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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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ist sicher etwas Ungewöhnliches. Vielleicht etwas, das Aufschluss über die Dinge gibt, die in dieser Gegend in letzter Zeit passiert sind. Alles hat ja mit der Leiche im Wald begonnen, also ist es womöglich etwas darüber. Oder etwas über seinen Besuch bei Mercy? Vielleicht hat er Notizen dazu gemacht, und die geben uns Aufschluss darüber, wie sie … «
    Sie verstummte, und ihre Freunde sahen auf. »Was ist ?« , fragte Faye.
    Liz, die über eine Schublade gebeugt gewesen war, richtete sich auf und drehte sich langsam um. In den Händen hielt sie ein silbernes, kunstvoll graviertes Kistchen.
    »Hast du das schon mal gesehen ?« , fragte Lucas.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Faye atmete tief durch. »Dann lass uns reinschauen .«
    Kaum hatten sie den Deckel geöffnet, war ihnen klar, dass sie gefunden hatten, wonach sie suchten. In der kleinen Kiste lag ein vergilbtes Stück Papier, sauber aufgerollt und mit einem roten Band umwickelt. Als Liz das Band wegschob und das Papier vorsichtig glattstrich, kam eine enge Schrift in einer Sprache zum Vorschein, die keiner von ihnen je gesehen hatte.
    »Was meint ihr, was das ist ?« , fragte Lucas.
    Liz schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Es sieht alt aus. Was denkst du, Faye ?«
    Lucas und Liz blickten hoch und sahen Faye in das Kistchen schauen. Da war noch etwas, unter der Schriftrolle: ein graviertes Medaillon an einer fein gearbeiteten Kette. Faye griff langsam danach, hielt das Medaillon ins Licht und ließ die Kette durch die Finger gleiten.
    »Faye ?« , fragte Liz. »Was ist los ?«
    »Das kenn ich « , flüsterte sie. »Ich glaube, das gehörte meiner Mutter. Mein Vater hat es nach ihrem Tod aufbewahrt. Ich weiß noch, dass er es manchmal angesehen hat, als ich noch sehr klein war … «
    Sie öffnete das Medaillon behutsam in ihrer Hand. Lucas und Liz kamen näher, um mit ihr hineinsehen zu können.
    »Oh mein Gott !« , sagte Liz. »Das bist ja du !«
    Faye nickte mit Tränen in den Augen. »An meinem fünfzehnten Geburtstag. Mein Vater hat das Bild aufgenommen, ich hab mich immer gefragt, wo es geblieben ist. Er muss es in das Medaillon getan haben … Aber wie kommt es in den Schreibtisch deines Vaters ?«
    Liz schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Faye. Aber ich denke, wir sollten das und die Schriftrolle zu Joe bringen. Und zwar sofort .«

KAPITEL 42
    Für welche Seite entscheidest du dich?
    H ältst du diese Idee für gut ?« , fragte Lucas, als Liz ihren Wagen im verschneiten Wald parkte. »Ich meine, nach allem, was du mir erzählt hast, bin ich für sie eine Ausgeburt der Hölle. Da sind sie doch garantiert wenig erfreut, wenn ich unangekündigt auftauche .«
    »Genau genommen « , erwiderte Liz und zog eine warme Jacke an, »bist du ja auch eine Ausgeburt der Hölle … «
    Lucas sah sie an und wusste nicht recht, ob sie scherzte. »Oha, vielen Dank .«
    »Liz !« , fauchte Faye, »sag so was nicht !«
    »Aber Faye und ich nehmen dir das nicht krumm « , fügte Liz schnell hinzu. »Nicht so sehr. Nicht mehr jedenfalls. Ich bin sicher, die Biker sehen das genauso. Vor allem, wenn du uns helfen willst .«
    »Das hab ich ja schon gesagt « , murmelte Lucas und stapfte durch den Schnee.
    »Na also .«
    Seufzend folgte er den beiden Mädchen durch den Wald. Liz hielt tatsächlich Wort und traute Faye, war sich aber offenkundig nicht sicher, was Lucas anging. Das konnte er ihr nicht zum Vorwurf machen. Im umgekehrten Fall wäre er auch nicht glücklich darüber gewesen, es mit jemandem zu tun zu haben, von dem er erst vor Stunden gesagt bekommen hatte, er sei das reine Böse. Lucas schloss wieder zu Faye auf und stupste sie an, eine Geste, die sie hoffentlich als freundschaftlich empfand.
    »Ihr habt Jimmy also gefunden ?« , fragte er. »Das ist der Streber, nicht ?«
    »So streberhaft ist er gar nicht « , erklärte Liz.
    »Aber ein bisschen schon .«
    Liz mühte sich vergeblich, ein Grinsen zu unterdrücken. »Du hast recht, etwas streberhaft ist er schon .«
    »Ich hab noch nie mit ihm geredet « , fuhr Lucas neckend fort. »Ihr müsst also wahrscheinlich übersetzen. Ich spreche kein Streberlatein .«
    Liz schüttelte den Kopf. »Das war fies . Und du willst mich davon überzeugen, keine Ausgeburt der Hölle zu sein ?«
    »Wie schlag ich mich denn bisher ?«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus, und ihre Augen blitzten. »Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen .«
    Im Zeltlager war niemand außer Jimmy. Lucas sah, wie er sich bei ihrem Kommen

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