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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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tippte, so rasch er konnte:
    Dr. Levine, passen Sie jetzt gut auf. Wir haben hier in Mount Dragon eine prekäre Situation. Sie hatten recht, was das Virus anbetrifft, aber es geht inzwischen um mehr, um viel mehr. Wir können hier nichts dagegen tun, deshalb brauchen wir Ihre Hilfe. Es ist ungeheuer wichtig, daß Sie rasch handeln. Ich werde Ihnen gleich ein Dokument schicken, in dem ich ihnen genau erkläre, was hier vor sich geht. Des weiteren schicke ich Ihnen einige Dateien, die weiterführende Informationen enthalten. Um eines möchte ich Sie ganz besonders dringend bitten: Bitte tun Sie alles in Ihrer Macht Stehende, um uns so schnell wie möglich hier herauszuholen, ich glaube, wir befinden uns in großer Gefahr. Außerdem darf das X-FLU-Virus nicht mehr länger als unbedingt nötig in den Händen der Wissenschaftler hier in Mount Dragon bleiben. Wie Sie aus den folgenden Daten erkennen können, brauchen alle hier dringend ärztliche Hilfe. Ich beginne jetzt mit der Datenübertragung nach dem üblichen Netzwerkprotokoll.
    Mit ein paar Tastenkombinationen setzte Carson die Übertragung der Daten in Gang. Eine Leuchtdiode am Terminal zeigte an, daß das CD-Laufwerk ansprang, und Carson lehnte sich vorsichtig zurück und sah zu, wie das Überspielen der Daten fortschritt. Selbst mit der stärksten Kompression und der größten Bandbreite, die das Netzwerk hergab, würde es vierzig Minuten dauern, bis alles an Levine übermittelt war. Die Wahrscheinlichkeit war groß, daß Scopes eine so lange Datenübertragung bei seinem routinemäßigen Herumschnüffeln bemerken würde. Wenn nicht, dann würde sie ihm sicherlich einer seiner Helfershelfer im Netzwerk brühwarm berichten. Und was sollte Carson bloß auf Scopes' E-Mail antworten? Auf einmal wurde der Datenstrom abrupt unterbrochen.
    Guy, sind Sie noch da?
    Ja, wir sind hier. Was ist los?
    Was bedeutet das »wir«? Ist denn jemand bei Ihnen?
    Ja, meine Laborassistentin. Sie ist in die Sache eingeweiht.
    Sehr gut. Jetzt passen Sie auf: Gibt es in Mount Dragon sonst noch irgend jemanden, der Ihnen helfen könnte?
    Nein, wir sind ganz auf uns allein gestellt, Dr. Levine. Lassen Sie mich jetzt bitte mit der Datenübertragung fortfahren.
    Dazu ist jetzt keine Zeit mehr. Ich habe genug gesehen, um zu wissen, was Sie für Probleme haben. Die restlichen Informationen kann ich mir selbst aus dem Netz von GeneDyne besorgen. Danke für Ihr Vertrauen, Guy. Ich werde dafür sorgen, daß umgehend die zuständigen Behörden informiert werden, damit sie sich um die Situation bei Ihnen kümmern können.
    Dr. Levine, Sie müssen uns hier herausholen. Ich glaube, daß ein Inspektor von der Gesundheitsbehörde, der hier nach dem Rechten sehen sollte, umgebracht wurde.
    Keine Sorge, ich werde mich als erstes darum kümmern, daß Sie so schnell wie möglich von dort wegkommen. Bis dahin verhalten Sie und de Vaca sich so, als wäre nichts geschehen. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie nicht, auf eigene Faust zu fliehen. Haben Sie mich verstanden?
    Ja.
    Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, Guy. Wie sind Sie bloß auf diese Geschichte gekommen?
    Carson wollte eben seine Antwort in den Computer tippen, als es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Was hatte er da eben auf dem Bildschirm gelesen? Bis dahin verhalten Sie und de Vaca sich so, als wäre nichts geschehen. Woher kannte Levine den Namen seiner Assistentin? Carson hatte ihn ihm gegenüber nie erwähnt.
    Wer ist da? tippte er.
    Auf einmal lösten sich die Buchstaben auf dem Bildschirm in ein Grieseln aus schwarzen und weißen Punkten auf, und aus dem Lautsprecher des Terminals kam ein lautes Rauschen. De Vaca hielt vor Schreck den Atem an, und Carson, der wie angewurzelt auf seinem Stuhl saß, starrte ungläubig auf den Bildschirm. Seine Glieder waren auf einmal schwer wie Blei. War das ein heiseres Lachen, das sich mit dem Rauschen aus dem Lautsprecher zu einer teuflischen Fuge vermischte? Tauchte aus dem Chaos auf dem Bildschirm für Sekundenbruchteile ein Gesicht mit abstehenden Ohren, einer dicken Brille und einer in die Stirn hängenden Haartolle auf? Mit einemmal wurde der Schirm schwarz, und der Lautsprecher verstummte schlagartig. Das Labor versank in Stille und Dunkelheit. Dann hörte Carson, wie draußen die Alarmsirenen ertönten und ihr immer lauter werdendes Geheul durch die nächtliche Wüste hallte.

    TEIL DREI

    Carson und de Vaca blickten sich ein paar Momente lang entgeistert an. »Machen wir, daß wir

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