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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Fiebertank geblasen. Nur ein paar alte Hasen wie Singer und Nye wissen davon.« Sie grinste Carson im schwachen Licht der Aufzugskabine an. »Wenn diese heiße Luft auf die vielen brennbaren Stoffe hier unten trifft, dann gibt das eine hübsche Explosion.«
    »Ja, und wir werden bei lebendigem Leib gegrillt.«
    »Nein, das werden wir nicht. Es dauert nämlich einige Minuten, bis der Luftstrom umgedreht wird. Wir müssen lediglich den Alarm auslösen, den Fiebertank verlassen und auf die Explosion warten. In dem Durcheinander, das darauf folgt, können wir uns einen Geländewagen schnappen und verschwinden.«
    Die Aufzugstür glitt leise auf und gab den Blick in einen dunklen Korridor frei. Raschen Schrittes gingen sie zu der grauen Metalltür, die in den Fiebertank führte. Carson sagte seinen Namen in das Mikrophon der Stimmerkennung, und die Tür ging auf.
    »Sie wissen schon, daß uns jetzt die Überwachungskameras sehen können«, sagte Carson, während er sich hastig den Schutzanzug überstreifte.
    »Na und?« entgegnete de Vaca. »Ich wette jeden Betrag, daß die da oben jetzt etwas anderes zu tun haben, als auf die Monitore vom Fiebertank zu schauen.«
    Nachdem sie sich gegenseitig die Anzüge überprüft hatten, begaben sie sich unter die chemische Dusche. Als Carson durch die Strahlen der giftigen Flüssigkeit de Vaca in ihrem Schutzanzug sah, bekam er das Gefühl, als wäre das alles gar nicht wahr. Da droben sucht man nach uns. Schießt auf uns. Und wir laufen hier unten im Fiebertank herum. Platzangst schnürte ihm den Brustkorb ein, stärker als je zuvor. Die werden uns hier schneller finden, als uns lieb ist. Und dann sitzen wir wie die Ratten in der Falle...
    »Alles in Ordnung, Carson?« fragte de Vaca über den lokalen Kanal der Sprechanlage. Der ruhige Klang ihrer Stimme brachte Carson wieder auf den Boden der Vernunft zurück. Er nickte und trat aus der Dusche in die Trockenvorrichtung. Zwei Minuten später betrat er mit de Vaca den Fiebertank. Hier unten, in den verlassenen Gängen, war der Alarm nur noch als leises Brummen zu hören, das sich mit den gedämpften Schreien und dem Klopfen aus der Schimpansenstation mischte. Carson sah hinauf zu einer Uhr an der weißen Wand: Es war kurz vor halb eins. Die Lichter im Fiebertank waren wie üblich bis zum Eintreffen des Dekontaminationstrupps um zwei Uhr früh abgedunkelt. Heute nacht allerdings würde es - etwas Glück vorausgesetzt nicht mehr viel geben, was man würde dekontaminieren können.
    »Wir müssen in die Sicherheitszentrale«, sagte de Vaca. »Sie wissen doch, wo sie ist.«
    »Ja.« Carson wußte es nur zu gut. Die Sicherheitszentrale für die Labors der Sicherheitsstufe fünf befand sich im untersten Stockwerk, direkt unter der Quarantänestation. Rasch gingen sie zur Mitte des Fiebertanks, wo eine Leiter nach unten führte. Carson ließ de Vaca den Vortritt, dann packte er selbst das Geländer und stieg hinab in das enge Loch. Über seinem Kopf konnte er den mächtigen Entlüftungsschacht sehen, durch den in ein paar Minuten glühendheiße Luft in die Labors geblasen werden würde.
    Die Sicherheitszentrale war ein enger, kreisrunder Raum mit mehreren Drehstühlen und einer niedrigen Decke. Auf gut hundert kleinen Bildschirmen flimmerten Bilder aus den verlassenen Labors des Fiebertanks. Darunter ragte eine Kontrollkonsole mit vielen Knöpfen und Schaltern in den Raum. De Vaca nahm vor der Konsole Platz und tippte erst langsam, dann immer schneller, auf einer Tastatur herum. »Was zum Teufel tun wir hier?« fragte Carson und stöpselte einen Frischluftschlauch an das Ventil seines Anzugs. De Vaca nahm eine Hand von der Tastatur und drückte den Knopf der Sprechanlage. »Seien Sie still, cabron«, sagte sie. »Alles läuft genau so, wie Pawel gesagt hat. Die ganzen Sicherheitsvorrichtungen hier sind darauf ausgerichtet, den Ausbruch von Keimen zu verhindern. Niemand hat aber daran gedacht, eine Sicherung gegen ein absichtliches Auslösen eines Alarms einzubauen. Warum sollten sie auch? Ich muß lediglich die Parameter für einen Alarm der Stufe Null wieder ins System einspeisen und ihn dann auslösen.«
    »Und wie lange haben wir dann, um hier herauszukommen?«
    »Genügend Zeit, glauben Sie mir.«
    »Wie lange genau?«
    »Gehen Sie mir nicht auf die Nerven, Carson. Sehen Sie denn nicht, daß ich beschäftigt bin? Nur noch ein paar Befehle, und die Angelegenheit ist erledigt.«
    Carson sah zu, wie sie weitertippte. Dann wandte er sich in

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