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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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einem ruhigeren Ton noch einmal an sie. »Lassen Sie uns doch einen Augenblick über die Sache nachdenken, Susana. Wollen wir wirklich das komplette Labor zerstören? Mitsamt den Schimpansen und allem, woran wir gearbeitet haben?«
    De Vaca hörte auf zu tippen und sah ihn an. »Haben wir denn eine andere Wahl? Und die Schimpansen sind doch ohnehin schon so gut wie tot, denn die meisten von ihnen hatten Kontakt mit dem X-FLU-Virus. Denen tun wir sogar einen Gefallen, wenn wir ihre Leiden mit einem Schlag beenden.«
    »Das weiß ich. Aber in diesem Labor sind doch auch viele gute Dinge entstanden. Es würde Jahre brauchen, die Arbeit zu rekonstruieren, die hier geleistet wurde. Wir wissen jetzt, was mit X-FLU nicht in Ordnung ist, und könnten das Virus unschädlich machen.«
    »Aber wenn die uns jetzt umlegen, wer macht das Virus dann unschädlich?« kam de Vacas wütende Antwort über die Sprechanlage. »Und wenn das Virus einem dieser Irren in die Hände fällt, dann ist es nicht nur mit der Arbeit von GeneDyne vorbei. Ich werde jetzt...«
    »Carsoni De Vaca!« hörten sie auf einmal Nyes strenge Stimme sagen. »Hören Sie mir genau zu. Ihr Angestelltenverhältnis bei der Firma GeneDyne ist ab sofort beendet. Sie gelten von nun an als Unbefugte, und ihre Anwesenheit in Räumen der Sicherheitsstufe fünf ist ein gravierender Verstoß gegen die Vorschriften. Wenn Sie sich augenblicklich ergeben, garantiere ich dafür, daß Ihnen nichts geschieht. Sollten Sie das nicht tun, werden wir uns Ihrer habhaft machen. Versuchen Sie nicht zu fliehen, es ist aussichtslos.«
    »Soviel zum Thema Videoüberwachung«, murmelte de Vaca. »Möglicherweise hört er auf dem lokalen Kanal der Sprechanlage mit«, warnte Carson. »Sagen Sie so wenig wie möglich.«
    »Ist mir egal. Jetzt habe ich's sowieso gleich geschafft.« De Vaca hörte mit dem Tippen auf, langte nach vom und klappte das Schutzgitter über einer Reihe von schwarzen Schaltern nach oben. Sie legte den obersten der Schalter um. Sofort war ein lauter Warnton zu hören, und an der Decke fingen mehrere Lampen zu blinken an.
    Achtung, Achtung, sagte eine synthetisch klingende, weibliche Stimme durch die Sprechanlage. In sechzig Sekunden beginnt ein Alarm der Stufe Null.
    De Vaca legte einen zweiten Schalter um und stand auf. Dann versetzte sie der Konsole einen wohlgezielten Fußtritt, so daß diese funkensprühend umfiel.
    Abbruchsequenz umgangen, vermeldete die weibliche Stimme. Alarm der Stufe Null kann nicht mehr abgebrochen werden.
    »Jetzt haben Sie's geschafft«, sagte Carson. De Vaca drückte auf den Notfallknopf ihrer Sprechanlage, so daß ihre Worte aus sämtlichen Lautsprechern in Mount Dragon zu hören waren.
    »Nye? Hören Sie mich?«
    »Ich will nichts von Ihnen hören außer ja oder nein«, antwortete Nye kühl.
    »Halten Sie den Mund, canaya! Wir sind in der Wachzentrale unter dem Fiebertank und haben einen Alarm der Stufe Null ausgelöst. Das bedeutet, daß Sie hier in Kürze den schönsten Feuersturm haben werden.«
    »De Vaca, wenn Sie...«
    »Sie können den Alarm nicht mehr abbrechen, dafür habe ich gesorgt. Haben Sie mich verstanden? In zehn Minuten wird hier fünfhundert Grad heiße Luft durch die Labors geblasen. Der ganze verdammte Fiebertank wird in Flammen aufgehen wie bei einem Wikingerbegräbnis, und jedermann in dreihundert Metern Umkreis wird zum Schmorbraten.« Als ob sie de Vacas Worte bestätigen wollte, ließ sich die weibliche Stimme auf dem allgemeinen Kanal wieder vernehmen und sagte ruhig: Alarm der Stufe Null aktiviert. Sie haben zehn Minuten Zeit, um das Gelände zu verlassen.
    »Zehn Minuten?« sagte Carson. »O mein Gott.«
    »De Vaca, Sie sind noch verrückter, als ich geglaubt habe. Sie kommen da nicht mehr raus, glauben Sie mir.« Das war wieder Nye.
    De Vaca lachte höhnisch auf. »Sie nennen mich verrückt?« schrie sie. »Wer reitet denn jeden Tag mit Tropenhelm und Pferdeschwanz wie ein gottverdammter Dragoner in der Wüste herum?«
    »Susana, halten Sie den Mund«, fauchte Carson. In der Sprechanlage war es auf einmal totenstill. De Vaca wandte sich mit wütend gehobenen Brauen an Carson. Dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig. »Guy, sehen Sie sich das hier an«, sagte sie über den lokalen Kanal und deutete nach hinten über seine Schulter. Carson drehte sich um und blickte auf die Videomonitore an der Wand. Zunächst konnte er nicht erkennen, welcher der kleinen Schwarzweißbildschirme, die Labors,

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