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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Telefongesellschaft befestigen, die ihm der Hotelpage als erstes gebracht hatte.
    Ein Junge mit einem frechen Grinsen auf den Lippen hatte Levine ein kleines, elektronisches Gerät überreicht, das in etwa so aussah wie eine Fernsteuerung zum Offnen von Garagentoren, ein anderer hatte mehrere technische Anleitungen abgeliefert -verbotene Druckwerke, die sonst nur unter Telefonhackern kursierten. Zuletzt hatte ihm ein etwas älterer Junge die Schlüssel zu einem Lieferwagen der Telefongesellschaft gegeben, den er unten auf dem Hotelparkplatz abgestellt hatte. Nach Gebrauch sollte Levine die Schlüssel unter dem Armaturenbrett liegen lassen, denn der Junge benötigte den Wagen um neun Uhr vormittags - wozu, hatte er nicht gesagt. Der Clown war währenddessen fast ständig über sein Modem mit Levine in Verbindung geblieben. Er hatte ihm die Pläne des GeneDyne-Towers überspielt und ihn über alles informiert, was er über die dortigen Sicherheitseinrichtungen in Erfahrung hatte bringen können. Außerdem hatte er ihm alles mitgeteilt, was er benötigte, um sich auch wirklich glaubhaft als Angestellter einer Telefongesellschaft ausgeben zu können. Nur als solcher würde er nämlich Zugang zu dem Gebäude bekommen. Zum Schluß hatte der Clown Levine noch ein umfangreiches Programm auf seinen Laptop überspielt und ihm genaue Instruktionen gegeben, was er damit anstellen sollte. Jetzt, als Levines Computer ohne Netzverbindung neben ihm auf dem Beifahrersitz des Lieferwagens lag, hockte der Clown für ihn unerreichbar irgendwo in seinem unbekannten Versteck, und Levine war auf sich allein angewiesen. Er klappte das Buch zu, schloß einen Moment lang die Augen und flüsterte ein kurzes Stoßgebet. Dann nahm er seinen Computer, stieg aus dem Lieferwagen und warf geräuschvoll die Tür zu. Ohne sich noch einmal umzublicken, ging er auf das GeneDyne-Gebäude zu. In der kühlen Luft des Hafens lag ein schwacher, aber penetranter Dieselgeruch. Levine bemühte sich, ungehetzt und bedächtig zu gehen, wie er es häufig bei Servicetechnikern beobachtet hatte, auch wenn ihm dabei das unhandliche orangefarbene Leitungsprüftelefon, das von seinem Gürtel herabbaumelte, ziemlich hinderlich war. Im Geiste bereitete er sich noch einmal auf das vor, was ihn gleich erwartete, und schluckte schwer. Es gab so viele Möglichkeiten, und er war nur auf ganz wenige davon vorbereitet.
    Levine fand eine Tür ohne Schild an der Rückfront des Gebäudes und drückte auf den Klingelknopf, der daneben in der Wand eingelassen war. In der langen Stille, die folgte, mußte er sich dazu zwingen, nicht wieder fortzugehen. Endlich hörte er eine Stimme aus dem kleinen Lautsprecher über dem Klingelknopf. »Wer ist da?«
    »New England Telephone Company«, sagte Levine mit einem Ton, von dem er hoffte, daß er vollkommen ruhig klang. »Was gibt's?« fragte die Stimme aus dem Lautsprecher, die nicht sonderlich beeindruckt klang.
    »Unser Computer sagt, daß die T-1 -Leitungen in diesem Gebäude zusammengebrochen sind«, sagte Levine. »Ich soll das kurz mal überprüfen.«
    »Wir haben alle Leitungen nach draußen abgeschaltet«, sagte die Stimme. »Aber nur vorübergehend.« Levine zögerte einen Augenblick. »Sie können nicht einfach Leitungen abschalten, die Sie von unserer Firma gemietet haben«, sagte er dann. »Das ist gegen die Vorschriften.«
    »Ich kann's jetzt auch nicht mehr rückgängig machen.«
    Verdammt. »Dürfte ich bitte Ihren Namen erfahren?«
    »Weiskamp«, kam es nach längerer Stille aus dem Lautsprecher. »Okay, Weiskamp. Die Vorschriften verlangen zwar, daß gemietete Leitungen immer offengehalten werden müssen. Aber passen Sie auf, ich werde Ihnen mal was sagen. Ich habe keine Lust, zurück zur Firma zu fahren und jede Menge Formulare über Ihr Verhalten auszufüllen. Und ich bin mir sicher, daß Sie und Ihr Vorgesetzter auch nicht unbedingt wild darauf sind, daß Ihnen die Fernmeldebehörde jede Menge peinlicher Fragen stellt. Ich könnte Ihnen einen vorübergehenden Terminator an die Leitungen setzen, damit wäre den Vorschriften Genüge getan, und Sie hätten keine Schwierigkeiten, wenn Sie Ihre Leitungen wieder freigeben.« Levine hoffte, daß er für Weiskamp überzeugender klang, als es sich für ihn selbst anhörte. Keine Antwort. »Andernfalls mußten wir im Schaltkasten draußen an der Straße manuell ein paar Stecker ziehen. Für Sie bedeutet das, daß Sie später, wenn Sie wieder ans Netz wollen, erst einmal warten

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