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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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fort, »ich hab überlegt, ob ich nicht ein Motorrad nehmen und die beiden besuchen soll .«
    »Deine Eltern ?«
    Jimmy nickte. »Schließlich geht es mir immer besser. Joe sagt, mit etwas Zeit und Ruhe wird alles wieder werden .«
    »Prima Idee, Jimmy « , meinte Liz und legte bestätigend ihre Hand auf seine. »Es macht sie sicher glücklich, wenn sie wissen, dass es dir gut geht .«
    Er lächelte und schlang seine Finger um ihre. »Das denk ich auch. Und deshalb hab ich überlegt … Na ja, ich hab mich gefragt, ob … «
    Liz neigte den Kopf zur Seite und beobachtete, wie er nach Worten suchte. »Was denn ?«
    »Ob du nicht mitkommen magst. Zu ihnen. Auf dem Motorrad « , sagte Jimmy hastig. »Wenn du nicht willst, okay. Das würde ich verstehen. Ich möchte sie bloß nicht allein besuchen. Aber egal, bestimmt willst du … «
    »He « , unterbrach Liz sein nervöses Gerede. »Klar komm ich mit .«
    Lächelnd stand er auf. Seit er gebissen worden war, hatte er nicht so gut ausgesehen. »Fantastisch. Danke! Komm, ich bitte einen Biker, mir sein Motorrad zu leihen .«
    »Du willst jetzt fahren ?« , fragte Liz. »Fühlst du dich denn schon gesund genug dafür ?«
    Jimmy hielt ihre Hand noch immer und zog Liz auf die Beine. »Mir geht’s prima « , erwiderte er lächelnd. »In deiner Nähe geht’s mir immer prima .«
    *
    Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, war aber spannend. Liz hatte noch nie auf einem Motorrad gesessen. Einer der Biker gab ihr eine Lederjacke gegen die Kälte , sie war riesig und hielt warm.
    »Halt dich an mir fest « , sagte Jimmy beim Aufsitzen. »Und egal, was passiert, lass nicht los !«
    Sie schlang die Arme um seine Taille und spürte, wie er seine Linke auf ihre Hände legte. Liz war groß genug, um das Kinn an seine Schulter zu legen, und beim Losfahren kitzelte sein Haar sie in der Nase. Jimmy raste nicht, sondern schien ihretwegen ein gemächliches Tempo zu fahren. Immer wieder drehte er den Kopf, um sich zu vergewissern, dass bei ihr alles okay war. Dabei strich seine Wange ihr jedes Mal über die Stirn, verursachte ein kribbelndes Gefühl im Bauch und schien alle Fasern ihres Körpers zu erregen. Sie schloss die Augen und genoss die Sicherheit, die Jimmys Nähe ihr gab. Sie spürte ihn erneut mit der Linken über ihre gefalteten Hände streichen und öffnete die Augen.
    »Alles okay ?« , schrie Jimmy, um den Fahrtwind zu übertönen.
    »Bestens « , schrie sie zurück.
    Als sie ankamen, brannte vor dem Haus eine kleine Laterne und erhellte die verschneite Zufahrt. Jimmy parkte das Motorrad, stieg ab, legte Liz den Arm um die Taille und hob sie vom Sitz, als würde sie nichts wiegen. Liz war überrascht, denn sie hätte nie erwartet, dass er so stark war. Er setzte sie ab, ließ sie aber nicht los, und Liz legte ihm die Hände auf die Brust. Er blickte beunruhigt, lächelte aber.
    »Danke, dass du mitgekommen bist .«
    »Gern geschehen. Soll ich beim Motorrad warten ?«
    Jimmy zog sie an sich und stützte sein Kinn auf ihren Kopf. »Nein. Komm mit zur Tür. Bitte .«
    Sie nickte. Er löste seine Umarmung, führte sie an der Hand die Einfahrt hinauf, zögerte aber an der Klingel.
    »Bei der Verfolgung hab ich meine Schlüssel und das Handy verloren « , erklärte er. »Außerdem kann ich nicht einfach ins Wohnzimmer spazieren. Schließlich sollen die beiden keinen Herzinfarkt bekommen .«
    »Keine Sorge « , flüsterte sie. »Sie werden sich einfach nur freuen, dich zu sehen .«
    Jimmy seufzte. »Ja. Und dann bekomm ich wahrscheinlich zehn Jahre Hausarrest .«
    Er läutete. Es war kurz still, ehe jemand angeschlurft kam. Die Tür öffnete sich ins Dunkel … im Haus brannte kein Licht.
    »Mom ?« , fragte Jimmy in die Stille hinein.
    Die Gestalt jenseits der Schwelle trat in das schwache Licht der Außenlampe, und Liz erkannte Mrs Paulson, aber nur gerade eben. In ihren Augen lag ein seltsamer, ferner Blick, und ihre Stirn lag in Falten. Jimmys Mutter wirkte genauso weggetreten wie alle anderen Bewohner der Stadt.
    »Jimmy « , flüsterte sie. »Wir müssen hier weg … «
    Sie sah ihn an und bemerkte seine betroffene Miene. »Mom « , wiederholte er. »Ich bin’s. Jimmy .«
    Liz legte ihm die Hand auf den Arm und behielt seine Mutter dabei argwöhnisch im Auge. »Jimmy « , sagte sie erneut und dringlicher, »tut mir leid, aber … «
    »Mom, ich bin’s .« Jimmy löste sich von Liz. »Dein Sohn Jimmy. Mom ?«
    Mrs Paulson zog sich ins Dunkel zurück, immer noch mit

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