterben. Sie fallen einfach um. Und die, die wieder aufstehen, tun verrückte Dinge– als wären sie besessen.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Mersbeck.
    »Ich kann es nicht besser beschreiben«, sagte der Mann stockend. Seine Miene verhärtete sich. »Wenn ihr mir nicht glaubt, geht doch raus und schaut selbst!«
    »Wo sind die Hotelgäste?«, fragte York.
    »Auf ihren Zimmern, wo sonst!« Er tastete fahrig seine Jackentasche ab und holte eine schmale Zigarre hervor, die er mit zitternden Händen anzündete.
    »Und die anderen Angestellten?«
    Der Mann blies nervös den Rauch in

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