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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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hier kann man zumindest nicht mit einem Tonbandgerät hereinlegen. Ihr Stimmprofil wird heute nachmittag erstellt, im Rahmen Ihres Aufnahmegesprächs.«
    Sie kamen in einen großen Raum, dessen eine Wand aus einer Reihe großer Metallspinde bestand. In der Wand gegenüber befand sich eine glänzende Tür aus rostfreiem Stahl. Auf ihr war ein großes, gelbes Warnschild mit der Aufschrift HOCHGEFÄHRLICHE MIKROORGANISMEN angebracht.
    »Das hier ist der Umkleideraum«, sagte Singer. »In den Spinden befinden sich die Schutzanzüge, die jeder im Fiebertank tragen muß.«
    Er ging auf einen der Spinde zu, hielt dann aber inne und drehte sich zu Carson um. »Wissen Sie was? Ich glaube, es ist besser, ich hole Ihnen mal rasch jemanden, der sich hier wirklich auskennt. Der kann Sie dann im Labor herumfuhren.« Er ging zu einem der Spinde und drückte auf einen Knopf. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür. Drinnen hing ein klobiger, blauer Gummianzug in einer genau passenden Form, die aussah wie die Polsterung eines aufrecht stehenden Sarges. »Soviel ich weiß, haben Sie noch nie in einem Labor der Sicherheitsstufe vier gearbeitet, stimmt's?« fragte Singer. Als Carson nickte, fuhr er fort: »Dann hören Sie mir jetzt gut zu. Stufe fünf ist eigentlich nichts anderes als eine verschärfte Stufe vier. Die meisten Leute hier tragen unter dem Schutzanzug bequeme Sportklamotten, aber das ist keine Pflicht. Sollten Sie allerdings normale Straßenkleidung bevorzugen, müssen Sie peinlich darauf achten, daß Sie vorher Stifte, Uhr, Messer oder andere Gegenstände, die die Haut des Schutzanzugs verletzen könnten, aus den Taschen nehmen.« Carson leerte seine Taschen. »Haben Sie lange Fingernägel?« fragte Singer.
    Carson sah auf seine Hände. »Nein.«
    »Das ist gut. Ich als Nägelbeißer habe damit noch nie Probleme gehabt«, kicherte Singer. »In dem Fach links unten im Spind liegen die Schutzhandschuhe. Wenn Sie Ringe an den Fingern haben, nehmen Sie sie ab. Als erstes aber ziehen Sie Ihre Stiefel aus und diese Slipper hier an. Auch hier gilt: keine langen Zehennägel. Irgendwo in dem Spind müßte auch eine Nagelschere sein, falls Sie mal eine brauchen sollten.« Carson zog seine Stiefel aus.
    »Und nun steigen Sie in den Anzug, und zwar zuerst mit dem rechten, dann mit dem linken Bein. Dann ziehen Sie den Anzug hoch und machen ihn zu. Aber lassen Sie das Visier offen, damit wir uns noch unterhalten können.«
    Carson quälte sich in den störrischen Anzug, der sich nur mit Mühe über die Kleidung ziehen ließ. »Das Ding wiegt ja eine Tonne«, sagte er. »Dafür ist der Anzug aber auch voll klimatisiert. Sehen Sie das Metallventil an der Taille? Wenn Sie drinnen sind, können Sie daran einen Schlauch anschließen, über den Ihnen ständig Sauerstoff zugeführt wird. Für den Weg von einem Anschluß zum nächsten haben Sie im Anzug immer eine Luftreserve von zehn Minuten.« Singer ging zu einer Gegensprechanlage an der Wand und drückte eine Reihe von Knöpfen. »Rosalind?« fragte er.
    »Was gibt's?« meldete sich nach einer kurzen Pause eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher.
    »Hier spricht Charles. Ich bin hier mit Guy Carson, unserem neuen Wissenschaftler. Wären Sie bitte so freundlich und würden ihn durchs Labor führen?«
    Es folgte eine längere Pause, bis die Stimme wieder antwortete. »Aber ich stecke mitten in der Arbeit.«
    »Nun kommen Sie schon, es dauert doch nur ein paar Minuten.«
    »Na schön, wenn's unbedingt sein muß!« Die Gegensprechanlage verstummte schlagartig.
    »Das war Rosalind BrandonSmith. Ich fürchte, sie ist ein wenig exzentrisch«, flüsterte Singer vertraulich in Carsons offenes Visier. »Eigentlich könnte man sie auch als ausgesprochen unhöflich bezeichnen, aber das sollte Sie nicht bekümmern. Rosalind war maßgeblich an der Entwicklung unseres Blutersatzprodukts beteiligt, und jetzt arbeitet sie mit voller Kraft an dem neuen Projekt. Sie hatte engen Kontakt mit Frank Burt, deshalb ist sie auf seinen Ersatzmann möglicherweise nicht allzu gut zu sprechen. Es ist besser, wenn Sie sich drinnen mit ihr treffen, denn wenn sie Sie hier abholt, muß sie sich zweimal dekontaminieren.«
    »Wer ist denn Frank Burt?« fragte Carson. »Frank war ein großartiger Wissenschaftler. Und ein feiner Mensch dazu. Leider hat ihn die Arbeit hier etwas zu sehr mitgenommen, so daß er vor nicht allzu langer Zeit eine Art Nervenzusammenbruch hatte. Burt ist da übrigens nicht der einzige, etwa ein

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