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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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flüsterte diese Stimme, die er vergeblich zum Schweigen zu bringen versuchte. Sie weiß, was du bist, und dennoch …
    Finn schüttelte den Kopf und schob den Gedanken weg.
    Die anderen Biker waren auf Patrouille, als er ins Lager kam. Sie hatten nur kurz vorbeigesehen und berichtet, von Ballard sei nirgendwo eine Spur zu entdecken. Er musste zum Anwesen der Morrows zurückgekehrt sein, ehe sie ihn hatten fassen können. Doch wahrscheinlich werde es eine weitere Jagd geben, deshalb mussten sie wachsam bleiben.
    »Ich fahre jetzt los und schließe mich ihnen an« , sagte sein Vater leise am Lagerfeuer zu ihm. »Ich habe bloß deine Rückkehr abgewartet, denn ich möchte die beiden nicht allein lassen .«
    Finn sah über die Schulter seines Vaters zu dem Zelt, in dem Jimmy noch immer lag … neben ihm Liz, in eine dicke Decke gerollt. Beide schliefen fest, das Mädchen hatte den Arm um Jimmys Brust gelegt.
    »Wie geht es ihm ?« , fragte Finn leise. »Meinst du, wir haben noch rechtzeitig eingegriffen ?«
    Joe zuckte mit den Achseln. »Ich bin optimistisch. Er ist ein zäherer Bursche, als man meinen könnte. Vielleicht trägt er dauerhafte Nebenwirkungen davon, aber ich denke nicht, dass ein richtiger Wolf in ihm heranwachsen wird .«
    Finn war erleichtert. Er kannte die Menschen hier erst seit Kurzem, doch sie lagen ihm am Herzen. Was sich in Winter Mill gerade zutrug, hatten sie nicht zu verantworten, und er wollte alles tun, um für ihre Sicherheit zu sorgen.
    »Kommst du allein klar ?« , fragte Joe und zog seine Jacke an, um auch auf Patrouille zu gehen.
    Finn nickte. »Sicher. Auf, auf .«
    In Wirklichkeit war er froh, dass sein Vater das Lager verließ. Nach der Fahrt mit Faye brauchte er etwas Zeit für sich. Er hörte Joe mit dem Bike davondröhnen, zog einen der alten Klappstühle, den sie mitgebracht hatten, ans Feuer, schenkte sich einen Kaffee aus der Kanne ein, die die Biker immer am Köcheln hielten, setzte sich, blickte in die Flammen und versuchte, seine chaotischen Gefühle zu glätten und rauszufinden, was er tun sollte. Finn war stolz darauf, stets das Richtige zu tun … oder es wenigstens zu probieren. Er hatte erlebt, welchen Schaden mächtige Leute anrichten können, wenn sie ihre Macht auf falsche Weise einsetzen. So hatte er nie sein wollen. Er wollte niemanden verletzen, vor allem keinen Menschen wie Faye.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Leider endeten seine Bemühungen, keinen zu verletzen, meist damit, dass er der Verletzte war. Und sich gerade jetzt von Faye getrennt zu haben, mochte richtig gehandelt gewesen sein, doch es setzte ihm zugleich mehr zu als alles, was er seit Langem erlebt hatte.
    »Denkst du an Faye ?«
    Die leise Stimme ließ Finn zusammenzucken. Er blickte auf und sah Jimmy neben sich stehen. Er wirkte reichlich unsicher auf den Beinen.
    »He !« , sagte er und erhob sich ebenfalls, »du solltest besser liegen blieben !«
    Jimmy tat seine Sorgen mit einer Handbewegung ab. »Mir geht’s gut. Ich fühl mich immer besser .«
    Finn zog einen weiteren Klappstuhl heran, und Jimmy ließ sich dankbar darauf nieder. »Ich hab gesehen, wie du sie anschaust « , fuhr er ruhig fort, als auch Finn sich wieder gesetzt hatte. »Hast du es ihr gesagt ?«
    Finn rückte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Was ?«
    Jimmy hob eine wissende Braue. »Du weißt, was ich meine .«
    Finn trank einen Schluck Kaffee. »So einfach ist das nicht « , brummte er.
    Jimmy nickte. »Diese jahrhundertealte Werwolf-Sache ist echt ein Klotz am Bein .«
    Finn lachte leise. »So kann man das auch sagen .«
    »Ich kenne Faye schon lange « , erwiderte Jimmy. »Sie hat viel durchmachen müssen, den Tod ihrer Mutter, die langen Reisen ihres Vaters. Und sie ist immer damit klargekommen. Auch mit diesen Dingen wird sie zurechtkommen. Und damit, was du bist .«
    Finn trank seinen Kaffee aus, stellte den Becher auf den Boden, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Mag sein « , sagte er leise. »Aber sie hat was Besseres verdient .«
    Jimmy blickte kurz zu Liz zurück, die noch immer fest schlief. »Seltsam « , murmelte er. »So was hab ich vorhin auch gedacht .«
    »Weißt du was ?« , fragte Finn, da ihm etwas aufgefallen war. »Du hast jetzt die ganze Zeit nicht gestottert .«
    Jimmy sah ihn erstaunt an. »Stimmt. Und ich habe nicht mal das Gefühl, ich würde gleich wieder anfangen .«
    »Und wie geht’s dir sonst ?«
    »Gut .« Jimmy zuckte mit den Achseln. »Nur etwas

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