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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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fortkommen«, flüsterte Carson und schaltete das Terminal aus.
    Sie schlüpften aus dem Röntgenlabor und zogen leise die Tür hinter sich zu. Rasch sah sich Carson in der näheren Umgebung um. Am Zaun waren die Notstrahler angegangen, und starke Scheinwerfer am vorderen und hinteren Wachturm tauchten die Tore in grelles Licht. Langsam wanderten ihre grellweißen Kegel über das Laborgelände. Der Mond war untergegangen, und große Teile des Komplexes lagen in tiefer Dunkelheit. Carson schob de Vaca vor sich her in den Schatten des Werkstattgebäudes. Dort drückten sie sich an der Wand entlang, schlüpften um eine Ecke und rannten über den Gehweg hinüber zum Gebäude der Luftreinigungsanlage. In der Ferne hörten sie Rufe und das Geräusch rennender Schritte.
    »Sie brauchen noch ein paar Minuten, bis sie sich organisiert haben«, sagte Carson. »Das ist unsere Chance, von hier zu verschwinden.« Er klopfte auf seine Jackentasche, um sich zu vergewissern, daß die CDs mit den brisanten Daten noch da waren. »Sieht ganz so aus, als könnten Sie Ihre Fähigkeiten als Autoknackerin nun doch noch unter Beweis stellen, Susana. Sehen wir zu, daß wir uns einen Geländewagen verschaffen, solange es noch geht.« De Vaca zögerte.
    »Na los, Bewegung«, drängte Carson.
    »Wir können noch nicht weg«, flüsterte sie ihm aufgeregt ins Ohr.
    »Nicht, bevor wir das X-FLU-Virus zerstört haben.«
    »Sind Sie verrückt?« fauchte Carson.
    »Wenn wir das Virus in den Händen dieser Wahnsinnigen zurücklassen, dann werden wir nicht überleben, selbst wenn uns jetzt die Flucht gelingen sollte. Sie haben gesehen, was mit Vanderwagon passiert ist und wie Harper sich benimmt. Wenn einer von diesen Leuten sich ein Reagenzglas mit dem Virus schnappt und es auf die Menschheit losläßt, dann können wir uns alle begraben.«
    »Aber wir können das Zeug doch nicht mitnehmen.«
    »Nein, aber ich weiß, wie wir das Virus zerstören und trotzdem entkommen können.«
    Carson sah dunkle Gestalten mit häßlich aussehenden Schrotflinten quer übers Gelände laufen und zog de Vaca zurück in den Schatten des Gebäudes.
    »Wir müssen dazu zurück in den Fiebertank«, fuhr de Vaca fort. »Unsinn. Da hocken wir in der Falle wie die Ratten.«
    »Hören Sie mir zu, Carson. Dort unten ist der letzte Ort, an dem sie uns suchen werden.«
    Carson dachte einen Augenblick nach. »Vermutlich haben Sie sogar recht«, sagte er. »Nicht einmal ein Verrückter würde in unserer Situation da hineingehen.«
    »Vertrauen Sie mir.« De Vaca nahm ihn bei der Hand und zog ihn um die Ecke des Gebäudes. »Susana, warten Sie...«
    »Nun kommen Sie schon, cabron.«
    Carson folgte ihr über den dunklen Hof zum inneren Zaun. Im Schatten des Verwaltungsgebäudes blieben sie schwer atmend stehen.
    Auf einmal gellte der Schuß einer Schrotflinte durch die Nacht, gefolgt von mehreren anderen. »Sie schießen auf Schatten«, sagte Carson. »Oder sie knallen sich bereits gegenseitig ab«, entgegnete de Vaca. »Wer weiß, wie durchgedreht die schon sind.« Als ein Scheinwerferkegel in langsamem Bogen auf sie zukam, verschwanden sie rasch im dunklen Verwaltungsgebäude.
    Nachdem sie sich vergewissert hatten, daß die Luft rein war, rannten sie den leeren Gang entlang und stiegen in den Aufzug zum Fiebertank.
    »Erklären Sie mir doch endlich, was Sie vorhaben«, sagte Carson auf der Fahrt nach unten.
    De Vaca blickte ihn aus ihren dunkelbraunen Augen wild entschlossen an. »Dann passen Sie mal auf. Sie erinnern sich doch an den alten Pawel, der mir meinen CD-Spieler repariert hat? Ich habe mich ein paarmal mit ihm in der Kantine auf eine Partie Backgammon getroffen. Er redet gerne und erzählt dann mehr, als er vermutlich dürfte. Unter anderem habe ich von ihm erfahren, daß es in der Zeit, als das Militär hier noch das Sagen hatte, im Fiebertank ein spezielles Sicherheitssystem gab, das verhindern sollte, daß gefährliche Mikroorganismen nach draußen gelangen. Es wurde zwar außer Betrieb gesetzt, als Mount Dragon zum zivilen Labor wurde, aber man hat es nie ausgebaut. Pawel hat mir sogar erklärt, wie man es ganz einfach wieder in Funktion setzen kann.«
    »Wie konnten Sie nur, Susana...«
    »Seien Sie still und hören Sie mir zu. Wir werden jetzt diese ganze chingadera in die Luft jagen. Pawel hat das Aktivieren des Sicherheitssystems einen Alarm der Stufe Null genannt. Dabei wird der Strom der Luftverbrennungsanlage umgelenkt und mit fünfhundert Grad Hitze in den

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