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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Viertel der Leute, die nach Mount Dragon kommen, bleiben nicht bis zum Ende der vorgesehenen Zeit.«
    »Ich wußte gar nicht, daß ich der Ersatzmann für jemand anderen bin.«
    »Aber das sind Sie nun mal. Ich werde es Ihnen später noch genauer erzählen. Es sind übrigens ziemlich große Fußstapfen, in die Sie da treten müssen.« Singer musterte Carson von Kopf bis Fuß. »Okay, jetzt machen Sie die Reißverschlüsse bis ganz oben zu. Achten Sie darauf, daß Sie alle drei sorgfältig sichern. Dann sollten Sie sich den Anzug noch einmal von einem Kollegen auf einwandfreien Sitz überprüfen lassen, bevor Sie ins Labor gehen.«
    Singer kontrollierte sorgfältig Carsons Schutzanzug und erklärte ihm kurz die eingebaute Sprechanlage.
    Dann deutete er auf die Tür mit der Aufschrift HOCHGEFÄHRLICHE MIKROORGANISMEN. »Auf der anderen Seite dieser Luftschleuse befindet sich eine chemische Dusche, die sich automatisch anschaltet, sobald Sie sie betreten. Das Duschen ist etwas unangenehm, aber es ist besser, Sie gewöhnen sich rasch daran, denn wenn Sie die Sicherheitszone wieder verlassen, wartet eine noch viel längere Dusche auf Sie. Nach der Dusche öffnet sich die innere Tür der Luftschleuse, und dahinter wartet hoffentlich schon Rosalind auf Sie. Und bewegen Sie sich vorsichtig, solange Sie sich noch nicht an den Anzug gewöhnt haben.«
    »Vielen Dank«, sagte Carson mit lauter Stimme, damit Singer ihn durch die dicke Gummischicht des Schutzanzugs verstand. »Bitte«, hörte er ihn gedämpft antworten. »Tut mir leid, daß ich nicht mit hineingehe, aber...« Singer zögerte ein bißchen. »Aber niemand geht in den Fiebertank, wenn er nicht unbedingt muß. Sie werden schon noch merken, warum.« Carson trat durch die Tür, die sich hinter ihm mit einem Zischen schloß, und auf das Metallgitter einer Duschkabine. Er hörte ein glucksendes Geräusch, und kurz darauf wurde aus Düsen an Decke, Wänden und Boden eine gelbliche Chemikalie auf seinen Anzug gespritzt. Als die Dusche nach einer Minute aufhörte, ging vor Carson eine Tür auf. Sie führte in einen kleinen Raum, in dem ihm von allen Seiten ein kräftiger Luftzug entgegengeblasen wurde. Im Inneren des Anzugs fühlte sich diese Trockenprozedur wie ein merkwürdiger, weit entfernter Wind an, von dem Carson nicht sagen konnte, ob er warm oder kalt war. Dann öffnete sich eine weitere Tür, hinter der eine kräftig gebaute Frau stand, die ihn ungeduldig durch das Visier ihres Schutzanzugs ansah. Auch wenn er den Anzug wegrechnete, schätzte Carson ihr Gewicht auf gute hundertzehn Kilo. »Kommen Sie mit«, sagte sie über die Sprechanlage, drehte sich abrupt um und ging einen gekachelten Gang entlang, der so eng war, daß sie manchmal mit den Schultern die Wände streifte. Die Wände waren kahl und glatt, ohne vorspringende Ecken, an denen man sich den Schutzanzug aufreißen konnte. Alles der Boden, die Wände, die Decke - war blendend weiß. Carson drückte auf den Knopf an seinem linken Unterarm und sagte durch die Sprechanlage: »Ich bin Guy Carson.« »Was Sie nicht sagen«, antwortete die Frau, ohne sich umzudrehen. »Und jetzt passen Sie auf. Sehen Sie die Luftschläuche da oben?« Carson blickte zur Decke und sah, daß in regelmäßigen Abständen blaue Schläuche mit Metallventilen an den Enden herabhingen.
    »Nehmen Sie sich einen davon und stecken Sie ihn in das Ventil an Ihrem Anzug. Und zwar vorsichtig. Drehen Sie ihn nach links, um ihn zu verriegeln. In jedem Labor gibt es solche Schläuche. Wenn Sie von einem Raum in den nächsten gehen, dann koppeln Sie sich von dem einen ab und am nächsten wieder an. Ihr Anzug hat nur einen begrenzten Luftvorrat, also sollten Sie besser nicht herumtrödeln.« Carson befolgte ihre Anweisungen und hörte, nachdem er das Ventil an seinem Anzug einschnappen hatte lassen, das beruhigende Zischen der Luft. In diesem. Schutzanzug fühlte er sich der Welt auf merkwürdige Weise entrückt, und seine Bewegungen kamen ihm langsam und linkisch vor. Weil er zwei Paar Handschuhe übereinander trug, hatte er zunächst Schwierigkeiten gehabt, den Schlauch an das Ventil anzuschließen.
    »Dieses Labor hier ist wie ein Unterseeboot«, hörte er die Stimme von BrandonSmith aus der Sprechanlage. »Klein, eng und gefährlich. Hier hat alles und jeder seinen ganz bestimmten Platz.«
    »Ich verstehe«, sagte Carson. »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Das ist schön, denn hier im Fiebertank kann Schlamperei tödlich sein. Und nicht nur für

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