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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Tier nicht von ihr abließ. Kläffend tänzelte es rückwärts, weil es die Wagentür fast an den Kopf bekommen hätte.
    Lucas drehte sich zu Mercy um, die mit tadellos manikürter Hand ein paar Strähnchen zurechtrückte.
    »Was war denn das für ein Aufstand ?«
    Seine Mutter lächelte angespannt und zuckte mit den Achseln. »Manche Leute können ihre Hunde einfach nicht im Zaum halten. Die sollten keine Haustiere halten dürfen .«
    Lucas sah sie in den Rückspiegel schauen und einen Blick mit Ballard wechseln, aus dem er nicht schlau wurde. Dann drehte sie den Kopf zum Fenster.
    Er wollte sich schon ebenfalls abwenden, als ihm an seiner Mutter etwas auffiel: eine dünne, tiefschwarze Strähne, die bis zu den Wurzeln zu reichen schien.
    Er war sich nicht sicher, glaubte aber, die kleine Wolfsfigur hatte ihr Haar genau an dieser Stelle berührt.

KAPITEL 25
    Jimmy
    J immy stand auf den Stufen zur Schule und beobachtete eifersüchtig, wie Lucas Morrow ins Auto stieg und davonfuhr. Der brauchte nicht mal selbst nach Hause zu fahren! Jimmy dagegen besaß kein Auto, geschweige denn einen Chauffeur. Also musste er einmal mehr den langen, kalten und nassen Marsch nach Hause antreten.
    Er ließ die erste Schülerwoge die Highschool verlassen und wartete, bis Liz Wilson aus ihrer letzten Stunde kam. Wann immer er sie sah, schlug sein Herz ein wenig schneller. Aber sie hatte ihm stets eine Abfuhr erteilt, was ihn nicht überraschte … Liz war eines der hübschesten Mädchen der Schule, und er war der unumstrittene König der Streber. Aber neulich im Einkaufszentrum hatte sie tatsächlich mit ihm geredet. Sogar angelächelt hatte sie ihn. Möglicherweise hatte Faye also recht. Vielleicht musste er bei Mädchen nur etwas mutiger sein, dann würden sie ihn schon bemerken.
    Darum hatte er beschlossen, noch einmal mit ihr zu reden. Sicher, er hatte ein paar Tage gebraucht, den Mut dazu aufzubringen, doch jetzt war er bereit. Er würde warten, bis sie vorbeikam, und einfach sagen …
    »Hi, L-Liz! W-Wie war dein Tag ?« , rief Jimmy schon aus einiger Entfernung.
    Liz antwortete nicht. Sie schrieb gerade eine SMS und schob sich mit der anderen Hand eine lange, schwarze Strähne unter ihre hübsche Wollmütze. Jimmy war kurz unentschlossen. Sollte er es noch mal probieren? Vielleicht hatte sie ihn ja nicht gehört?
    »He, Liz! Warte mal !« , rief jemand anderes von weiter weg. Sie drehte sich um, lächelte und winkte dem Jungen zu, der sie gerufen hatte und nun durch Gruppen von Kindern auf sie zugeschlendert kam.
    Jimmy blickte finster. Es war Hart Jesson, ein Junge aus der Basketballmannschaft, groß, muskulös und gebräunt und – wie Jimmy fand – mit dem IQ eines Halbaffen. Seufzend sah er Liz und Hart die Stufen hinuntergehen und zusammen die Schule verlassen. Vermutlich würden sie sich mit anderen Schülern bei Griffin’s treffen. Die beliebten Schüler gingen manchmal nach dem Unterricht dorthin, wenn sie wenig Hausaufgaben zu erledigen hatten. Jimmy war noch nie dort gewesen, obwohl Faye ihn mehrmals gefragt hatte, ob er nicht mitkommen wolle. Ihm war klar, dass er nicht zu den anderen passte. Was sollte er also dort? Er würde bloß wie ein Schwachkopf schweigend dabeisitzen oder von etwas reden, für das sich niemand interessierte, und alle zu Tode langweilen.
    Jimmy setzte seinen Rucksack auf und trottete aus der Schule. Der Weg nach Hause würde elendig werden. Tagsüber hatte tatsächlich etwas die Sonne geschienen, und das war toll gewesen. Doch bei der Gelegenheit hatte es auch zu tauen begonnen, und der Schnee auf den Gehwegen war zu Matsch geworden, der seine Schuhe und Hosenbeine binnen weniger Schritte durchnässte.
    An der Kreuzung wandte Jimmy sich stadtauswärts und begann den mühseligen Weg hügelan. Das Haus seiner Familie stand in einem abgeschiedenen Teil des Waldes am Rand des Grundstücks, auf dem sich das Morrow-Anwesen befand. Sein Urgroßvater hatte es ursprünglich als Bauernhaus errichtet, und es war eines der ältesten Gebäude von Winter Mill. Da es schon so lange in Familienbesitz war, würden seine Eltern es nie verlassen, doch Jimmy wünschte oft, sie würden näher an die Stadt ziehen. Es war herrlich, in diesem hinter Bäumen versteckten Haus zu wohnen, doch manchmal wenigstens wäre es schön, nicht so fernab der Welt zu leben.
    Als er schon ein Stück gegangen war, hörte er hinter sich ein Auto. Er drehte sich um und stellte fest, dass es sich um denselben Wagen handelte, in den

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