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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Lucas nach der Schule gestiegen war. Seltsam , dachte er, sie müssen erst in die Stadt gefahren sein. Vielleicht nehmen sie mich mit .
    Doch Jimmy hatte schon wieder Pech. Statt langsamer zu werden, beschleunigte der Wagen auf der geraden, leeren Straße. Als das Auto an ihm vorbeischoss, ließen die Reifen so viel Tauwasser aufspritzen, dass Jimmy bis auf die Knochen nass wurde.
    »E-echt … echt k-klasse « , stotterte er, wischte sich über das Gesicht und besah seine Sachen. Er hatte bestimmt noch zwei Kilometer zu laufen, und die Kälte setzte ihm jetzt schon zu.
    Zitternd schaute Jimmy von der Straße weg in die Bäume. Er konnte eine Abkürzung nehmen. Wenn er nicht auf der Straße, sondern durch den Wald ginge, würde er mindestens eine Viertelstunde sparen. Doch es dämmerte bereits, und Sergeant Wilson hatte ihm erst vor wenigen Tagen – noch dazu in Gegenwart seiner Eltern – bis auf Weiteres verboten, in den Wald zu gehen. Der Polizist hatte ihnen von einem armen Kerl, einem Obdachlosen vermutlich, erzählt, den der Schnee überrascht hatte und der über Nacht erfroren war. Dieser Gedanke ließ Jimmy erschauern. Was für ein furchtbarer Tod.
    Aber jetzt war ihm so kalt! Und er war kein kranker alter Obdachloser, sondern wusste, wohin er wollte. Außerdem würde niemand davon erfahren. Kaum hatte Jimmy beschlossen, die Abkürzung zu nehmen, machte er sich in den Wald auf und stellte erfreut fest, dass der Schnee im Schatten der Bäume nicht geschmolzen war.
    Er war noch nicht weit gekommen, da hörte er es hinter sich rascheln. Erst glaubte er, das wäre der Abendwind, doch dann vernahm er es wieder und wieder. Plötzliche Furcht ließ ihn herumfahren, und er war froh, nichts zu erblicken.
    Du hast dich nur erschrocken , sagte er sich. Du bildest dir Geräusche ein. Mach dir keine Sorgen. Da ist nichts!
    Jimmy ging weiter, beschleunigte seine Schritte und lief, so rasch er konnte, über den unebenen Waldboden. Weiter vorn sah er das Licht am Ende ihres Gartenwegs und lächelte.
    Na bitte. Zu Hause. Ich muss mir keine Sorgen machen. Ganz und gar nicht .
    Doch dann ließ etwas ihn sich umschauen. Nichts, das er gehört hatte … etwas am Rand seines Gesichtsfelds.
    Zwei glühende gelbe Augen starrten ihn aus der Dunkelheit an. Sie blinzelten nicht, sondern beobachteten ihn schwebend, und Jimmy starrte mit leerem Kopf zurück. Kurz stand er wie angewurzelt da. Zwar wollte er davonrennen, konnte sich aber nicht bewegen. Seine Haut war eiskalt, doch er vermochte nicht mal zu zittern. Er konnte bloß in diese schrecklichen, bösen Augen sehen und den Atem anhalten.
    Dann bewegten sich die Augen und schlichen aus dem dunklen Unterholz ins fahle Halblicht. Es war ein großer, grauer Wolf mit tiefen Narben am Kopf und weit geöffnetem Maul. Speichel tropfte ihm von den scharfen, gelben Zähnen. Das Tier knurrte ihn mit gesträubtem Nackenhaar an.
    Mit äußerster Anstrengung drehte Jimmy sich um und schrie: »M-Mom! D-Dad ! «
    Er wollte rennen, doch seine Füße waren wie Blei, und er schaffte nur einen Schritt, ehe das Tier zuschlug. Jimmy spürte die Krallen im Nacken, die ihn nach vorn stießen. Mit dem Kopf krachte er gegen einen Stamm und stürzte benommen zu Boden.
    Der Wolf biss ihm ins Bein. Jimmy schrie und versuchte noch immer zu fliehen. Er spürte nichts, obwohl der Verstand ihm sagte, sein Bein sollte schmerzen. Das Herz hämmerte ihm in der Brust. Er war nur wenige Meter von Daheim entfernt. Er brauchte doch nur …
    Das Letzte, was er sah, waren zwei schwarze Stiefel. Jemand stand neben ihm. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

KAPITEL 26
    Hoffnungen und Ängste
    F aye konnte es nicht glauben. Sie fuchtelte Liz mit dem Miller vor dem Gesicht herum, als die beiden in der Schulkantine zu Mittag aßen.
    »Mein Artikel wurde fast völlig umgeschrieben !« , sagte sie. »Schau mal, Ms Finch hat den Teil über Mercy Morrow auf doppelte Länge ausgewalzt und dafür alles Wichtige über die Vorgänge im Wald gestrichen. Kannst du dir das vorstellen ?«
    »Na ja .« Liz aß einen Bissen Pasta. »Sie hat dir schließlich von Anfang an gesagt, du sollst nichts über die Dinge da oben schreiben, oder ?«
    »Das schon « , gab Faye zähneknirschend zu. »Aber ich weiß nicht. Ich dachte, wenn sie den Artikel liest, begreift sie, dass etwas über all diese Geschehnisse gesagt werden muss. Was wir dort oben entdeckt haben, Liz … Falls es wieder Wölfe im Wald von Winter Mill gibt, müssen die Leute das doch

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