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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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langsam genug von deinem Geschwafel.«
    »Du kennst die Vorschriften genauso gut wie ich. Endicott muß sein Okay zu jeder Wartung am System geben, die jemand von außerhalb der Firma vornimmt.«
    Der Laptop piepste, und auf dem Display war wieder das Emblem der Telefongesellschaft zu sehen. Levine zog das Verbindungskabel aus der Netzwerkbuchse.
    »Na, siehst du? Er ist schon fertig«, sagte Weiskamp zu seinem Kollegen.
    »Ich finde selber raus«, sagte Levine und sah, wie der zweite Wachmann ein Telefon abhob. »Wenn Sie wieder erreichbar sind, schickt Ihnen unsere Buchhaltung die Rechnung zu.«
    Levine trat hinaus in den Gang. Weiskamp folgte ihm nicht, und das war gut so, denn damit mußte Levine eine Rolle weniger spielen.
    Weniger gut war allerdings, daß der andere, der mißtrauische Wachmann, möglicherweise seinen Vorgesetzten anrief. Wenn dieser Endicott - wer auch immer er sein mochte - sich bei der Telefongesellschaft nach einem Angestellten namens O'Roarke erkundigte, dann konnte es für Levine ziemlich ungemütlich werden. Allerdings hätte er dazu schon in eine Telefonzelle draußen auf der Straße gehen müssen.
    Oben an der Treppe angelangt, wandte sich Levine nach rechts und ging einen kurzen Gang entlang bis zu den Lastenaufzügen, deren Standort ihm der Clown genau beschrieben hatte. Er trat in einen der Aufzüge und fuhr damit in den ersten Stock. Als sich die Aufzugstür öffnete, tat sich vor Levine eine gänzlich andere Welt auf. Anstatt der tristen Betonwände und nackten Neonröhren erwartete ihn hier ein eleganter, mit dunkelblauem Teppich ausgelegter Korridor, auf dessen Boden in die Decke eingelassene, violette Punktstrahler farbige Lichtkreise setzten. An den Wänden bemerkte Levine in bestimmten Abständen große, schwarze Glasflächen. Zuerst fragte er sich, was sie wohl sein mochten, aber dann wurde ihm klar, daß diese schwarzen Flächen in Wirklichkeit superflache Bildschirme waren, auf denen im Augenblick nichts zu sehen war. Normalerweise zeigten diese Schirme vielleicht Kunstwerke, Wegweiser oder die Börsenkurse - der Phantasie waren dabei wohl keine Grenzen gesetzt. Langsam ging Levine den leeren Gang entlang, bis er zu den Personenaufzügen kam. Als er auf den Knopf drückte, ertönte ein Klingelzeichen, und eine der schwarzen Aufzugstüren öffnete sich fast geräuschlos. Auch der Aufzug war mit demselben dunkelblauen Teppichboden ausgelegt wie der Korridor. Die Seitenwände der Kabine waren aus einem hellen Holz, das Levine für Teak hielt, während die Rückwand ganz aus Glas bestand und einen umwerfenden Blick auf den morgendlichen Hafen gestattete, über dem gerade die Sonne aufgegangen war. Tief unter sich sah Levine, wie Schlepper ein Frachtschiff hinaus aufs Meer zogen.
    Welches Stockwerk? fragte der Aufzug mit sanfter Stimme. Jetzt mußte Levine schnell machen. Rasch entdeckte er unter dem Notfalltelefon die Netzwerkbuchse und stöpselte seinen Laptop ein. Nachdem er den Computer eingeschaltet hatte, tippte er einen Befehl ein, der nur aus einem einzigen Wort bestand: Vorhang.
    Während er wartete, unterbrach das Programm des Clowns für kurze Zeit die Bildleitung der Videokamera, die die Aufzugskabine überwachte. Danach nahm es zehn Sekunden lang Bilder von der Kamera in einer anderen, leeren Kabine auf und fütterte sie der Bildleitung von Levines Aufzug als Endlosschleife ein. Auf dem Monitor der Sicherheitszentrale erschien diese Aufzugskabine jetzt als leer, was für einen Lift, der gleich den Betrieb einstellen würde, auch passend war. Welches Stockwerk? fragte der Aufzug ein zweites Mal. Levine tippte einen weiteren Befehl ein: Kruppe!. Das Licht in der Kabine wurde kurz dunkel, dann wieder hell, und die Tür ging zu. Levine blickte auf die Ziffern der kleinen Digitalanzeige über der Tür. Als der Aufzug gerade den sechsten Stock passiert hatte, blieb er mit einem Ruck stehen.
    Achtung, bitte, meldete sich die sanfte Stimme. Dieser Aufzug hat eine Betriebsstörung.
    Levine hakte das orangerote Prüftelefon von seinem Gürtel und setzte sich mit dem Laptop auf den Knien auf den Boden des Aufzugs. Dann holte er aus der Jackentasche das seltsame elektronische Gerät heraus, das der Hacker ihm am frühen Abend gebracht hatte, und stöpselte es in die serielle Schnittstelle seines Computers. Aus dem anderen Ende des Geräts zog er eine kurze Teleskopantenne heraus. Dann tippte er wieder einen Befehl in den Computer: Schnüffle.
    Augenblicklich konnte er auf dem

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