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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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wollten, kritzelte Carson. De Vaca hielt inne und sah Carson skeptisch an. Dann schrieb sie in den Puder: PurBlood durch GEF-Filtrierung kontaminiert. Burt hat Alpha-Test damit gemacht. Deshalb ist er verrückt geworden.
    Carson verwischte ihre Worte und gab noch ein wenig mehr Desinfektionspuder auf die Platte. Dann schrieb er rasch: DENKEN SIE NACH.
    Wenn Burt der Alpha-Tester war, wer waren dann die Beta-Tester?
    Er sah, wie über de Vacas Gesicht ein Schatten von Angst huschte. Ihr Mund formte Worte, die er nicht hören konnte.
    In der Bibliothek. In einer halben Stunde, schrieb er. Nachdem de Vaca mit einem Kopfnicken ihr Einverständnis signalisiert hatte, wischte Carson den Puder mit dem. Handschuh fort.
    Die Einrichtung der Bibliothek war, verglichen mit dem High-Tech-Ambiente der restlichen Gebäude in Mount Dragon, geradezu rustikal. Mit ihren karierten Vorhängen, roh behauenen Deckenbalken und dem Boden aus ungehobelten Brettern sah sie aus wie eine überdimensionale Trapperhütte im Wilden Westen. Der Architekt hatte mit dieser Einrichtung offenbar bewußt einen Kontrapunkt zu den steril weißen Korridoren in den anderen Gebäuden des Laborkomplexes schaffen wollen. Der Rest der Bibliothek, vor allem ihr Bestand an Medien, war jedoch bei weitem weniger rustikal. Weil in Mount Dragon Papier nur im Ausnahmefall erlaubt war, enthielt die Bibliothek hauptsächlich elektronische Datenträger. Vielleicht war das mit ein Grund dafür, daß die sowieso überarbeiteten Wissenschaftler nur selten hierherkamen. Carson selbst war erst ganze zwei Mal hiergewesen: einmal bei seinem ersten Erkundungsbesuch und ein zweites Mal vor wenigen Stunden, nachdem er Singer und Nye im Büro des Direktors verlassen hatte. .
    Als er jetzt durch die Tür trat, war er erleichtert, daß nur de Vaca in der Bibliothek saß. Sie döste auf einem Stuhl vor sich hin, wobei ihr die langen, schwarzen Haare übers Gesicht hingen. Als Carson in ihre Nähe kam, blickte sie auf. »War ein langer Tag«, sagte sie. »Und davor eine lange Nacht.« Sie sah ihn nachdenklich an. »Die anderen werden sich fragen, warum wir beide den Fiebertank früher als üblich verlassen«, fügte sie mit leiserer Stimme an.
    »Aber wenn ich Ihnen gestattet hätte, weiterzureden, wäre das noch viel schlimmer gewesen. Im Fiebertank wird jedes Wort mitgeschnitten«, flüsterte Carson. »Und ich habe geglaubt, nur ich litte unter Verfolgungswahn.
    Meinen Sie wirklich, daß sich jemand die Mühe macht, die ganzen Überwachungsbänder abzuhören, coferdn?«
    Carson schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Aber wir dürfen kein Risiko eingehen.«
    De Vaca setzte sich gerader hin. »Jetzt werden Sie mir bloß nicht so paranoid wie Vanderwagon. Sagen Sie lieber, was es mit den Beta-Testern für PurBlood auf sich hat.«
    »Das werde ich Ihnen gleich zeigen«, sagte er und führte sie zu einem Computerterminal im hinteren Teil der Bibliothek. Er zog zwei Stühle heran, legte sich die Tastatur des Terminals auf den Schoß und gab seine Personalnummer ein.
    »Haben Sie sich, seit Sie hier sind, irgendwelche Unterlagen über PurBlood angeschaut?« fragte Carson und wandte sich an de Vaca.
    »So gut wie keine«, sagte sie mit einem Achselzucken. »Nur die letzten Laborberichte von Burt. Wieso?«
    Carson nickte. »Also genau das, was ich auch gesehen habe. Testberichte und Laboraufzeichnungen, die Burt gemacht hat, kurz bevor er seine Aufmerksamkeit der Forschung an X-FLU zugewandt hat. Schließlich haben wir uns ja auch nur insofern für PurBlood interessiert, als es das Projekt war, an dem er vor X-FLU gearbeitet hat.« Carson drückte ein paar Tasten. »Ich war heute vormittag bei Singer, aber ich habe nicht mit ihm gesprochen. Statt dessen kam ich hierher. Ich wollte mich aufgrund des Verdachts, den Sie in Hinblick auf PurBlood geäußert haben, ein wenig mehr mit der Entwicklung des Präparats vertraut machen. Da, sehen Sie, was ich dabei entdeckt habe.« Er deutete auf den Computerschirm.

    mol_desc_eins vcf 10,240,342 01.11.95
    mol_desc_zwei vcf 12,320,302 01.11.95
    bipol_symmetr vcf 41,234,913 14.12.95
    hemocyl_grp_r vcf 7,713,653 03.01.96
    diffrac_serie_a vcf 21,442,521 05.02.96
    diffrac_serie_b vcf 6,100,824 06.02.96
    pr vid 940,213, 72 27.02.96
    transfec_locus_h vcf 18,921,663 10.03.96

    »Das ist eine Aufstellung aller im PurBlood-Archiv enthaltenen Videosequenzen«, sagte Carson leise. »Bei den meisten handelt es sich um das Übliche: Animationen von Molekülen und

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