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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Sie, sondern auch für andere. Verstanden?«
    »Ja«, sagte Carson. Dumme Kuh.
    BrandonSmith ging weiter den schmalen Gang entlang. Carson koppelte seinen Luftschlauch wieder ab und folgte ihr. Während er versuchte, sich an das Gehen im Schutzanzug zu gewöhnen, hörte er ein seltsames Geräusch im Hintergrund. Es war ein tiefes Brummen, das Carson mehr spürte, als daß er es hörte. Das muß der Generator des Fiebertanks sein, dachte er.
    Auf einmal verschwand BrandonSmith' massige Gestalt durch eine enge Luke in der Seitenwand des Ganges. Carson folgte ihr und kam in ein Labor, in dem mehrere Leute in Schutzanzügen an mit Plexiglas abgedeckten Sicherheitswerkbänken standen. Sie streckten die Hände durch mit Gummimanschetten abgedichtete Löcher in die Plexiglasbehälter und reinigten Petrischalen. Das Licht in dem Raum war so hell, daß es fast in den Augen weh tat und jedes Objekt einen scharfen Schatten warf. Neben den Tischen standen mit Warnschildern versehene Abfallbehälter und eine Vorrichtung, mit der gefährliche Stoffe sofort sterilisiert werden konnten. An der Decke waren mehrere Videokameras angebracht.
    »Hört mal alle her«, sagte BrandonSmith durch die Sprechanlage ihres Anzugs. »Das ist Guy Carson, der Ersatzmann für Burt.« Die Wissenschaftler hoben die Köpfe hinter den Visieren, blickten Carson neugierig an und begrüßten ihn über die Sprechanlage mit knappen Worten.
    »Das hier ist die Produktion«, sagte BrandonSmith so kurz angebunden, daß Carson es nicht wagte, sie danach zu fragen, was die Leute an den Tischen überhaupt machten. Danach führte BrandonSmith Carson durch ein wahres Labyrinth aus Arbeitsräumen, schmalen Gängen und Luftschleusen, die ebenso gnadenlos grell beleuchtet waren wie alles andere hier. Sie hat recht, dachte Carson bei dieser Besichtigungstour. Dieses Labor hier hat wirklich was von einem Unterseeboot. Jedes kleinste Fleckchen Raum war vollgepackt mit teuren wissenschaftlichen Geräten, darunter Transmissions- und Rasterelektronenmikroskope, Autoklaven, Inkubatoren und Massenspektrometer. Die Apparate waren alle so konstruiert, daß sie von jemandem im Schutzanzug bedient werden konnten. An den weißgestrichenen, niedrigen Decken lief ein Gewirr von Leitungen entlang. Alle zehn Meter blieb BrandonSmith stehen, hängte sich an einen neuen Luftschlauch und wartete, bis Carson dasselbe getan hatte. Dadurch kamen sie nur sehr langsam voran.
    »Mein Gott«, sagte Carson. »Diese Sicherheitsmaßnahmen sind ja schier unglaublich. Was haben Sie denn um Himmels willen für gefährliche Sachen hier drunten?«
    »Alles, was das Herz begehrt«, antwortete BrandonSmith trocken. »Beulenpest, Lungenpest, das Marburg-Virus, das Hanta-Virus, Denguefieber, Ebola und Milzbrand, ganz zu schweigen von ein paar sowjetischen Spezialitäten. Lagert alles in unseren Tiefkühltruhen.«
    Die Enge, der ungewohnte Anzug und das grelle Licht hatten Carson ziemlich durcheinandergebracht. Er atmete hastig und mußte gegen den Impuls ankämpfen, den Anzug auszuziehen und sich Luft zum Atmen zu verschaffen. Schließlich kamen sie in einen kleinen, runden Raum, von dem aus mehrere Gänge wie die Speichen eines Rades auseinanderliefen. »Was ist denn das hier?« fragte Carson und deutete auf ein großes Rohrverteilerstück an der Decke. »Der Luftabzug«, sagte BrandonSmith und stöpselte sich an einen neuen Sauerstoffschlauch an. »Wir sind hier im Zentrum des Fiebertanks. In der ganzen Anlage herrscht Unterdruck, der hier, in der Mitte, am stärksten ist. Durch diese Leitungen strömt die Luft nach oben in die Reinigungsanlage, wo sie keimfrei gemacht und wieder ins System eingespeist wird.« Dann deutete sie in einen der Korridore. »Da geht es zu Ihrem Labor, aber das sehen Sie sich gefälligst selber an. Ich habe schließlich noch etwas anderes zu tun, als Sie überall herumzuführen.«
    »Und was ist dort unten?« fragte Carson und deutete auf einen engen Schacht zu ihren Füßen, in den eine glänzende Leiter aus rostfreiem Stahl hinunterführte.
    »Unter uns gibt es noch drei Stockwerke«, antwortete BrandonSmith. »Dort befinden sich weitere Laborräume, die Gefriertruhen und außerdem der Generatorraum und das Kontrollzentrum des Sicherheitsdienstes.«
    BrandonSmith ging einen der Korridore ein paar Schritte entlang und blieb dann vor einer Tür stehen. »Carson?«
    »Ja.«
    »Das hier ist der letzte Raum, den ich Ihnen zeigen werde. Wir nennen ihn den Zoo, weil dort die

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