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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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vorbei, um ihr Auto zu erreichen.
    Der Mann sah Faye langsamer werden und sich nach Finn umsehen, doch das andere Mädchen griff sie am Jackenärmel und zog sie weg.
    »Zum letzten Mal, Faye « , hörte er Liz sagen. »Entweder du kommst mit, oder ich lass dich hier. Ich habe nicht vor, die Taschengelderhöhung wieder zu verlieren, die ich gerade erst mühsam ausgehandelt habe. Kapiert ?«
    Der Mann bekam Fayes Antwort nicht mit, doch sie folgte ihrer Freundin und glitt sofort in den Wagen, als Liz ihn aufgeschlossen hatte. Faye sah sich nicht noch mal zu den Bikern um, sondern hielt sich die Hand an die Schläfe, um ihr Gesicht zu verdecken. Doch der Mann sah, dass Finn ihren Abgang beobachtete.
    Er packte die Kamera ein und eilte zu seinem gemieteten Pick-up. Das war zwar nicht das Fahrzeug seiner Wahl, aber wenigstens fiel er damit nicht auf. Auch sein Plan war aufgegangen. Und keines der Mädchen bemerkte, dass er den beiden folgte (wobei Liz für einen so schneereichen Abend entschieden zu schnell unterwegs war).
    Lächelnd blickte er in den Rückspiegel. Der junge Biker sah den beiden Mädchen sichtlich fasziniert nach und setzte sich erst auf einen kurzen, verärgerten Ruf des Anführers hin in Bewegung. Die Black Dogs verließen den Parkplatz des Einkaufszentrums, und nur eine mächtige Abgaswolke blieb zurück. Sie folgten seinem Wagen noch ein paar Abzweigungen und bogen dann in die Straße, die aus der Stadt führte.
    Vor dem Mann fuhr noch immer das kleine Auto mit den beiden Mädchen. Er zog ein Handy aus der Tasche, drückte die Schnellwahltaste und hörte das Freizeichen im Headset. Sein Auftraggeber wollte über seinen Erfolg informiert werden.
    Der Angerufene meldete sich sofort. »Ja ?« Die Stimme am anderen Ende der Leitung war wie immer knapp und abgehackt.
    »Finn hat das Mädchen gesehen .«
    »Haben sie miteinander gesprochen ?«
    »Oh ja. Und ich glaube, keiner von beiden wird diese Begegnung vergessen .«
    »Prima. Hast du Fotos gemacht ?«
    »Ja .«
    »Gut. Gibt’s sonst noch was Interessantes ?«
    Er nickte geistesabwesend und beobachtete dabei, wie die Rücklichter des Autos vor ihm durch das einbrechende Dunkel einer winterlichen Nacht drangen. »Es dürfte gewisse Spannungen zwischen unseren Freunden geben .«
    »Zwischen den Bikern ?«
    »Nein, zwischen den Mädchen .«
    »Das könnte für uns von Vorteil sein .«
    »Genau das denke ich auch … «
    »Und ist dir klar, was jetzt anliegt ?«
    »Ja. Für das Wochenende ist längst alles arrangiert, diese Party passt perfekt in unsere Pläne. Das einzige Problem könnte sein, dass unsere Feinde einschreiten, bevor wir dafür gerüstet sind .«
    »Das werden sie nicht tun « , erwiderte die Stimme gedehnt und ihrer selbst sehr sicher. »Sie kennen ihre Grenzen .«
    »Aber wenn doch ?«
    »Dann brechen sie einen Krieg vom Zaun, den sie auf keinen Fall gewinnen können .«

KAPITEL 8
    Trautes Heim, Glück allein
    D er Abend dämmerte bereits, als Lucas Morrow das Eingangstor seines neuen Heims erreichte und den langen, verschneiten Weg betrat. Er nannte das Gebäude sein Heim, obwohl er sich dort nicht zu Hause fühlte. Lucas war oft in seinem Leben umgezogen und hatte meist wenig Einfluss darauf gehabt, wohin es ging, aber dieser Ort hatte ihn geschockt. Seine Mutter mochte reiche Leute und wohlhabende Gegenden, und das bedeutete in der Regel Ecken, in denen etwas mehr los war als in Winter Mill. Winter Mill! Schon der Name klang nach Dorf. Wie lange sie wohl blieben? Seine Mutter würde sich bald langweilen und er wieder die Schule wechseln müssen, aber daran war er ja gewöhnt.
    Lucas stieg die Treppe zum Eingang hinauf und schloss die imposante Haustür auf. Drinnen war das Anwesen still wie ein Grab. Andererseits war es so riesig, dass man mit einem Jet auf dem Dach landen konnte, und niemand im Haus würde das oder auch die Ankunft mehrerer hundert Besucher bemerken. Seiner Mutter jedenfalls würde nichts auffallen. Die war viel zu sehr damit beschäftigt, sich im Spiegel anzusehen. Da nur Lucas, seine Mutter und Ballard auf dem Anwesen lebten, stand es so gut wie leer.
    Lucas trat in die Mitte des großen, marmorgefliesten Empfangssaals. Vor ihm schwang sich eine Treppe nach oben und teilte sich im ersten Stock in zwei Richtungen. Es war kalt.
    »Hallo ?« , rief er, bekam aber keine Antwort. Nur das Echo seiner Stimme kehrte zu ihm zurück.
    Seufzend ging Lucas Richtung Wohnzimmer und suchte seine Mutter. Er war der Ansicht, er

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