Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
das Labor vor Jahren einmal den >Fiebertank< genannt, und dieser Name ist ihm geblieben. Sämtliche Abluft aus dem Labor wird auf tausend Grad Celsius erhitzt und vollkommen sterilisiert. Dann wird sie gekühlt und, mit Sauerstoff angereichert, wieder in den Kreislauf hineingepumpt.«
    Die fremdartig aussehende Luftreinigungsanlage war das einzige Gebäude in Mount Dragon, das nicht blendend weiß war. »Dann arbeiten Sie hier also an einem luftlöslichen Pathogen?« fragte Carson.
    »Gut erkannt. Das tun wir in der Tat, und zwar an einem äußerst gefährlichen. Mir jedenfalls war sehr viel wohler in meiner Haut, als wir hier noch PurBlood, unseren künstlichen Blutersatz, entwickelten.«
    Carson schaute hinüber zur Pferdekoppel, wo er eine Scheune, einen Stall, mehrere Pferdewagen und eine große, eingezäunte Weide außerhalb des Firmengeländes entdeckte. »Darf man denn auch außerhalb des Geländes reiten?« fragte er. »Natürlich. Sie müssen sich nur am Wachhaus aus- und wieder eintragen.« Singer wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Mein Gott, ist das heute heiß. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen. Lassen Sie uns rasch wieder nach drinnen gehen.«
    Mit »drinnen« meinte Singer das nochmals durch einen eigenen Maschendraht abgesicherte Herz des Laborkomplexes. Es gab, soweit Carson das überblicken konnte, nur einen Durchgang in diesem Zaun, und zwar bei einem kleinen Wachhaus, das direkt vor ihnen lag. Singer ging voran zu einem großen Gebäude innerhalb des Zaunes, dessen Eingangstür in ein angenehm kühles Foyer führte. Durch eine offene Tür konnte Carson eine Reihe von Computerterminals auf langen, weißen Tischen erkennen. Zwei Männer, die unter ihren weißen Laborkitteln Jeans trugen, saßen, den Firmenausweis an einer Kordel um den Hals, vor je einem Terminal und tippten etwas ein. Erstaunt stellte Carson fest, daß sie bis auf Singer und den Wachmann am Tor die ersten Menschen waren, die er auf dem Gelände sah. »Wir sind jetzt im Verwaltungsgebäude«, sagte Singer. »Hier sitzen Datenverarbeitung, Personalabteilung und so weiter. Wir hatten hier nie viel Belegschaft. Selbst als wir noch für die Militärs arbeiteten, waren selten mehr als dreißig Wissenschaftler gleichzeitig hier. Jetzt sind es gerade mal halb so viele, die alle an einem einzigen Projekt arbeiten.«
    »Das sind tatsächlich nicht allzu viele.«
    »Mit Masseneinsätzen lassen sich gentechnische Probleme in den seltensten Fällen lösen«, sagte Singer mit einem Achselzucken.
    Er führte Carson aus dem Foyer in einen großen, mit Rauchglas überdachten Innenhof mit einem Boden aus schwarzen Granitplatten. Durch die getönten Scheiben fiel das Licht der Wüstensonne stark abgeschwächt auf einen kleinen Palmenhain in der Mitte des Innenhofs, von dem drei überdachte Verbindungsgänge ausgingen. »Diese Gänge führen zum Transfektions- und zum DNA-Sequenzierungs-Labor«, sagte er. »Da werden Sie zwar nicht allzuviel zu tun haben, aber Sie sollten es sich dennoch bei Gelegenheit mal von einem Ihrer Kollegen zeigen lassen. Wir müssen jetzt aber dorthin.« Er deutete auf ein Fenster, durch das Carson ein niedriges, rhombenförmiges Gebäude aus dem Wüstenboden herausschauen sah. »Das ist das Labor der Stufe fünf«, sagte Singer ohne Begeisterung. »Der Fiebertank.«
    »Sieht ziemlich klein aus«, bemerkte Carson. »Es ist auch klein, das werden Sie bald selber merken. Aber was Sie da sehen, ist nur das Gehäuse für die Luftreinigungsfilter. Das Labor selbst befindet sich komplett unter der Erde. Damit ist die Umwelt im Fall von Erdbeben, Feuer und Explosionen optimal geschützt.« Singer zögerte einen Augenblick. »Na, dann lassen Sie uns mal hinübergehen.«
    Die beiden fuhren mit einem engen, langsamen Aufzug nach unten, wo sie ein weißgekachelter, von orangefarbenen Lampen erhellter Korridor erwartete. Unter an der Decke angebrachten Videokameras gingen sie bis zu einer massiv wirkenden, grauen Metalltür, die mit einer dicken, schwarzen Gummidichtung hermetisch verschlossen war.
    Rechts neben der Tür befand sich ein kleiner Metallkasten, in den Singer seinen Namen hineinsprach. Kurze Zeit später ertönte ein Summton, und über der Tür leuchtete ein grünes Licht auf.
    »Stimmerkennung«, sagte Singer und öffnete die Tür. »Ist zwar nicht ganz so sicher wie Handlinienleser oder Augenscanner, aber die funktionieren nun mal nicht, wenn man einen Schutzanzug trägt. Aber dieses System

Weitere Kostenlose Bücher